Hoffenheim baut Siegesserie aus

Andrej Kramaric (Nr. 27) trifft auch in Berlin Foto: Fussball Media

 

Nach zunächst durchwachsenem Bundesliga-Start hat es die TSG 1899 Hoffenheim zuletzt durch zwei Achtungserfolge zurück in die Spur geschafft. Dem Premierensieg in München folgte der Heimerfolg gegen Schalke 04. Wenngleich der „Dreier“ glücklich war, so gingen die Kurpfälzer hierdurch punktgleich mit dem Gegner in das Duell. In der Bundeshauptstadt stand am neunten Spieltag das Duell gegen die „alte Dame“ an, die nur durch das bessere Torverhältnis vor den Nordbadenern stand.

 

Wie der frühere TSG-Trainer Ralf Rangnick gesagt hatte, sei die Tabelle allerdings erst nach dem

10. Spieltag aussagekräftig. Somit galt es sicherlich auch kurz vor diesem Zeitpunkt eine gute Ausgangslage zu schaffen. Im Vergleich zum Spiel der Vorwoche nahm der Hoffenheimer Trainer Alfred Schreuder drei Veränderungen vor. Anstelle von Dennis Geiger, Sargis Adamyan und

Stefan Posch durften Lukas Rupp, Florian Grillitsch und Jürgen Locadia von Anfang an ran.

Der zuletzt genannte Locadia gab zudem sein Startelf-Debüt für die Kraichgauer.

 

Zu Beginn war es allerdings die Mannschaft von Ante Covic, die die ersten Aktionen für sich verbuchen konnte. Zunächst verpasste Marius Wolf die

Hereingabe von Karim Rekik (4.), dann scheiterte der frühere Hoffenheimer Vedad Ibisevic am rechten Pfosten (7.). Das gleiche Ergebnis folgte auch in der

14. Spielminute, als erneut der Ball in den Strafraum gespielt wurde, allerdings keinen Abnehmer fand. Nun kam die TSG zur ersten Torgelegenheit, doch Andrej Kramaric kam nicht richtig an den Freistoß von Robert Skov und so flog das runde Leder am Hertha-Tor vorbei (19.).

 

Nun kamen die Gäste etwas besser ins Spiel. Nach einem Heber von Grillitsch verzog Pavel Kaderábek nur knapp und schoss links am Tor vorbei (27.).

Nur eine Minute später war es erneut der Tscheche, der zu einer Torchance kam, doch Rune Jarstein war zur Stelle und parierte per Fußabwehr (28.).

In der 30. war erneut Jarstein gefordert, nachdem zuvor Lukas Rupp zu Locadia durchgesteckt hatte. Der Keeper verhinderte allerdings den Gegentreffer.

Drei Minuten später war aber auch er machtlos. Grillitsch lief durch das Mittelfeld und legte für Locadia auf. Der Schuss des Niederländers ging durch die

Beine von Dedryck Boyata und ließ Jarstein keine Chance den Gegentreffer zu verhindern (33.). 

 

Um ein Haar wäre Locadia in der 38. Spielminute zu seinem zweiten Treffer gekommen, doch Jarstein war zur Stelle und lenkte das runde Leder zu einer

Ecke ab. Diese Ecke hatte es allerdings in sich. Von Sebastian Rudy getreten flog der Eckball in den Strafraum. Am langen Pfosten war Andrej Kramaric zur Stelle und köpfte zur 2:0 Auswärtsführung ein (38.). Kurz vor der Pause waren es erneut die Gäste, die mit dem nötigen Quäntchen Spielglück bedacht

wurden. Marko Grujic zog aus der Distanz ab, traf allerdings erneut den rechten Torpfosten (45.). Dies nicht nur gleichbedeutend mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit, sondern auch der letzten Aktion von Grujic, der zum Wiederanpfiff von Ondrej Duda ersetzt wurde (46.).

 

Leider fielen die Gastgeber negativ auf. Nach den Schmähgesängen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp entrollten Sie Banner. Auch wenn diese juristisch

wohl kein Nachspiel haben werden, da es sich nicht unmittelbar um Beleidigungen handelte, konnte man problemlos erkennen, welche Aussage damit

getroffen werde sollte (48.-52.). Nun wurde es Laut von der Osttribüne, wo die treuesten Hertha-Fans stehen. TSG-Kapitän Kevin Vogt rempelte gegen Duda, doch der Schiedsrichter Markus Schmidt entschied „nur“ auf Einwurf (54.). Dem Unmut folgte allerdings sofort der Jubel. Nach Kopfballverlängerung landete das Spielgerät bei Dodi Lukebakio, der das Spielgerät per Fallrückzieher im Tor von Baumann unterbrachte (54.). 

 

Doch damit nicht genug aus Gäste-Sicht. Der eingewechselte Ermin Bicakcic wurde per Schnittstellenpass überspielt. Sein Gegenspieler lief in den

Strafraum hinein, konnte gegen den Grätschenden Kevin Akpoguma in die Mitte flanken und fand Salomon Kalou, der sich gegen Benjamin Hübner davongestohlen hatte. Der Ivorer zog direkt ab und ließ Baumann keine Abwehrchance. Auch wenn er noch mit dem linken Bein an den Ball kam, konnte er

das Spielgerät nicht am „Kasten“ vorbeilenken (69.). 

 

Die Hoffenheimer, die in der Vorsaison gegen Berlin bereits eine 3:1 Auswärtsführung verspielt hatten, und sich mit einem 3:3 begnügen mussten, sahen

erneut die Fälle davonschwimmen. Dennoch waren sie erneut um eine passende Antwort bemüht. So war es Kramaric, der in der 78. Spielminute dem Ball nachstocherte, doch Wolf verhinderte, dass das runde Leder die Torlinie überquerte. So erhielt Schiedsrichter Schmidt keine Mitteilung über die Torlinientechnologie. Doch wie schon beim 2:0 für die TSG hatte es die folgende Ecke in sich. Wieder schlug Rudy den Ball vom Eckpunkt in den Strafraum, fand dort Hübner, und dieser per Kopf das Tor. Als in der 84. Minute Vladimir Darida mit der gelb-roten Karte das Spielfeld verlassen musste, waren es

inklusive der Nachspielzeit allerdings noch zehn Minuten, die überwunden werden mussten. Der Berliner hatte nur sieben Minuten zuvor die gelbe Karte erhalten. 

 

Doch trotz der Unterzahl gaben die Hausherren nicht nach. Lukebakio hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch Bicakcic klärte die Situation knapp vor dem

Tor (86.). Die Gäste hatten noch die Möglichkeit die Partie zu entscheiden, doch diesmal war es der eingewechselte Sargis Adamyan, der nur den rechten Pfosten traf. Dies war auch die letzte Aktion des Spieles, wodurch Hoffenheim den dritten Sieg in Folge einfahren konnte. 

 

Der Torschütze zum 0:2, Kramaric, gestand, dass er jemandem, der ihm gesagt hätte, dass er zwei Spiele in Folge über 90 Minuten ohne Krampf und Beschwerden bestreiten würde und die TSG zudem die Spiele in München, gegen Schalke und in Berlin gewinnen würde, als verrückt abgetan hätte. Für

die Hoffenheimer stehen innerhalb einer Woche zwei Spiele an, in die die Kraichgauer als Favorit gehen. Zunächst geht es im DFB-Pokal zum MSV Duisburg, dann kommt der SC Paderborn. 

 

Aufstellungen:

 

Hertha BSC:

22 Jarstein, 3 Skjelbred, 4 Rekik, 6 Darida, 13 Klünter, 15 Grujic (46. 10 Duda), 17 Mittelstädt, 19 Ibisevic (82. 27 Selke), 20 Boyata (63. 8 Kalou),

21 Plattenhardt, 28 Lukebakio, 30 Wolf

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 3 Kaderábek, 7 Rupp (72. 23 Adamyan) 11 Grillitsch 16 Rudy, 21 Hübner, 22 Vogt (C) (60. 4 Bicakcic), 25 Akpoguma, 27 Kramaric, 29 Skov,

37 Locadia (60. 9 Bebou)

 

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

Assistenten: Sinn, Stein

Vierter Offizieller: Pfeifer

Video-Assistenten: Brand, Assmuth

 

Tore: 0:1 33. 37 Locadia, 0:2 38. 27 Kramaric, 1:2 54. 28 Lukebakio, 2:2 69. 8 Kalou, 2:3 79. 2:3 21 Hübner

 

Zuschauer: 44.499

Druckversion | Sitemap
© 2015-2025 - 10 Jahre Fussball Media