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Zähes Spiel mit glücklichem TSG-Ende

 

Nachdem die TSG im Kampf um Europa einen Dämpfer hinnehmen musste, da in Leipzig „nur“ ein Remis heraussprang und in Frankfurt kurz vor Schluss der entscheidende Treffer zur 2:3 Auswärts-Niederlage fiel, ging es im Heimspiel gegen Nürnberg um wichtige drei Punkte. Die Tabellenletzten aus Franken mussten allerdings ebenfalls punkten, wenn der Kampf um den Klassenerhalt nicht vorzeitig beendet sein sollte. Da die Mannschaften, die mit den Nürnbergern unten in der Tabelle standen nicht punkten konnten, war dies für den „Club“ sehr wichtig. Schiedsrichter Christian Dingert stand direkt zu Spielbeginn im Fokus. In seinen bisher zehn Spielen, die er in der ersten Liga leitete, gab es bereits fünf Elfmeter durch den Diplom-Verwaltungswirt aus Lebecksmühle.

 

Das Spiel war nicht einmal vier Minuten alt, da deutete Dingert auf den Punkt. Ewerton ging gegen Andrej Kramaric zu ungestüm zu Werke. Allerdings kam er durch den Hinweis des Video-Assistenten zu einer anderen Auffassung. In der Wiederholung konnte man erkennen, dass Ewerton am Ball war, ehe Kramaric zu Fall kam. So ging es mit Schiedsrichterball weiter, da Dingert das Spiel unmittelbar nach der Aktion unterbrochen hatte (5.). Die TSG nahm nun das Heft des Handelns in die Hand. Nico Schulz verlagerte das Spiel vom linken auf den rechten Flügel zu Pavel Kaderábek. Der vor dem Spiel für seine 100 Bundesliga-Spiele geehrte Tscheche bediente Ishak Belfodil, doch dessen Schuss hielt Christian Mathenia fest (19.). 

 

Nun zeigte sich Kramaric als zu eigensinnig. In der 21. Spielminute zog er in den Strafraum, anstatt einen Mitspieler als Anspielstation zu suchen. Mathenia hatte auch bei diesem Versuch keine Schwierigkeiten. Nun war Schiedsrichter Dingert erneut gefordert und deutete erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal war diese Entscheidung allerdings unstrittig. Patrick Erras hatte bei dem Versuch den Schuss von Kramaric zu blocken den linken Arm im Spiel. Daher erfolgte auch keine Korrektur der Entscheidung durch den Video-Assistenten (24.). Kramaric, der bester Torschütze in der Hoffenheimer Geschichte werden will, schnappte sich das runde Leder, schickte Mathenia aus Schützensicht in die rechte Ecke und traf in die Linke (25). Die TSG war in Front. 

 

Dass die Hausherren früh nachlegen wollten, stelle Schulz in der 31. Minute unter Beweis. Auf der linken Außenbahn setzte er Yuya Kubo auf Höhe des eigenen Strafraumes unter Druck und konnte dem Japaner den Ball wegspitzeln, doch vermochte er keine Torchance zu kreieren. Besser lief es nur zwei Minuten später, als die TSG zu einer Doppelchance kam. Zunächst steckte Kaderábek einen abgefangenen Abschlag von Mathenia zu Belfodil durch, doch sein Schuss prallte vom linken Pfosten zurück in das Spielfeld und konnte von Mathenia dort pariert werden. Im Rückraum versuchte sich Florian Grillitsch per Direktschuss, doch Mathenia war erneut zur Stelle und lenkte den Ball am rechten Pfosten vorbei (33.). Die Hoffenheimer waren weiterhin am Drücker. Kurz vor der Halbzeitpause hatten die Hausherren eine weitere Gelegenheit die Führung auszubauen, doch als Schulz den Ball von der Grundlinie aus zu Kaderábek am langen Pfosten durchsteckte, konnte er das Spielgerät nicht auf das Tor befördern. So blieb es bei der knappen 1:0 Pausenführung.

 

In der 61. Spielminute konnten die Gäste Profit aus einer Unachtsamkeit der Gastgeber ziehen. Kubo leitete den Angriff mit einem langen Ball auf Tim Leibold ein. Dieser brachte das Spielgerät über Bande in den Strafraum zu Michael Ishak weiter, der wiederum für Hanno Behrens ablegte. Schlussendlich rollte sein Schuss unter dem Körper des zuvor kaum geprüften Oliver Baumann hindurch in das Tor - der Ausgleich. Nun versuchte der 1. FC Nürnberg den zweiten Treffer zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt bereits an Hannover vorbei auf den 17. Tabellenplatz „geklettert“, kam Kubo sehenswert zum Torschuss. Mit der Hacke versuchte er das runde Leder in das Tor zu „zirkeln“, doch Baumann war zur Stelle und verhinderte einen weiteren Treffer für Nürnberg (75.). 

 

Die TSG durfte allerdings in der 78. Spielminute erneut jubeln. Von der rechten Seite aus passte Belfodil das runde Leder in den Strafraum. Dort fand er Kramaric, der mit dem Rücken zum Tor stand. So beförderte er das Spielgerät per Sohlenzieher auf das Tor und traf durch die Beine von Mathenia hindurch zum 2:1 für die Hausherren. Die Kraichgauer wollten nun den Deckel auf die Partie machen, doch nach einer Flanke von Kramaric von der linken Seite wollte der Kopfball von Belfodil nicht in das Tor fallen. So landete der Ball nur auf dem Tornetz. Dies war gleichzeitig die letzte Aktion von Belfodil. Für den Algerier kam David Otto zu seinem zweiten Kurzeinsatz in der Bundesliga (85.). Kurz vor Schluss wurde es noch einmal brenzlig vor dem Hoffenheimer Tor. Erras kam zum Torabschluss, doch Ermin Bicakcic lenkte das Spielgerät zu einer Ecke ab. 

 

So blieb es bei dem knappen Heimsieg für die Kraichgauer. Die TSG muss in der nächsten Woche (Samstag, 16.03., 15:30 Uhr) auswärts beim VfB Stuttgart antreten. Bicakcic sagte auf Nachfrage, dass das Spiel natürlich noch einen „besonderen Touch“ für ihn hat. Sollte Steven Zuber spielen, wolle Bicakcic aber auch gegen ihn grätschen, wenn es nötig sein sollte. Steven wer, fragte er mit einem Schmunzeln, als er in der Mixed-Zone angesprochen wurde. Er habe noch Kontakt zur TSG-Leihgabe, aber während dem Spiel sei er „nur“ ein Stuttgarter Spieler. Ein besonderes Spiel gab es zudem für Kaderábek. In Leipzig hatte er sein 100. Bundesliga-Spiel gemacht und wurde dafür geehrt. Zudem wurde er von seiner Tochter auf den Platz begleitet. Zunächst sagte er auf unsere Frage, dass es immer sein Kindheitstraum gewesen sei, ein Bundesliga-Spiel zu machen und nun habe er schon über 100. Das Spiel, das ihm am besten in Erinnerung geblieben sei, war das Spiel gegen Dortmund am letzten Spieltag der Vorsaison. Damals erreichte die TSG mit Platz drei einen Platz, der für die Teilnahme an der Champions League berechtigte. Nun dürfen die Hoffenheimer weiterhin auf die Qualifikation zur Europa League hoffen. Dafür sind allerdings weiterhin Erfolgserlebnisse vonnöten, die in Stuttgart und danach im Heimspiel gegen Leverkusen möglichst eingefahren werden sollen.

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 3 Kaderábek, 4 Bicakcic, 11 Grillitsch, 16 Schulz, 18 Amiri (72. 13 Bittencourt),

19 Belfodil (85. 26 Otto), 22 Vogt (C), 27 Kramaric, 34 Joelinton, 38 Posch (68. 28 Szalai)

 

1. FC Nürnberg:

26 Mathenia, 4 Ewerton, 9 Ishak, 10 Kerk (38. 8 Bauer), 14 Kubo (75. 20 Jäger), 17 Löwen,

18 Behrens (C), 22 Valentini (52. 37 Tillmann), 23 Leibold, 28 Mühl, 29 Erras

 

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle)

Assistenten: Christ, Gerach

Vierter Offizieller: Schiffner

Video-Assistenten: Winkmann, Dr. Thomsen

 

Tore: 1:0 25. 27 Kramaric (HE), 1:1 61. 18 Behrens, 2:1 78. 27 Kramaric

 

Zuschauer: 29.015

Kein Fußball-Fest, doch am Ende freuten sich die Hoffenheimer Foto: Fussball Media
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