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Punktgewinn, der sich nicht danach anfühlt

 

Zuletzt verschafften sich die Sandhäuser eine gute Ausgangslage für den Saison-Endspurt. Nach der schmerzlichen Heimniederlage gegen Aue deutete die Formkurve zuletzt steil bergauf. Auf diese Niederlage folgte der Auswärtssieg in Magdeburg, der deutliche Heimsieg gegen St. Pauli und zuletzt der Auswärtssieg bei den Tabellenletzten vom FC Ingolstadt - im Fußballjargon als „Sechs-Punkte-Spiel“ betitelt. Doch die wichtigen Punkte bei den „Schanzern“ waren teuer erkauft. Der vom SC Freiburg ausgeliehene Fabian Schleusener zog sich in der 43. Spielminute einen Schienbeinbruch zu, als er mit Torhüter Philipp Tschauner zusammenprallte. Er musste mit der Trage vom Platz getragen werden, wurde in eine Klinik gebracht und bereits operiert. Der Bruch wurde fixiert. Über die sozialen Netzwerke sendete der Verein, Mitspieler und auch Schleusener selbst Mitteilungen. Nachdem der Stürmer zum Spieltag gegen Paderborn aus dem Klinikum entlassen war, ließ er es sich nicht nehmen, die Mannschaft im BWT-Stadion am Hardtwald zu unterstützen. 

 

Auch wenn die Saison für ihn gelaufen war und er damit kein Spiel mehr für den SVS bestreiten würde, war sein Ziel ganz klar den Klassenerhalt gemeinsam mit dem Kurpfälzern zu schaffen. Doch die Kurpfälzer waren gewarnt. Nur die Tabellenersten vom 1. FC Köln konnten in der laufenden Spielzeit bereits mehr Tore erzielen als die Paderborner. Dafür war der SCP allerdings auch defensiv anfällig und musste bereits einige Gegentore hinnehmen. Doch bereits vor dem Warmmachen beider Mannschaften gaben die Fans der Gastgeber die Marschroute vor. „Gemeinsam unten raus!“ war auf einem Transparent vor dem Block der treuesten Anhänger zu lesen. 

 

Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat wollte diese Vorgabe schnellstmöglich in die Tat umsetzen. Bereits in der vierten Spielminute machte sich Kevin Behrens über die linke Außenbahn auf den Weg, doch seine Hereingabe wurde zu einer Ecke geklärt. Doch auf der Gegenseite waren die Sandhäuser ebenfalls gefordert. So musste Tim Kister - der für Jesper Verlaat zum Einsatz kam - zu einer Ecke klären (5.). Wieder war es Behrens, der die Offensive vorantrieb. Doch der Ball konnte von den Gästen geklärt werden (7.). Rurik Gislason versuchte die Hereingabe auch über den rechten Flügel, doch auch sein Versuch wurde geklärt (7.). Der folgende Eckball barg Gefahr. So war Leopold Zingerle gefordert, konnte seine Mannschaft allerdings mit einer Flugeinlage vor dem Rückstand bewahren (8.). 

 

Wie sein Pendant auch, musste SVS-Keeper Marcel Schuhen zupacken. In der 13. Minute hielt er den Ball aber ohne Mühen fest. Nun durften die Hausherren jubeln. Wieder war es eine Ecke. In der Strafraummitte kam Kister zum Kopfball und nickte zur 1:0 Führung ein. Zingerle, ohne Absicherung an beiden Pfosten, war in dieser Szene machtlos (17.). Die Gastgeber versuchten in der Folge nachzulegen, doch Zingerle konnte das runde Leder nach einem Kopfball festhalten, nachdem Leart Paqarada über links zur Flanke kam (28.). In derselben Spielminute kam auch Behrens zu einem Kopfball, doch ihm rutschte das Spielgerät über den Scheitel und damit links am Tor vorbei (28.). 

 

Es dauerte etwas, ehe sich das Spielgeschehen erneut in einen der beiden Strafräume verlagerte. Ein Schnittstellenpass auf Philipp Förster versuchte der Sandhäuser in die Mitte auch Andrew Wooten durchzustecken, doch der Deutsch-Amerikaner kam nicht an den Ball - Zingerle war zuvor zur Stelle (34.). Die Paderborner konnten regelmäßig Nadelstiche setzen. So kam Sebastian Vasiliadis in der 42. Spielminute zu einem Torschuss, doch Schuhen hielt das runde Leder fest. Kurz vor dem Pausenpfiff kamen die Gäste zudem zu einer weiteren Ecke. Philipp Klement brachte den Ball in den Strafraum, Schuhen war mit den Fingern dran und verlängerte zum langen Pfosten. Dort war Markus Karl zur Stelle und klärte (44.). So ging es mit der knappen Führung im Rücken in die Halbzeitpause. 

 

Anders als in Halbzeit eins benötigte das Spiel im zweiten Durchgang etwas Anlaufzeit. In der 57. Spielminute versuchte es Klaus Gjasula versuchte per Distanzschuss zum Torerfolg zu kommen, doch sein Schuss flog über das Tor. Nun kamen die Gäste etwas besser in das Spiel. So war Schuhen zunächst gefordert einen Torschuss zu halten (64.), doch in dieser Szene behielt er ebenso die Oberhand wie in der 66. Spielminute, als Sven Michel schießen konnte. Schuhen hielt den Kasten sauber.

 

Auch in der 71. Spielminute war der Sandhäuser Schlussmann nicht zu überwinden. So lenkte er das runde Leder am rechten Pfosten vorbei. Karim Guédé, der in der 61. Spielminute für Gislason eingewechselt wurde, zog in der 84. Minute gefoult. Den Freistoß schlug Paqarada, doch der Kopfball von Kister am langen Pfosten flog rechts am Gästetor vorbei. Es lief bereits die Nachspielzeit, da war erneut Kister gefordert, doch der Sandhäuser konnte zu erneut zu einer Ecke klären. Nun wurde es hektisch. Mohamed Dräger nahm einen Ball volley und schoss diesen in den Strafraum, doch dort bekam Guédé das Spielgerät an die Hand. Schiedsrichter Patrick Alt deutete auf den Elfmeterpunkt und zückte die gelbe Karte (90.+3). Da Guédé bereits verwarnt war, musste der Stürmer zudem noch vom Platz - eine harte Entscheidung. Den Elfmeter schoss Klement nach links, der bis dahin souverän parierende Schuhen sprang nach rechts und so durften sich die Paderborner noch über den späten Ausgleich freuen. 

 

Kurz nach dem Ausgleich beendete Schiedsrichter Alt die Partie und war schnell von Spielern umringt. In dem Durcheinander zückte der Unparteiische zudem noch die gelbe Karte gegen Schuhen, der sich nach seinem Verständnis zu stark beschwert hatte. Beim Gang in die Kabine war ebenfalls SVS-Präsident Jürgen Machmeier auf 180 und schimpfte gegen den Saarländer. Doch bald darauf, als sich der erste Ärger gelegt hatte, war auch Machmeier wieder beruhigt und konnte sich über den Punktgewinn freuen. Bereits am kommenden Spieltag steht das nächste Heimspiel für den SV Sandhausen an. Zu Gast am 29. Spieltag ist die Mannschaft von Dynamo Dresden. Gegen die Mannschaft aus „Elbflorenz“ möchte die Mannschaft von Trainer Koschinat nach Möglichkeit nachlegen und die nächsten Punkte in Richtung Klassenerhalt einzusammeln.

 

Aufstellungen:

 

SV Sandhausen:

1 Schuhen, 2 Zhirov, 6 Linsmayer, 7 Wooten(82. 17 Zenga), 9 Gislason (61. 21 Guédé), 14 Kister,

16 Behrens, 18 Diekmeier (C), 19 Paqarada, 23 Karl, 28 Förster

 

SC Paderborn 07:

17 Zingerle, 2 Hünemeier (C), 8 Gjasula (61. 27 Gueye), 9 Pröger (61. 37 Tekpetey), 11 Michel,

13 Schonlau, 21 Klement, 22 Antwi-Adjej (76. 31 Zolinski), 25 Dräger, 29 Collins, 39 Vasiliadis

 

Schiedsrichter: Alt (Illingen)

Assistenten: Rafalski, Klein

Vierter Offizieller: Kessel

 

Tore: 1:0 17. 14 Kister, 1:1 90.+4 21 Klement (HE)

 

Zuschauer: 5.442

Tim Kister erzielte den Treffer zum 1:0 Foto: Fussball Media
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