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Die neue Saison hatte für die TSG 1899 Hoffenheim suboptimal begonnen. Mit 0:1 musste sich die Mannschaft um den neuen Trainer Alfred Schreuder am ersten Spieltag bei der Frankfurter Eintracht geschlagen geben. Bereits in der ersten Spielminute war das Gegentor erzielt worden. So galt es
also Wiedergutmachung im eigenen Wohnzimmer zu betreiben und etwas Zählbares - möglichst
drei Punkte - in Sinsheim zu behalten. Das Spiel startete allerdings zäh, da sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisierten.
Während auf dem Platz wenige Aktionen in Strafraumnähe zu verzeichnen waren, musste
Werder-Coach Florian Kohfeldt früh reagieren. Zunächst fiel Ömer Toprak noch mit einem
Körperkontakt zu Ihlas Bebou im eigenen Strafraum auf (dies war Scheidsrichter Sascha Stegemann allerdings zu wenig für einen Strafstoß), dann musste der Neuzugang von Borussia Dortmund ausgewechselt werden (13.). Mit Verband an der linken Wade und Eisbeutel verließ er das Spielfeld.
So kam Kevin Möhwald früh zu seiner Einwechslung (17.).
So plätscherte die Partie in der Folge etwas vor sich hin. Dann allerdings sorgten die Gäste für
eine Torannäherung, wobei Oliver Baumann den Kopfball von Niklas Füllkrug nach einer Ecke von
Nuri Sahin festhalten konnte (38.). Nur vier Minuten später sorgte dieselbe Aktion zum Torerfolg für
die Werderaner. In der 42. Spielminute schlug Sahin die Ecke in den Strafraum hinein. Hier konnte
sich Füllkrug gegen Stefan Posch durchsetzen und das runde Leder mit dem Kopf in den
Tormaschen unterbringen.
So ging es für die Hausherren mit einem knappen 0:1 Rückstand in die Halbzeitpause. Nach dem
Spiel erklärte Ermin Bicakcic, dass der Trainer angesprochen habe den Ballbesitz in Tore
umzumünzen. Kaum war die zweite Halbzeit neun Minuten gelaufen, da gelang dies auch. Identisch
wie bei dem Treffer für Bremen schlug nun Dennis Geiger eine Ecke in den Strafraum. Hier stieg Bicakcic am langen Pfosten hoch, köpfte und traf zum Ausgleich (54.). Doch auch, wenn die Kraichgauer nun wieder im Spiel waren, durfte „Hoffe“ den Gegner nicht zum Abschluss kommen
lassen. So war in der 56. Minute Gefahr geboten, als Maximilian Eggestein aus guten 25 Metern Torentfernung schoss, doch Baumann war zur Stelle und verhinderte den erneuten Rückstand.
Der zweite Durchgang war besser als der erste. Dies wusste nicht nur TSG-Mäzen Dietmar Hopp
nach dem Spiel zu berichten, auch jeder der 27.333 Zuschauer konnte dies bestätigen. So kamen erneut die Hoffenheimer zu einem Torschuss und diesen konnten die TSG’ler auch nutzen. Über Rückkehrer Sebastian Rudy und Neuzugang Robert Skov landete der Ball bei Neuzugang Bebou,
der Werder-Torhüter Jiri Pavlenka überlistete und zum 2:1 traf (59.). Skov war es auch, der bei der
nächsten Torchance versuchte die Führung auszubauen, doch sein Distanzschuss flog rechts am Gästetor vorbei (66.).
Nun jubelten allerdings die Gäste. Wieder war es Füllkrug, der den Ball in das Tor bugsierte,
doch - wie bei einer Torerzielung üblich - wurde die Szene durch die Video-Assistenten Deniz Aytekin überprüft. Hierbei stellte er fest, dass Füllkrug mit dem Oberarm am Spielgerät war, ehe er den Treffer erzielte. Damit wurde das Tor nicht anerkannt, Hoffenheim blieb in Führung (71.). Nun machten sich
die Werderaner das Leben selbst schwer. In der 77. Spielminute hielt der bereits Gelbverwarnte Johannes Eggestein weit in der gegnerischen Hälfte Geiger fest und riss ihn um. Dem souverän agierenden Unparteiischen Stegemann blieb so keine andere Wahl, als die zweite gelbe Karte und
damit den Platzverweis gegen Eggestein auszusprechen.
Doch ähnlich wie Bremen erschwerten sich auch die Hoffenheimer das eigene Leben. Kevin Vogt,
der nach dem Spiel grundsätzlich von einem guten Gefühl berichtete, leistete er sich einen Fehlpass.
Dieser landete bei Yuya Osako, der vor dem Strafraum nach rechts zog. Zunächst grätschte Bicakcic und versuchte so einen Torschuss zu verhindern. Bei dem Schuss des Japaners grätschte nun auch Vogt, doch er konnte das Gegentor ebenso wenig verhindern, wie auch Torhüter Baumann (81.).
Nun wurde die Schlussphase wieder spannend.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit gingen die Hausherren wieder in Führung. Wieder war es eine Ecke von Geiger, die Kaderábek in der Mitte per Kopf im Tor unterbringen konnte (87.). Diese Aktion
war gleichzeitig die letzte für Geiger auf dem Platz. Nach seinen zwei Torvorlagen ging er vom
Platz - für ihn kam Leonardo Bittencourt (88.). Da auch während der fünfminütigen Nachspielzeit
nichts mehr geschehen sollte, durften sich die Hoffenheimer über den ersten Heimsieg und gleichbedeutend auch den ersten Saisonsieg freuen. Am dritten Spieltag reist die TSG zu Bayer 04 Leverkusen. Dort wird die Mannschaft unter anderem auf Kerem Demirbay und Nadiem Amiri treffen,
die bis zum Sommer noch bei „Hoffe“ unter Vertrag standen. Darauf angesprochen teilte
TSG-Kapitän Vogt mit, dass sicherlich die eine oder andere Nachricht zwischen den ehemaligen Teamkollegen ausgetauscht werden würde.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 4 Bicakcic, 5 Stafylidis, 8 Geiger (88. 13 Bittencourt), 9 Bebou,
14 Baumgartner (62. 19 Belfodil), 16 Rudy, 22 Vogt (C), 29 Skov (69. 11 Grillitsch), 38 Posch
SV Werder Bremen:
1 Pavlenka, 8 Osako (85. 9 Harnik), 11 Füllkrug, 17 Sahin (88. 14 Pizarro), 18 Moisander (C),
21 Toprak (17. 6 Möhwald), 23 Gebre Selassie, 24 J. Eggestein, 30 Klaassen, 32 Friedl,
35 M. Eggestein
Schiedsrichter: Stegmann (Niederkassel)
Assistenten: Pickel, Assmuth
Vierter Offizieller: Hartmann
Video-Assistenten: Aytekin, Fischer
Tore: 0:1 42. 11 Füllkrug, 1:1 54. 4 Bicakcic, 2:1 59. 9 Bebou, 2:2 81. 8 Osako, 3:2 87. 3 Kaderábek
Zuschauer: 27.333