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Hoffenheimer Frauen setzen sich gegen die Bayern durch

 

Nach den bisher sehr guten Ergebnissen der TSG-Frauen wollte die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann auch am sechsten Spieltag nachlegen und gegen die Bayern punkten. Die Mannschaft um Geburtstagskind Jens Scheuer kam allerdings mit einer positiven Bilanz nach Hoffenheim.

Schließlich hatten die Münchnerinnen noch nie in Hoffenheim verloren. Im Gegenteil. Nur eine Heimniederlage, zwei Unentschieden und neun Siege standen für die Bayern zu Buche. Auch die Tordifferenz von 9:24 wollten die „Hoffe“-Frauen reduzieren. 

 

Zunächst waren es allerdings die Gäste, die etwas besser in das Spiel kamen. Doch in der ersten Spielminute war Fabienne Dongus per Grätsche im eigenen Strafraum zur Stelle und konnte so zu

einer Ecke klären. In der Folge flachte die Partie etwas ab. Erst in der 13. Minute mussten die Hausherrinnen in Person von Michaela Specht eingreifen, um einen Torschuss von Linda Dallmann

zu verhindern. Doch nicht nur in der Defensive waren die Hoffenheimerinnen gefordert. Auch in der Offensive konnten sie nun ein erstes Zeichen setzen. Nach einer Körpertäuschung von

Lena Lattwein, die den Ball zu Nicole Billa durchließ, wurde der Angriff eingeleitet. Schließlich

konnte Tabea Waßmuth aus halbrechter Position schießen, doch Carina Schlüter war zur Stelle und verhinderte so einen Treffer (15.).

 

Nachdem Dallmann zunächst in der Offensive aktiv war, musste sie aber auch im eigenen Strafraum eingreifen. So konnte sie per Grätsche einen Torschuss von Billa verhindern (17.). Doch nun durften

die Hoffenheimerinnen jubeln. Nachdem Carina Wenninger den Ball halbhoch zu Schlüter, wodurch

die Torhüterin keine Abwehrchance mehr hatte und so landete das Spielgerät in den Tormaschen.

Die Führung für die TSG durch ein Eigentor (22.).  

 

Die Münchnerinnen waren nun um eine schnelle Antwort bemüht, doch Martina Tufekovic war in

der 26. Spielminute zur Stelle und parierte den Schuss von Lineth Beerensteyn. Nur eine Minute

später wäre ein Missverständnis zwischen Luana Bühler und Specht um ein Haar bestraft worden,

doch bei dem Schuss von Melanie Leupolz war erneut Tufekovic zur Stelle und verhinderte mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr den Gegentreffer (27.). Nun nahm sich die Partie erneut eine kleine Verschnaufpause. Nach einem Foulspiel legte sich Carolin Simon den Ball zurecht, trat den Freistoß direkt auf das Tor, doch Tufekovic verhinderte in Zusammenarbeit mit dem Lattenkreuz erneut den Ausgleichstreffer (42.). Da auch der Torschuss von Dallmann in der 44. Spielminute links am Tor vorbeiflog, ging die TSG mit dem knappen Vorsprung zum Pausentee. 

 

Zu Beginn des zweiten Durchganges hatte Schiedsrichterin Mirka Derlin ein „Geschenk“ für Scheuer parat. Nach einer Aktion von Tufekovic gegen Beerensteyn im TSG-Strafraum war der Gästetrainer aufgebracht, da die Unparteiische nicht auf Elfmeter entschieden hatte. Da Tufekovic ihre Gegenspielerin allerdings getroffen und dabei nicht den Ball gespielt hatte, hätte es allerdings den Strafstoß geben müssen. So zückte Derlin die gelbe Karte gegen den Trainer (53.). Die Gäste

blieben weiterhin gefährlich. So kam Jovana Damnjanovic nach einer Ecke zum Kopfball, doch das Spielgerät flog am linken Pfosten vorbei (60.). War Damnjanovic zunächst noch gescheitert, musste

sie nun behandelt werden. Dongus war im Zweikampf mit der Gegenspielerin regelwidrig zu Werke gegangen (62.).

 

 Da Billa im Abseits gestanden hätte, war die eingewechselte Franziska Harsch gezwungen selbst auf das Tor zu schießen. Fast wäre sie hierbei auch erfolgreich gewesen, doch das runde Leder rollte

knapp am rechten Pfosten vorbei. Doch auch auf der Gegenseite blieben die Hoffenheimerinnen gefordert. Nach einer Ecke kam Damnjanovic zu einem Kopfball, doch Tufekovic war erneut reaktionsschnell zur Stelle und lenkte das Spielgerät am Pfosten vorbei (82.). In der Nachspielzeit konnte sich Tufekovic erneut beweisen. So verhinderte sie zunächst eine Torchance der

Bayern-Frauen in der dritten Minute der Nachspielzeit, bevor sie die letzte Aktion der Partie

entschärfte (90.+4).

 

Damit schafften es die TSG-Frauen, den ersten Heimsieg in der Frauen-Bundesliga gegen den

FC Bayern München einzufahren. So strahlte auch Tufekovic nach dem Spiel. Reflektiert sagte sie

aber, dass sie immer versuche ein gutes Spiel abzuliefern. Durch den aktuellen Saisonverlauf sei

das Selbstvertrauen aber auch entsprechend groß, was sich auch in diversen Aktionen

wiedergespiegelt habe, in der sie den Ball unter Gegnerdruck völlig „cool“ behauptet hätte. Auch

Specht wusste die Torhüterin zu loben. So sagte sie, dass Tufekovic ein wichtiger Rückhalt sei.

Ob man sie mit dem Fuß anspielen würde oder die Gegnerinnen auf das Tor schießen würden,

die Torhüterin wäre immer zur Stelle. 

 

In der Pressekonferenz lobte auch TSG-Trainer Ehrmann seine Torhüterin. Auf die Frage der

Fussball Media hin, ob technische Hilfsmittel auch in der Frauen-Bundesliga wünschenswert seien, konsternierte Scheuer hingegen, dass dies nicht das Wichtigste sei und sagte schmunzelnd:

„In welchem Keller sollen die dann sitzen?“. Dann allerdings appellierte der Münchner, dass es

wichtiger sei den Frauenfußball nicht nur als „Nebenprodukt der Männer“ anzusehen, sondern den Frauenfußball ernst zu nehmen.

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Tufekovic, 2 Linder, 4 Specht, 6 Lattwein, 13 Hartig (65. 17 Harsch), 16 Billa (84. 11 Bürger),

18 Fühner, 21 Pankratz (C), 28 Waßmuth (81. 8 Rall), 33 Dongus

 

FC Bayern München:

33 Schlüter, 5 Riley (55. 18 Skorvankova), 6 Beerensteyn (55. 29 Rolser),

8 Leupolz (C) (78. 12 Lohmann), 9 Damnjanovic, 10 Dallmann, 16 Magull, 17 Hendrich, 19 Wenninger, 21 Laudehr, 30 Simon

 

Schiedsrichterin: Derlin (Bad Schwartau)

Assistentinnen: Kunkel, Schleicher 

Vierte Offizielle: Menzel

 

Tor: 1:0 22. 5 Riley (ET)

 

Zuschauer: 1.650

Martina Tufekovic verhinderte einen Treffer der Bayern Foto: Fussball Media
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