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Sandhäuser „Bigpoint“ für den Klassenerhalt

 

Nach dem Last-Minute-Ausgleich aus der Vorwoche ging es für den SV Sandhausen im heimischen BWT-Stadion am Hardtwald gegen die Gäste aus Dresden für die Kurpfälzer um weitere wichtige Punkte zum Klassenerhalt. Doch erneut mussten die Sandhäuser einen verletzungsbedingten Rückschlag hinnehmen. Der etatmäßige Kapitän Stefan Kulovits erlitt im Training einen Wadenbeinbruch. Zudem stand Trainer Uwe Koschinat Rurik Gislason nicht zur Verfügung, der eine Wadenzerrung hatte. Doch nicht nur Spieler fielen aus, es konnten auch wieder zwei Spieler mitwirken. Jesper Verlaat stand genauso wie Nejmeddin Daghfous im Kader und waren damit eine Alternative für den SVS. Gegen Paderborn stand der Deutsch-Tunesier bereits nach auskurierter Verletzung wieder im Kader, kam allerdings noch nicht zum Einsatz. 

 

Die Hausherren begannen furios. Kevin Behrens konnte bereits in der zweiten Spielminute auf das gegnerische Tor schießen, doch Markus Schubert wehrte diesen zu einer Ecke ab. Auch der Einsatz von Leart Paqarada auf der linken Außenbahn wurde mit einer Ecke belohnt, nachdem er einen fast im Toraus befindlichen Ball noch im Spielfeld hielt (9.). Diese Ecke sorgte für Gefahr im Dresdener Strafraum, doch Behrens beförderte das runde Leder über das Tor (10.). Doch kaum war die Anfangsviertelstunde vergangen, mussten die Hausherren einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

 

Markus Karl muss verletzt vom Platz

 

Markus Karl verletzte sich im Kampf um den Ball, blieb liegen und signalisierte sofort, dass er Hilfe von den Mannschaftsärzten benötigte (16.). Die Behandlung erfolgte zunächst auf dem Platz, doch schnell wurde signalisiert, dass für Karl eine Trage vonnöten war. Das Rote Kreuz ließ sich allerdings Zeit, um hieraufhin zu reagieren. So dauerte es zwei Minuten, bis die Sanitäter das Spielfeld betraten und gemächlichen Schrittes in Richtung der gegenüberliegenden Spielseite liefen. Zu lange für das Verständnis der beteiligten. So verließ Karl aufgestützt das Spielfeld, das DRK konnte umkehren.

 

Karl wurde von Erik Zenga ersetzt (20.). Kaum war der Offensivspieler auf dem Rasen, musste er ebenfalls wieder runter. Allerdings war er nicht verletzt und konnte nicht weitermachen, Schiedsrichter Florian Heft hatte festgestellt, dass er blutete. So musste am Spielfeldrand die Blutung gestillt werden. Unterdessen kam Behrens im Strafraum von Dynamo zu Fall. Die Sandhäuser wollten einen Elfmeter, doch Heft entschied auf Weiterspielen (22.). Nun kam Dennis Diekmeier in den gegnerischen Strafraum, leistete sich allerdings einen technischen Fehler. Der Ball war weg und die Spieler des SVS forderten erneut einen Elfmeterpfiff, da sie ein Handspiel wähnten (27.). Erneut blieb aber die Pfeife des Unparteiischen stumm. 

 

In der 32. Minute hatten die Gastgeber die bis dahin beste Torgelegenheit. Emanuel Taffertshofer steckte zu Diekmeier auf die rechte Außenbahn durch, der Routinier flankte in den Strafraum, doch der Kopfball von Behrens flog aus rund vier Metern Torentfernung am kurzen Pfosten vorbei. Wieder war es eine Diekmeier-Flanke von der rechten Seite, die in den Strafraum flog. Am langen Pfosten stand diesmal Denis Linsmayer, der zentral vor das Tor köpfte, dort fand er allerdings nur einen Gegenspieler, der die Situation klären konnte (34.).

 

Kurz vor dem Pausenpfiff blieb erneut ein Sandhäuser Spieler liegen. Philipp Förster grätschte gegen Dzenis Burnic und musste danach behandelt werden. Förster konnte allerdings weitermachen (42.). Die erste Halbzeit endete torlos. Ein Tor für die Gastgeber war allerdings drin. So hätten die Gastgeber auch in Führung liegend in die Pause gehen können. Kaum hatte die zweite Halbzeit begonnen, kamen die Sandhäuser erneut zu einer Offensivchance, doch der Schuss von Paqarada von der Strafraumkante flog über das Gästetor. Zudem ging es für Förster nicht mehr weiter. Der SVS war bereits in der 53. Minute zum zweiten Wechsel gezwungen. Für Förster kam Daghfous in die Partie.

 

Den Gegner im Griff - das Gegentor aus dem Nichts

 

Tim Kister unterlief ein individueller Fehler. Im Strafraum wollte er den Ball zu Torhüter Marcel Schuhen durchlassen, bemerkte dabei aber nicht, dass sich Erich Berko in seinem Rücken befand. So schnappte sich Berko den Ball und traf zur Gästeführung (56.). Nach einer Ecke in der 66. Spielminute wären die Gäste um ein Haar zur 2:0 Führung gekommen, doch nachdem Schuhen unter dem Ball durchgesprungen verfehlte Berko das Tor knapp. Kaum war dieser Schreckmoment für den SVS vergangen, durften die Gastgeber jubeln. 

 

Paqarada hatte einen Freistoß auf das Gästetor geschossen, doch Schubert klärte zu einem Eckball. Daghfous schlug die folgende Ecke von der rechten Seite aus in den Strafraum. Hier stand Aleksandr Zhirov goldrichtig und köpfte zum Ausgleich ein. So hatte der Innenverteidiger das Spiel wieder auf „Null“ gestellt (69.). Nachdem Dario Dumic in zentraler Position Andrew Wooten gefoult hatte, kamen die Kurpfälzer erneut zu einer Torgelegenheit (70.). So legte sich Daghfous den Ball zurecht und beförderte diesen direkt auf das Tor. Schubert war zwar noch am runden Leder, konnte den Gegentreffer aber nicht verhindern (72.). Das Spiel war gedreht, Sandhausen führte nun mit 2:1. 

 

SVS legt nach und macht den Deckel drauf

 

Kurz bevor die letzten zehn Spielminuten angebrochen waren, war der SV Sandhausen per Konter erfolgreich. Behrens - an diesem Tag in überragender Form - spielte Wooten den Ball in den Lauf. So konnte der Deutsch-Amerikaner in den Strafraum ziehen. Schubert machte die kurze Ecke zu und Wooten traf in die lange (79.). So konnten die Sandhäuser mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Schlussphase des Spieles gehen. 

 

Das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können, doch Linsmayer traf in der 85. Minute nur den rechten Pfosten. Als kurz vor Spielschluss noch das Spielergebnis aus Magdeburg eingeblendet wurde, brandete erneut Jubel auf. Darmstadt hatte das 1:0 erzielt, der SV Sandhausen damit drei Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz. Während der dreiminütigen Nachspielzeit ließen sich die treuesten Fans der Kurpfälzer gar dazu hinreißen „Dritte Liga, nie mehr!“ zu singen. Nach vier Siegen und einem Remis aus den letzten fünf Zweitliga-Spielen hatte sich die Ausgangslage deutlich verbessert. Am 30. Spieltag reist der SVS zum MSV Duisburg, die mit 4:0 gegen Paderborn verloren hatten. Die Duisburger - nach dem 29. Spieltag sieben Punkte hinter den Kurpfälzern - könnten mit einem Auswärtssieg den Abstand auf den MSV auf zehn Punkte ausbauen.

 

Aufstellungen:

 

SV Sandhausen:

1 Schuhen, 2 Zhirov, 6 Linsmayer, 7 Wooten (90. 25 Müller), 14 Kister, 16 Behrens, 18 Diekmeier (C),

19 Paqarada, 20 Taffertshofer, 23 Karl (20. 17 Zenga), 28 Förster (53. 10 Daghfous)

 

SG Dynamo Dresden:

1 Schubert, 2 Wahlqvist, 3 Dumic, 5 Burnic, 11 Duljevic, 14 Koné (63. 9 Röser),

22 Möschl (71. 7 Kreuzer), 23 Ballas, 26 Gonther (C) (78. 20 Ebert), 28 Atik, 40 Berko

 

Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)

Assistenten: Bokop, Kohn

Vierter Offizieller: Zorn

 

Tore: 0:1 56. 40 Berko, 1:1 69. 2 Zhirov, 2:1 72. 10 Daghfous, 3:1 79. 7 Wooten

 

Zuschauer: 6.541

Der kollektive Torjubel nach dem Ausgleichstreffer Foto: Fussball Media
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