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„Fohlen“ überrennen anfällige Hoffenheimer

 

Für die TSG Hoffenheim ging es am sechsten Spieltag darum, ein Zeichen nach dem 0:3 Heimauftritt gegen den SC Freiburg zu setzen. Im Montagabendspiel hatte die Mannschaft von Trainer

Alfred Schreuder einen Punkt aus Wolfsburg zurück mit in den Kraichgau gebracht, doch gegen die Borussia aus Mönchengladbach sollte es von der Ausgangslage nicht einfacher werden. Dennoch

waren es die Hoffenheimer, die ein erstes offensives Ausrufezeichen setzen konnten. Robert Skov -

wie bereits in Wolfsburg über die linke Außenbahn unterwegs - machte sich auf den Weg, zog in den Strafraum der Gäste hinein und legte zur Sechzehnmeter-Linie zurück. Dort stand Stefan Posch,

doch sein Schuss landete bei Gästetorhüter Yann Sommer. Davon, dass dieser den Ball nach vorne prallen ließ, schien Christoph Baumgartner überrascht, da er den Ball in der Folge nur über das

Tor beförderte (5.).

 

Die TSG machte sich allerdings das Leben auch selbst schwer. Benjamin Hübner - an diesem Tag

für den angeschlagenen Kevin Vogt mit der Kapitänsbinde auf dem Platz - schaltete sich in die

Offensive ein, verlor allerdings das Spielgerät an seinen Gegenspieler. So starteten die Gäste einen Konter, doch Marcus Thuram konnte nur aus der Distanz abschließen. So flog der Ball am Tor von

Oliver Baumann vorbei (8.). Die Hoffenheimer versuchten sich weiter über die Außenbahn. In der

13. Spielminute konnte Pavel Kaderábek den Ball in den Strafraum flanken und fand dort Baumgartner, doch der Schuss des Österreichers flog über das Gästetor hinweg. 

 

Dass Sebastian Rudy trotz seines Treffers in Wolfsburg noch nicht über das nötige Selbstvertrauen verfügte konnte man in der 23. Spielminute beobachten. Zwar versuchte sich der Mittelfeldspieler

aus rund 25 Metern Torentfernung an einem Torschuss, doch mehr als ein Kullerball hatte der

„200 TSG-Spiele-Mann“ nicht in seinem rechten Fuß. So stellte er Sommer vor keine unlösbare Aufgabe. Rudy’s Mitspieler auf der „Sechs“ musste sich in der 26. Minute in der Defensive

einschalten. Dennis Geiger, der fast die komplette Vorsaison verletzungsbedingt verpasste, warf sich

in einen Schuss und konnte so zu einer Ecke klären. Dennoch war an diesem Spieltag auch nicht

alles Gold, was glänzte. So verlor Kevin Akpoguma nach einer versuchten Klärungsaktion das

runde Leder aus den Augen. Um ein Haar hätte Florian Neuhaus Profit aus der Szene geschlagen,

doch aus kurzer Distanz traf er nur das rechte Außennetz (28.). 

 

Auch in der 32. Spielminute hatten die Hausherren Schwierigkeiten damit, den Ball aus dem eigenen Strafraum herauszubekommen. Und auch eine Minute später hatte die TSG nicht das nötige

Spielglück. Über die rechte Außenbahn kam der Ball zu Rudy im Rückraum, doch sein überhasteter Schuss flog mehr nach oben als zum Tor. So hatte Sommer keine Probleme den Ball zu halten.

Die Mittelfeldspieler brachten sich weiterhin in die Offensive ein. So nahm Geiger im Gästestrafraum kurz das Tempo aus dem Spiel, zog auf und konnte auf das Tor schießen, doch sein Versuch wurde abgelenkt und flog nur knapp über die Querlatte (38.). 

 

Eine Aktion hielt die erste Halbzeit noch bereit. Beim Pass in die Spitze grätschte Hübner nur ins

Leere, Thuram konnte sich gegen Akpoguma durchsetzen und Posch sowie Kaderábek den

Torschuss von Alasanne Plea nicht verhindern. So hatte auch Baumann das Nachsehen und

musste den Ball aus den eigenen Tormaschen fischen (43.). Kurz vor der Halbzeit musste die TSG

so das Gegentor hinnehmen. Trotz dem Rückschlag vor dem Pausentee kamen die Hausherren etwas besser aus der Kabine zurück auf den Platz. So legte Ihlas Bebou das Spielgerät zu Kaderábek auf

die rechte Außenbahn. Wieder bei Bebou versuchte der Stürmer ein Tor zu erzielen, doch Sommer

hielt das runde Leder fest (49.). 

 

Doch auch die Gäste versuchten sich mit einem weiteren Treffer. Für Torgefahr sorgte ein Eckball in

der 53. Minute. Oscar Wendt schlug das Spielgerät in den Strafraum hinein und fand Breel Embolo.

Der Stürmer konnte von der linken Seite aus köpfen, verfehlte den TSG-Tor allerdings knapp.

Nun hofften die Hoffenheimer auf einen Strafstoß, doch was zunächst nach einem Handspiel innerhalb des Gladbacher Strafraumes aussah, entpuppte sich nach Überprüfung durch den Video-Assistenten

als regelkonform, da der Ball nicht mit der Hand gespielt worden war (54.). Die Gastgeber zeigten

sich von dieser Situation zunächst unbeeindruckt. So flankte Skov den Ball von links in den Strafraum. Kaderábek lief mit vollem Tempo zu dem Ball und konnte köpfen, doch das Spielgerät flog über das Gästetor (57.). Ebenso wenig war Skov per direktem Freistoß nicht von dem nötigen Spielglück verwöhnt. Per Standard verfehlte der Däne das Ziel knapp rechts (60.). 

 

Auch wenn die TSG nun zu Chancen kam, durften die Gastgeber die „Fohlen“ nicht unterschätzen.

Eine Flanke von Stefan Lainer landete bei Embolo, doch aus vollem Lauf erwischte dieser den Ball

nicht richtig und schob diesen rechts am Tor vorbei (61.).  So war es eine Einladung der Gastgeber,

die die Gäste nutzten. Unweit des eigenen Strafraumes verlor Skov den Ball an Thuram. Dieser zog zunächst in den Strafraum hinein. Hier konnte Posch ihn nicht stoppen und auch die versuchte

Grätsche von Hübner bei dem Torschuss blieb ohne Erfolg. So war erneut auch Baumann

geschlagen und die TSG mit 0:2 im Hintertreffen (65.). 

 

Nun schaffte es die TSG kaum noch für Entlastung zu sorgen. Plea konnte in den Lauf von Neuhaus spielen, doch Baumann blieb stehen und verhinderte so einen weiteren Gegentreffer. Zu diesem Zeitpunkt durfte man davon ausgehen, dass ein weiterer Gegentreffer endgültig den Deckel auf die Partie gemacht hätte. Gefahr verursachte erneut ein Konter der Gäste. In der 74. Minute legte Plea

für Embolo ab, doch sein Schuss flog über das TSG-Tor hinweg. Erneut gab es Aufregung im

Strafraum. Erneut deutete Schiedsrichter Harm Osmers auf den Punkt. Es schien, als hätte

Florian Grillitsch beim Versuch den Ball zu klären Neuhaus getroffen.  Allerdings brachte die Kontrolle des Video-Assistenten Klarheit. Grillitsch hatte zwar Neuhaus getroffen, zuvor hatte der Österreicher aber den Ball gespielt. Damit wurde die Entscheidung auf Strafstoß zurückgenommen (81.).

 

Nun versuchten es erneut die Hausherren, doch nach einer Hereingabe von Bebou verpasste der eingewechselte Lukas Rupp per Kopf den Anschlusstreffer (82.). Kaum war die Chance vertan,

machten die Gäste endgültig den Deckel auf die Partie. In der 83. Spielminute konnte Neuhaus

erneut die fehlende Zuordnung der Hoffenheimer ausnutzen. So vollendete er einen Schnittstellenpass und ließ Baumann keine Chance. Schiedsrichter Osmers ließ die Unterbrechungen ohne Berücksichtigung und pfiff pünktlich nach 90 Minuten ab. Am siebten Spieltag geht es für die TSG

nach München. Mönchengladbach hingegen kletterte auf Platz drei in der Tabelle - ein Tabellenbereich, den auch die Hoffenheimer gerne innehätten. 

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 3 Kaderábek, 8 Geiger (78. 7 Rupp), 9 Bebou, 11 Grillitsch,

14 Baumgartner (51. 23 Adamyan), 16 Rudy, 21 Hübner (C), 25 Akpoguma, 29 Skov,

38 Posch (68. 37 Locadia)

 

Borussia Mönchengladbach:

1 Sommer (C), 6 Kramer, 8 Zakaria, 10 Thuram (77. 7 Herrmann), 14 Plea, 17 Wendt,

18 Lainer (88. 24 Jantschke), 28 Ginter, 30 Elvedi, 32 Neuhaus (86. 11 Raffael), 36 Embolo

 

Schiedsrichter: Osmers (Hannover)

Assistenten: Gorniak, Kempter

Vierter Offizieller: Reichel

Video-Assistenten: Badstübner, Emmer

 

Tore: 0:1 43. 14 Plea, 0:2 65. 10 Thuram, 0:3 83. 32 Neuhaus

 

Zuschauer: 29.030

Grund zum Jubeln bot sich nur den Gladbachern Foto: Fussball Media
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