Werbung

In 26 Minuten zum Heimsieg

Hoffenheim hatte gegen Paderborn Grund zum Jubeln Foto: Fussball Media

 

Am Freitagabend stand für die TSG Hoffenheim das dritte Spiel innerhalb einer Woche auf dem Programm. Dem Auswärtssieg bei Hertha BSC folgte am Dienstagabend der Auswärtserfolg im DFB Pokal gegen den Drittligisten MSV Duisburg. Auch der SC Paderborn war am Dienstagabend gefordert, konnte allerdings dem ersten Saisonsieg gegen Fortuna Düsseldorf bei Liga-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen im DFB Pokal kein weiteres Erfolgserlebnis folgen lassen. Schlussendlich musste sich die Mannschaft von Trainer

Steffen Baumgart mit 0:1 gegen die Leverkusener geschlagen geben. 

 

Auch, wenn die Hoffenheimer - gerade durch die Siege gegen München, Schalke und Berlin - als Favorit

in die Partie gingen wusste Trainer Alfred Schreuder zu warnen. Das Duell gegen die Ost-Westfalen würde kein Selbstläufer werden. Auch Stürmer Andrej Kramaric hatte bereits nach dem Spiel im Berliner Olympiastadion im Hinblick auf die Spiele in Duisburg und gegen Paderborn gemahnt, dass die TSG immer 100% geben müsse. So waren die Protagonisten im Heimteam also gewarnt.

 

Die Partie wurde durch den ehemaligen Paderborner, Lukas Rupp, eröffnet, der den Anstoß ausführte. Bei dem letzten Aufeinandertreffen (Saison 2014/15) stand der gebürtige Weinheimer noch auf der gegnerischen Seite. Doch kaum war der Anstoß ausgeführt, durfte Rupp gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden jubeln. Ihlas Bebou konnte von Glück sagen, dass er von einem Gegenspieler regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Dem schnellen Offensivmann war zuvor der Ball versprungen, und es hätte Ballbesitz für die Gäste gegeben, doch so kamen die Hausherren zu einem Freistoß. Eine Angelegenheit für Robert Skov. Diese Einladung ließ sich der Däne in der zweiten Spielminute nicht entgehen, und versenkte das Spielgerät in den Tormaschen. Auch, wenn SCP-Torhüter Leopold Zingerle bei dem Einschlag in der Mauerecke unglücklich wirkte, so minderte dies die Freude über den Premierentreffer nicht.

 

Bereits in der neunten Minute bot sich die Chance aus Sicht der Hausherren die Führung auszubauen. Nach einem gefühlvollen Heber von Florian Grillitsch über die Abwehrreihe kam Bebou an den Ball, bugsierte diesen allerdings am rechten Torpfosten vorbei in das Toraus. Nur eine Minute später war auch der Torhüter der Kraichgauer gefordert, doch Oliver Baumann war zur Stelle und faustete einen auf das Tor gezogenen Eckball zum Einwurf ins Seitenaus (10.). Weiterhin kannte das Spiel nur eine Richtung - das zu dem Gästetor. Nach einer Viertelstunde war es Pavel Kaderábek, der nach einem Pass von Rupp, den Grillitsch direkt weiterleitete, von der rechten Seite aus in das lange Eck traf (15.). Der Favorit wurde zu diesem Zeitpunkt seiner Rolle gerecht. 

 

Dennoch durften sich die Gastgeber auf der Zwei-Tore-Führung nicht ausruhen. So kamen die Gäste in der 19. Spielminute zu einer Torchance durch Oliveira Souza, doch Torhüter Baumann war zur Stelle und konnte den Schuss aus kurzer Distanz parieren. Nach zwei Aktionen, in denen der Paderborner Zingerle

das Nachsehen hatte, konnte er sich nach einer Hereingabe von Jürgen Locadia behaupten und den Ball festhalten (21.). Nun wurde es noch deutlicher. Nach einer Flanke von Kaderábek war es Locadia, der den Ball zunächst mit dem rechten Außenrist annehmen, aufdrehen, und schießen konnte. So versenkte der Niederländer das runde Leder von der linken Seite aus im langen Toreck (26.). Der Treffer war auch einer Unachtsamkeit in der Gäste-Defensive zu verdanken, die in der Viererkette zu weit auseinanderstanden.

 

Die TSG blieb weiterhin die tonangebende Mannschaft. Nach Vorarbeit von Bebou konnte der quergelegte Ball von Rupp allerdings geklärt werden (33.). Dies eine weitere Großchance für die Hausherren, um die Führung auszubauen. Doch weiterhin blieben die Kraichgauer gut damit beraten, nicht nachzulassen. So war es Gerrit Holtmann, der zu einem Schuss innerhalb des TSG-Strafraumes kam, doch Torhüter Baumann hatte rechtzeitig die Hände hochgerissen und konnte so sein Tor sauber halten (37.). So blieb es zur Halbzeit bei der deutlichen 3:0 Führung aus Gastgebersicht. 

 

Die zweite Halbzeit startete so, wie die erste aufgehört hatte. Kaderábek setzte nach, konnte den Ball in den Strafraum passen, doch hier war Luca Kilian zur Stelle und konnte vor Locadia zu einer Ecke in das Toraus klären (47.). Auch ein erneuter Freistoß von Skov brachte nicht das - aus Gastgebersicht - erhoffte Ergebnis. Benjamin Hübner kam zwar zum Kopfball, das runde Leder flog aber über das Gästetor hinweg (49.). Doch kaum war der Innenverteidiger wieder zurück im eigenen Strafraum, war er erneut gefordert. So kam er in der 51. Spielminute per Grätsche rechtzeitig gegen den eingewechselten Streli Mamba an den Ball und konnte zu einer Ecke klären. 

 

Im zweiten Durchgang standen die Gäste näher bei den Hausherren und ließen diesen wenig Zeit mit dem Ball. So wurde das Tempo im Spiel mit und ohne Ball sehr hochgehalten. Per direktem Freistoß versuchte es Skov erneut in der 60. Minute. Anders als zu Beginn der Partie hatte er allerdings zentral auf Zingerle geschossen, der keine Probleme damit hatte, das Spielgerät festzuhalten. Nun nahm die TSG allerdings Tempo aus dem Spiel und ließ den Gegner auch laufen. Wenn die Hoffenheimer allerdings zum Torabschluss kamen, war dies zwingend. So ging es in der 74. Spielminute von Bebou aus über

Kaderábek in die Strafraummitte zu dem für Locadia eingewechselten Sargis Adamyan. Allerdings verhinderte Zingerle einen weiteren Gegentreffer. Die darauffolgende Ecke landete zunächst wieder bei Hübner, flog allerdings am Ziel vorbei (74.). 

 

In der 79. Minute wurde der Ballbesitz eingeblendet, der ebenso wie das Ergebnis deutlich zugunsten der Hausherren ausfiel. 64% Ballbesitz verbuchten die Kraichgauer für sich. Dies änderte sich auch im weiteren Spielverlauf nicht. Die Hoffenheimer nahmen Tempo aus dem Spiel und spielten sich die Bälle in der eigenen Hälfte zu. Da hierdurch nicht viele Chancen kreiert wurden, kamen - trotz des deutlichen Ergebnisses - vereinzelt Pfiffe von der Tribüne. 

 

Da auf dem Platz nichts mehr geschehen sollte, ging der Blick schnell in Richtung Köln. Am Freitag steht für die Mannschaft der TSG das Auswärtsspiel in

der Domstadt an. Ein Spiel, dass für Kapitän Kevin Vogt ein besonderes werden wird. Auch Mäzen Dietmar Hopp hatte Verständnis dafür, dass die

Mannschaft nach dem deutlichen Ergebnis bereits mit Blick auf das kommende Spiel Tempo aus der Partie herausnahm. Unverständnis hatte er hingegen für diejenigen, die die Mannschaft mit Pfiffen bedachten. „Das sind keine Hoffenheim-Fans“, fand Hopp deutliche Worte. Auch Vogt teilte diese Einschätzung. Diejenigen, die bei einem solchen Ergebnis in der Bundesliga pfeifen, sollten besser zuhause bleiben. Mit der Unterstützung der treuen Fans von der

Südtribüne zeigte er sich hingegen zufrieden.

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 3 Kaderábek, 7 Rupp (76. 8 Geiger), 9 Bebou (81. 14 Baumgartner), 11 Grillitsch, 16 Rudy, 21 Hübner, 22 Vogt (C), 25 Akpoguma, 29 Skov,

37 Locadia (68. 23 Adamyan)

 

SC Paderborn 07:

17 Zingerle, 10 Oliveira Souza (46. 30 Mamba), 13 Schonlau (C), 15 Kilian, 19 Sabiri, 22 Antwi-Adjei, 25 Dräger (20 Jans), 29 Collins,

31 Zolinski (70. 11 Michel), 38 Holtmann, 39 Vasiliadis

 

Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

Assistenten: Pickel, Assmuth

Vierter Offizieller: Alt

Video-Assistenten: Dr. Brych, Achmüller

 

Tore: 1:0 2. 29 Skov, 2:0 15. 3 Kaderábek, 3:0 26. 37 Locadia

 

Zuschauer: 23.629

Druckversion | Sitemap
© 2015-2025 - 10 Jahre Fussball Media