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Nach der Niederlage in der Allianz Frauen-Bundesliga in der Vorwoche waren die Freiburgerinnen im Halbfinale des DFB-Pokal der Frauen auf Revanche aus. Die Hoffenheimerinnen ihrerseits hatten nichts gegen eine Wiederholung des Sieges aus der Vorwoche. Noch nie zuvor stand eine Hoffenheimer Frauenmannschaft im Halbfinale. Zudem begann die Reise im Pokal der TSG-Frauen in Köln, so sollte sich der Kreis im Finale in der Domstadt schließen. Die Freiburgerinnen hingegen standen mehrmals im Halbfinale, schafften es allerdings zuvor nie in das Endspiel einzuziehen.
Den ersten Angriff des Pokal-Duelles durften die Freiburgerinnen für sich verbuchen. Martina Tufekovic hatte allerdings den Torschuss sicher (6.). Auch in der 12. Spielminute war Tufekovic gefordert, als Sandra Starke an der Strafraumkante angespielt wurde und in die Mitte zog. Doch den Torschuss der Freiburgerin hatte die Torhüterin ebenfalls sicher. Per Fußabwehr war Tufekovic ebenfalls zur Stelle, nachdem Klara Bühl nach einem Fehlpass an den Ball kam und schießen konnte. Die darauffolgende Ecke sorgte allerdings nicht für Gefahr. Doch nun machten sich auch die Hoffenheimerinnen auf den Weg. Lena Lattwein kam zum ersten Torschuss in Richtung des Freiburger Tores, doch Merle Frohms lenkte das runde Leder ebenfalls zu einer Ecke ab (14.).
In der 26. Minute gingen die Freiburgerinnen in Führung. Nachdem der Ball abgefälscht wurde, flog dieser nach oben, aber nicht aus dem Strafraum heraus. Es herrschte etwas Verwirrung und Janina Minge schaltete am schnellsten, zog ab und traf zur Führung. Am Samstag der Vorwoche noch mit dem unglücklichen Eigentor, doch in diesem Spiel die Torschützin zum 1:0. Wieder war es Lattwein, die die Gelegenheit zum Ausgleich hatte, doch den Torschuss der Hoffenheimerin hatte Frohms sicher (29.). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit geschah nicht mehr viel vor den beiden Toren. So ging es mit dem knappen Rückstand aus Sicht der Gastgeberinnen zum Pausentee. In der Halbzeit sagte Ralf Zwanziger, Leiter des Mädchen- und Frauenförderzentrums der TSG, dass möglichst kein weiteres Gegentor fallen solle.
Doch kaum hatte die zweite Halbzeit begonnen, musste auch er mitansehen, wie die Freiburgerinnen zu einer weiteren Torgelegenheit kamen. Aus spitzem Winkel schafften es die Freiburgerinnen allerdings nicht, den Ball auf das Tor zu bringen (48.). Die Chance war kaum vergangen, da stellten die Freiburgerinnen allerdings doch auf das 2:0. In der 49. Spielminute schoss Giulia Gwinn, Leonie Pankratz fälschte das Spielgerät noch ab und ließ so Tufekovic keinerlei Abwehrchance. In der Folge blieben die Südbadenerinnen weiter am Drücker. Minge hatte in der 54. Minute die Gelegenheit zu einem weiteren Treffer, doch ihr Torschuss flog über das Tor der Gastgeberinnen. Zupacken musste die TSG-Schlussfrau erneut, als Starke in den Strafraum zog, doch Tufekovic hatte den Ball sicher, ehe die Freiburgerin einen Torschuss abgeben konnte (64.).
Anne Fühner versuchte Frohms zu überlisten. Von der rechten Außenbahn aus schoss sie, doch die Freiburgerin war auf der Hut und lenkte den Ball über die Latte (65.). Doch kaum war diese Offensivaktion vergangen, war erneut Tufekovic gefordert. Doch auch in der 76. Minute konnte sie für ihre Farben einen noch höheren Rückstand verhindern. Es liefen bereits die letzten zehn Spielminuten, als Tabea Waßmuth per Schnittstellenpass in Szene gesetzt wurde. Sie zog in den Strafraum hinein und wurde dort von Frohms am Torschuss gehindert, die den Ball festhalten konnte.
Den Hoffenheimerinnen fehlte an diesem Tag das nötige Quäntchen Spielglück. So konnte auch die eingewechselte Dora Zeller infolge eines technischen Fehlers keinen Torschuss abgeben (87.). Wenn es nicht an kleineren Fehlern scheiterte, dass das Tor nicht fallen wollte, so war es die „Keeperin“ Frohms. So rettete sie erneut in der 89. Spielminute vor der ebenfalls eingewechselten Jana Beuschlein. Die letzte Strafraumaktion des Spieles war allerdings erneut in dem der Gastgeberinnen. Hikarau Naomoto konnte das runde Leder noch in den Strafraum spielen. Dort versuchte Fabienne Dongus den Ball zu klären, traf dabei allerdings die eigene Torlatte. Um ein Haar wäre der Hoffenheimerin ein Eigentor unterlaufen.
Nach dreiminütiger Nachspielzeit pfiff Schiedsrichterin Laura Duske ab und der Jubel brandete bei den Freiburgerinnen auf. Die Südbadenerinnen hatten T-Shirts vorbereitet, die eilig verteilt wurden. Zudem knallten die Sektkorken. Zunächst feierten die SC-Frauen vor dem Block, in dem sich die Fans befanden, dann feierten sie mit diesen auf dem Rasen. Zerknirscht sprach Isabella Hartig nach dem Spiel davon, dass die Mannschaft nun erst einmal die Niederlage wegstecken müsse. Da die Liga mit Wolfsburg und München nur sehr schwer zu gewinnen sei, wäre der Pokalwettbewerb schließlich eine große Gelegenheit, um einen Titel zu gewinnen.
Während der Pressekonferenz zeigte sich der Freiburger Trainer Jens Scheuer glücklich über den Sieg und den Einzug in das Pokalfinale. Da er allerdings mit dem TSG-Trainer Ehrmann befreundet sei, hätte er sich aber auch über einen Sieg der Hoffenheimerinnen gefreut, wenn diese gewonnen hätten, fügte dann allerdings klarstellend hinzu, dass er natürlich gewinnen wollte. Durch den Sieg der Freiburgerinnen in München entgeht Scheuer zudem der Finalbegegnung mit seinem künftigen Verein. Wolfsburg steht zum fünften Mal in Folge im Final in Köln und könnte am 01. Mai den fünften Pokaltriumph in Folge erreichen.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Tufekovic, 4 Specht, 5 Bühler, 6 Lattwein, 8 Rall (72. 23 Beuschlein), 13 Hartig, 16 Billa (77. 10 Zeller), 18 Fühner. 21 Pankratz (C), 28 Waßmuth, 33 Dongus
SC Freiburg:
1 Frohms, 7 Gwinn, 8 Knaak (C), 9 Minge, 10 Beck (60. 6 Naomoto), 13 Starke, 19 Lahr, 21 Bühl (83. 22 Lotzen), 23 van Lunteren, 24 Hegenauer (70. 20 Stegemann), 25 Kirchberger
Schiedsrichterin: Duske (Leverkusen)
Assistentinnen: Biehl, Diekmann
Vierte Offizielle: Michel
Tore: 0:1 26. 9 Minge, 0:2 49. Gwinn
Zuschauer: 2.060