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Nach dem Jubliäumsjahr 2018, als der SAP Cup zum zehnten Mal stattfand, vereinte sich erneut ein
breites Teilnehmerfeld - vornehmlich aus der Allianz Frauen Bundesliga in der Mannaberghalle in
Rauenberg. Schließlich sollte erneut in vielen Spielen die Mannschaft gefunden werden, die den Titel holt. Auch die Titelverteidigerinnen von der SGS Essen waren wieder vor Ort. Doch nachdem die DFB-Frauen
zu einem Lehrgang geladen hatten, waren die deutschen Nationalspielerinnen der Teilnehmer nicht mit
von Partie. So hatte Linda Dallmann nicht die Gelegenheit den Titel als beste Spielerin des Turniers zu verteidigen. Durch den Sodexo Cup am Freitagabend hatten sich neben den gesetzten Mannschaften ebenfalls die Mannschaften TSG 1899 Hoffenheim II, Karlsruher SC und 1. FFC Frankfurt II (in der Reihenfolge der Endplatzierung) für das Großereignis der Metropolregion qualifiziert. Mit den Mannschaften
SGS Essen, SC Sand, TSG 1899 Hoffenheim, 1. FFC Frankfurt, SC Sand und Bayer 04 Leverkusen waren
die Vereine von Platz vier, fünf, sechs, acht und zehn aus der höchsten Frauen-Spielklasse vertreten.
Der 1. FC Saarbrücken (Platz drei der 2. Frauen-Bundesliga) sowie 1. FC Köln (Platz vier der
2. Frauen-Bundesliga) wurde das Teilnehmerfeld komplettiert.
Die Tribünen der Halle waren auch bei der elften Auflage des Turniers gut gefüllt. Neben dem „Budenzauber“ wurde ebenfalls durch die Sponsoren ein abwechslungsreiches Programm geboten. Einige Mitmach- oder Informationsstände boten ein buntes Rahmenprogramm. 102 Tore nach der Vorrunde ließen alle Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Das höchste Ergebnis durfte dabei der 1. FFC Frankfurt verbuchen.
Mit 9:1 gewannen die Hessinnen während der 14-minütigen Spielzeit gegen den 1. FC Saarbrücken.
Einige knappe Ergebnisse gab es aber ebenfalls zu bestaunen. Mitunter konnten die Mannschaften kurz
vor Schluss noch ausgleichen, manches Tor war zudem sehenswert.
Eine Überraschung gab es nach Ende der Vorrunde für die TSG 1899 Hoffenheim. 2016 Sieger des Turniers, 2017 Zweite und auch im Vorjahr im Halbfinale, musste sich die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann
mit dem Neunmeterschießen um Platz fünf begnügen. Wie im Vorjahr schaffte es die Mannschat des
1. FFC Frankfurt ebenfalls „nur“ in dieses Duell. Doch Martina Tufekovic erwischte einen Sahne-Tag und
konnte alle drei Neunmeter der Frankfurterinnen parieren. Somit endete dieses Duell mit einem
3:0 für Hoffenheim.
Etwas überraschend setzte sich hingegen das Teilnehmerfeld zusammen, das den Titel unter sich
ausspielen sollte. War der SC Sand bereits vor dem Turnier als Mitfavorit gehandelt, so waren mit dem
1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen und der TSG 1899 Hoffenheim II schon fast „Underdogs“ unter den
„Top vier“. Zweimal kam es zu einem Derby. Südbaden gegen Nordbaden entschied der SC Sand recht
deutlich mit 5:1. Im rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen setzte sich
ebenfalls die erstgenannte Mannschaft deutlich durch. 5:2 siegten die Domstädterinnen gegen die
Nachbarinnen aus Leverkusen.
So kam es im Finale zu dem Aufeinandertreffen zwischen dem SC Sand und dem 1. FC Köln. Es folgte
ein hochklassiges Endspiel um den Titelgewinn. In der Halle wurde den Zuschauern auch in dieser Partie
ein Spektakel geboten. Das umkämpfte Spiel stand bis kurz vor Schluss auf Messers Schneide.
Die Sanderinnen führten mit 3:2 doch die Kölnerinnen kämpften bis zur Schlusssekunde. So brandete
auch Jubel aus, als der Ball im Tor landete, doch im Eifer des Gefechts hatten die Spielerinnen mit dem Geißbock auf der Brust die Schlusssirene überhört. Der Treffer zählte nicht, aber dennoch konnten auch
die Zweitplatzierten mit dem erreichten Ergebnis zufrieden sein. Spätestens bei der Siegerehrung war die Enttäuschung der Freude gewichen.
Auch im kommenden Jahr wird der SAP Cup erneut zahlrieche Zuschauer in die Halle ziehen, um einem hochklassigen Teilnehmerfeld zuzusehen. Die Allianz Frauen Bundesliga befindet sich noch bis zum
17. Februar in der Winterpause. Eine Woche zuvor werden allerdings die Nachholspiele des 13. Spieltages
ausgetragen.
Einlagespiele amputierter Fußballer
Ein besonderes Highlight des Turnieres war bereits zum dritten Mal während des SAP Cups das Einlagespiel amputierter Fußballer. Hier stehen Feldspieler auf dem Platz, denen ein Bein fehlt. Den Torleuten fehlt ein Arm. Bereits vor dem Turnierbeginn standen sich die beiden deutschen amputierten Fußballvereine gegenüber. Anpfiff Hoffenheim, wie der lokale Verein heißt, hat inzwischen zwei Mannschaften. Beide Mannschaften spielten gegen die Sportfreunde Braunschweig um im Einlagespiel zur Mittagszeit noch gegeneinander zu spielen. Für manchen Zuschauer war es eventuell das erste Mal, dass sie mit Fußball in Berührung kamen, der von Spielern betrieben wird, die - aus verschiedensten Gründen - die Amputation eines Armes oder Beines über sich haben ergehen lassen müssen. Das Spiel und gerade auch das Tempo, mit dem die Spieler auf dem Platz agieren, sorgten zum Teil für Staunen.
Hier die Ergebnisse im Überblick:
Platz 1: SC Sand
Platz 2: 1. FC Köln
Platz 3: Bayer 04 Leverkusen
Platz 4: TSG 1899 Hoffenheim II
Platz 5: TSG 1899 Hoffenheim
Platz 6: 1. FFC Frankfurt
Beste Spielerin: Sylvia Arnold (SC Sand)
Beste Torschützin: Sylvia Arnold (SC Sand / 7 Tore)
Beste Torhüterin: Anna Klink (Bayer 04 Leverkusen)