Werbung
Hoffenheim empfing am Sonntagmittag den Hauptstadtclub Hertha BSC Berlin im Sinsheimer Stadion. Die Hausherren konnten mit zuletzt vier ungeschlagenen Spielen in Folge in das Duell mit der Hertha gehen. Der Niederlage in Frankfurt folgte der Heimsieg gegen Nürnberg, das Auswärts-Unentschieden in Stuttgart sowie die beiden Siege gegen Leverkusen und in Augsburg. Zudem schafften es die Kraichgauer in den letzten beiden Partien acht eigene Treffer zu erzielen und nur ein Gegentor hinzunehmen. So gingen die „Nagelsmänner“ das Spiel am 29. Spieltag mit breiter Brust an. Kurz nach dem Anstoß kamen die Hausherren bereits zu einer ersten Offensivaktion. Der frühere Berliner Nico Schulz ließ auf der linken Außenbahn Valentino Lazaro ins Leere laufen und flankte anschließend das runde Leder in den Strafraum, fand dort allerdings keinen Abnehmer (2.). Besser lief es nur eine Spielminute später. Andrej Kramaric steckte den Ball für Schulz durch, der erneut von links flanken konnte. Seine Hereingabe an die Strafraumkante verpasste Kerem Demirbay zunächst, doch Adam Szalai stand dahinter, der den Ball auf das Tor schießen konnte. Karim Rekik wurde angeschossen, wodurch die Gefahrensituation für das Gästetor bereinigt wurde. Wie in der Bundesliga üblich, hob Szalai den Arm, doch Schiedsrichter Martin Petersen erhörte den Elfmeterwunsch nicht (3.).
Szalai war auch in der fünften Spielminute beteiligt, als er den Ball zurückeroberte. Er spielte auf die rechte Außenbahn zu Pavel Kaderábek, der den Ball zu Szalai zurückspielte, doch der Torschuss flog knapp über das Gästetor hinweg. Die beste Torgelegenheit bis dahin bot sich allerdings in der siebten Minute. Marvin Plattenhardt verlor den Ball an der Grundlinie. So kam Nadiem Amiri - der vor dem Spiel für sein 100. Bundesligaspielt geehrt worden war - zum Torschuss, doch Rune Jarstein parierte den Schuss mit einer schnellen Reaktion. Nach einer Ecke von Demirbay von rechts zeigten die Hoffenheimer ein Dreifach-Kopfball-Spiel. Zunächst leitete Kapitän Kevin Vogt per Kopf zu Kaderábek weiter. Der tschechische Nationalspieler leitete zum langen Pfosten zu Andrej Kramaric weiter, doch per Kopf verfehlte der Top-Torschütze der TSG in der Bundesliga verfehlte knapp, das runde Leder flog links am Tor vorbei (13.).
Der von Kramaric als Torschütze überholte Sejad Salihovic wurde von den TSG-Fans gewürdigt. Mit „Salihovic“ Sprechchören und Transparenten bedankten sich die treuesten Fans auf der Südtribüne für „neun geile Jahre“ (24.). In der 30. Spielminute wurden auch die Hoffenheim-Fans erlöst. Ishak Belfodil, gegen Augsburg mit drei Toren Spieler des Spiels, leitete den Ball über Florian Grillitsch und Demirbay zu Amiri weiter. Der U21 Europameister von 2017 zog ab und traf zur Führung für die Hausherren (30.). Der Treffer, der nach dem bis dahin gezeigten Spielverlauf entsprach. Die Führung sorgte zunächst allerdings nicht für Sicherheit. Szalai verlor den Ball in der eigenen Hälfte und die Berliner schalteten schnell um. Davie Selke - ein Spieler mit TSG-Vergangenheit - flankte von rechts, doch der Ball flog durch den Hoffenheimer Strafraum. Auf der linken Seite kam allerdings Salomon Kalou an das Spielgerät, legte in den Strafraum hinein, doch der dort gefundene Maximilian Mittelstädt traf nur das linke Außennetz. Um ein Haar der unmittelbare Ausgleich (33.).
Auch in der 34. Spielminute luden die Hausherren die Gäste zu einem Torschuss ein. Ein ungenaues Zuspiel an der eigenen Strafraumkante landete bei Selke. So musste Demirbay eingreifen, konnte den Gegenspieler allerdings nur mit irregulären Mitteln stoppen. Neben der gelben Karte für Demirbay bot sich zudem eine Torgelegenheit aus einer guten Position für die Hertha. Plattenhardt trat an, schoss in die Torwartecke, doch Oliver Baumann war bei der ersten Prüfung an diesem Tag zur Stelle und parierte den Schuss (35.). In der Schlussphase von Halbzeit eins sollte nichts mehr passieren und so ging es für die TSG mit der knappen Halbzeitführung zum Pausentee.
Auch im zweiten Durchgang kam die TSG zur ersten Gelegenheit in der Offensive. Zentral vor dem Gästestrafraum kam Demirbay zum Schuss, doch der Ball flog rechts am Tor vorbei (54.). In der 58. Spielminute machten sich die Hoffenheimer selbst das Leben schwer. Im Strafraum spielte Amiri den Ball zu Szalai, der halbhoch zu Kramaric zurücklegte. Der Vize-Weltmeister bekam allerdings nicht genug Druck hinter das Spielgerät. So rollte der Ball am linken Pfosten vorbei. Doch auch die Gäste konnten Nadelstiche setzen. So flog auch der Distanzschuss von Mittelstädt nur knapp am linken Pfosten vorbei (69.).
Mit einer Ecke hätten die Hausherren auf 2:0 stellen können, doch wieder wusste Jarstein seine Mannschaft vor einem Gegentreffer zu bewahren. In der 72. Minute kam Kaderábek am langen Pfosten zum Kopfball, doch Jarstein lenkte das Spielgerät mit der rechten Hand über das Tor. Nun mussten beide Mannschaften abwarten. Reiss Nelson, der für Amiri in die Partie gekommen war, konnte am langen Pfosten freistehend köpfen und den Ball im Tor der Berliner. Linienrichter Mark Borsch hob die Fahne und Schiedsrichter Petersen entschied auf Abseits. Da es sich allerdings um eine Torerzielung handelte, schalteten sich die Video-Assistenten Marco Fritz und Pascal Müller ein. Mit dem „Review“ aus Köln stellte sich heraus, dass keine Abseitsposition handelte und der Treffer von Nelson zählte. Schulz hatte die Gelegenheit einen Treffer zu erzielen, als er in der 88. Minute durch das Mittelfeld lief und vor der Strafraumkante abzog, doch Jarstein parierte den Schuss. Da allerdings auch während der vierminütigen Nachspielzeit nichts mehr vor den Toren passieren sollte, gewann die TSG das Heimspiel mit 2:0.
In der Folgewoche geht es für die Hoffenheimer zum FC Schalke 04 - dem Ex-Club von Adam Szalai. So sagte auch der ungarische Nationalspieler, dass er sich auf dieses Spiel freut. Er spiele gerne auf Schalke und auch das Duell gegen den Ex-Trainer sei etwas Schönes. Nico Schulz berichtete ähnliches über das Spiel gegen Berlin. Er habe gemeinsam mit dem aktuellen Trainer Pal Dardai gespielt und kenne auch noch einige Spieler und Betreuer. Das zweite Zu-Null-Spiel schätzte Szalai als wichtig ein. Dietmar Hopp, am Freitagabend noch mit einem Award für sein soziales Engagement ausgezeichnet resümierte kurz und präzise: „Dritter Sieg in Folge und Platz sechs.“ Der Abschied von Trainer Julian Nagelsmann soll mit der erneuten Qualifikation für den europäischen Wettbewerb gekrönt werden. Ein Ziel, dem die TSG auch dank des Schlussspurtes ein Schritt nähergekommen ist.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 10 Demirbay (77. 13 Bittencourt), 11 Grillitsch, 16 Schulz,
18 Amiri (69. 9 Nelson), 19 Belfodil, 21 Hübner, 22 Vogt (C), 27 Kramaric, 28 Szalai (64. 4 Bicakcic)
Hertha BSC Berlin:
22 Jarstein, 2 Pekarik, 3 Skjelbred, 4 Rekik, 8 Kalou (C), 11 Leckie, 13 Klünter, 17 Mittelstädt,
20 Lazaro (59. 16 Dilrosun), 21 Plattenhardt, 27 Selke (85. 14 Köpke)
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Assistenten: Borsch, Pelgrim
Vierter Offizieller: Schmidt
Video-Assistenten: Fritz, Müller
Tore: 1:0 30. 18 Amiri, 2:0 76. 9 Nelson
Zuschauer: 28.010