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Gefühlsachterbahn mit Happy End

 

Ein letzter Aufgalopp in der zweiten Fußball-Bundesliga für die Sandhäuser. Mit einem Auswärtssieg bei den starken Regensburgern wären die Sandhäuser direkt gerettet, bei einem Unentschieden oder einer Niederlage müssten die Kurpfälzer auf das Spiel in Heidenheim blicken und hoffen, dass die Schwaben gegen Ingolstadt gewinnen. Mitgereist waren etwa 500 Fans des SVS, die alleine mit drei Bussen angereist waren. So meldeten sich die treuen Fans direkt zu Wort. „Hurra, hurra, die Sandhäuser sind da“, schallte es hinter dem Tor des SVS bereits in der ersten Spielminute. Auch die Mannschaft zeigte sich direkt vom Anstoß weg. So war es auch die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat, die die erste Ecke für sich verbuchen durfte. Philipp Förster, als wichtiger Baustein in das Team zurückgekehrt, setzte sich auf der linken Seite durch und konnte flanken, doch seine Hereingabe wurde per Kopf in das Toraus abgewehrt. Auch in der Defensive zeigten sich die Kurpfälzer zu Spielbeginn diszipliniert. Sobald die Regensburger in die Offensive gingen, wurden diese von der gesamten Mannschafft aufgehalten (3.). 

 

Frühes Tor für den SVS

 

Nun ging es ganz schnell. Ein Abstoß von Marcel Schuhen landete kurz vor dem Strafraum des Jahn. Zwischen Sebastian Nachreiner und Philipp Pentke gab es ein Abstimmungsproblem. So bedankte sich Förster artig, ging dazwischen und schob das runde Leder an Pentke vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war der Fall eingetreten, den sich die Gäste erhofft hatten, da sie nun nicht auf die andere Partie schauen mussten. (5.). Nun waren die Sandhäuser auch mit dem Glück im Bunde. In der siebten Spielminute ließ Leart Paqarada Maximilian Thalhammer auflaufen, doch Schiedsrichter Martin Petersen entschied auf weiterspielen. In der Defensive war zu diesem Zeitpunkt kein Durchkommen für die Gastgeber. Zunächst konnte Kevin Behrens zu einer Ecke klären, dann warf sich Paqarada dazwischen und klärte gegen Thalhammer. Regensburg versuchte es mit Ecken, die knapp vor das Tor gezogen wurden, doch dieses Mittel brachte nicht das erhoffte Ergebnis für die Mannschaft von Achim Beierlorzer, für den die Partie die letzte als Trainer der Regensburger war. 

 

Nach einer Ecke in der 19. Spielminute war allerdings Gefahr geboten, doch der Ball fand im Sandhäuser Strafraum keinen Abnehmer. Kaum war diese Szene vorüber, befanden sich erneut die Gäste im Vorwärtsgang. Andrew Wooten legte auf die rechte Seite zu Emanuel Taffertshofer, doch sein Schuss rollte nur am linken Pfosten vorbei (21.). Mitunter wurde die Partie recht ruppig geführt. So auch in der 24. Minute, als Thalhammer am SVS-Strafraum gegen Rurik Gislason den Fuß stehen ließ, als der isländische Nationalspieler den Ball klären wollte, doch für Gislason ging es weiter. Um ein Haar wären die Gastgeber zum Ausgleich gekommen, nachdem Nachreiner durch die „Hosenträger“ von Erik Zenga schoss, doch am langen Pfosten fand das runde Leder keinen Abnehmer (28.). Auch Förster musste nach einem Zweikampf behandelt werden, konnte aber ebenso wie Gislason zuvor weitermachen. 

 

Regensburg drückt - Sandhausen kaum noch mit Entlastung

 

In der 34. Spielminute brandete Jubel unter den Fans von Jahn Regensburg auf, doch bei dem Treffer von Kapitän Marco Grüttner hatte der Assistent Jan Clemens Neitzel-Petersen seine Fahne gehoben. Der SSV-Akteur stand deutlich im Abseits - sein Treffer zählte nicht. Sandhausen hatte erneut nach einem Abschlag von Schuhen die Gelegenheit zu einem weiteren Treffer, doch nachdem Kevin Behrens den Ball per Kopf verlängert hatte, flog das Spielgerät links am Tor vorbei (39.). Kaum war die Aktion in der SVS-Offensive vergangen, ging es erneut in die Gegenrichtung. So flog ein Kopfball von Hamadi

Al Ghaddioui rechts am Tor von Schuhen vorbei (40.). Hatten die Kurpfälzer noch das nötige Quäntchen Glück, als Regensburg den Ball im Strafraum verstolperte und der SVS diesen klären konnte (41.), mussten sie noch vor der Halbzeit den Ausgleich hinnehmen. Nach einem Freistoß von Regensburg aus der eigenen Hälfte schlug Aleksander Zhirov am Ball vorbei. So landete das runde Leder schlussendlich bei Al Ghaddioui, der den 1:1 Ausgleich erzielte (42.). So ging es - anders als zunächst aus Sandhäuser Sicht erhofft - mit einem 1:1 zum Pausentee.

 

Die zweite Halbzeit benötigte etwas Anlaufzeit. So kam Jesper Verlaat in der 59. Spielminute zu einem Kopfball, doch das Spielgerät flog über das Tor der Regensburger. Diese Szene war kaum vergangen, da kam der nächste Nackenschlag. Wieder war es Al Ghaddioui, der in der Strafraummite an den Ball kam. Nach der Flanke von Grüttner von der rechten Seite war Verlaat vor seinem Gegenspieler postiert und kam nicht in den Zweikampf. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Foulspiel von Förster, das der Schiedsrichter mit der gelben Karte ahndete, lief Beierlorzer auf den Platz. Dies veranlasste Schiedsrichter Petersen den Fußball-Lehrer auf die Tribüne zu schicken (63.). Um ein Haar wären die Sandhäuser zu einem weiteren Treffer gekommen, doch nach einer Flanke von Gislason stand Adrian Fein im Schuss von Wooten - die Aktion damit geklärt (66.). 

 

Ähnlich erging es Dennis Diekmeier, der nach Vorarbeit von Förster in den Strafraum flanken wollte, doch der Versuch wurde ebenfalls geblockt (72.). Kurz vor Spielschluss waren es dann die Gäste, die etwas mehr vom Spiel hatten. In der 85. Spielminute passte Gislason den Ball auf Wooten, doch Pentke war zur Stelle und lenkte das runde Leder zu einer Ecke ab. Einer folgenschweren aus Gastgebersicht. Gislason trat die Ecke, Behrens stieg in der Strafraummitte hoch und traf zum Ausgleich (86.).  Während der Torjubel verklungen war, brandete erneut Jubel bei den mitgereisten Sandhäuser Fans auf. Schnell hatte sich im Gästeblock die Info verbreitet, dass der FC Heidenheim mit 4:2 gegen Ingolstadt führte (88.). Ob der Kürze der Restspielzeit war damit abzusehen, dass Sandhausen nicht den Gang über die Relegation antreten müsse, um das achte Zweitliga-Jahr zu sichern. 

 

Dies ermunterte auch die SVS-Fans dazu, „dritte Liga, nie mehr“ anzustimmen. Kurz vor Spielschluss feierten die Regensburger noch Torhüter Pentke. Nach vier Jahren beim Jahn war das Duell mit Sandhausen das letzte für den Schlussmann im SSV-Dress. So wurde er unter großem Beifall durch Alexander Weidinger ersetzt (90.). Der neue Schlussmann wurde nicht mehr geprüft. Trotz etwas Überzug der Nachspielzeit passierte Hüben wie Drüben nichts mehr. So blieb es beim 2:2 Unentschieden, was bei den Gastgebern zum Feiern der besten Zweiliga-Saison in der Vereinshistorie führte, bei den Gästen den Auftakt zum Klassenerhalt einleitete. Vor den Fans jubelten die Kurpfälzer zunächst, bevor die Jubelfahrt mit dem Mannschaftsbus zum heimischen BWT-Stadion am Hardtwald anstand. 

 

Aufstellungen:

 

SSV Jahn Regensburg:

1 Pentke (90. 32 Weidinger), 4 Sörensen, 6 Saller, 15 Grüttner (C), 19 Föhrenbach, 20 Thalhammer,

22 Stolze, 23 Adamyan, 25 Al Ghaddioui, 28 Nachreiner (70. 14 Correia), 29 Fein (78. 21 Nietfeld)

 

SV Sandhausen:

1 Schuhen, 2 Zhirov, 4 Verlaat, 7 Wooten (89. 34 Knipping), 9 Gislason (89. 22 Vollmann), 16 Behrens, 17 Zenga, 18 Diekmeier (C), 19 Paqarada, 20 Taffertshofer (82. 10 Daghfous), 28 Förster

 

Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)

Assistenten: Neitzel-Petersen, Hüwe

Vierter Offizieller: Osmanagic

 

Tore: 0:1 5. 16 Behrens, 1:1 42. 25 Al Ghaddioui, 2:1 60. 25 Al Ghaddioui, 2:2 86. 16 Behrens

 

Zuschauer: 12.909

Erleichterung und Freude beim SV Sandhausen. Der SVS schafft den direkten Klassenerhalt Foto: Fussball Media
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