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Die Eröffnung der Bundesliga-Rückrunde fand in der neu umbenannten Arena in Sinsheim statt.
Die TSG 1899 Hoffenheim empfing keine geringere Mannschaft, als den Rekordmeister aus München. Doch für die Hausherren ging es darum nicht vor Ehrfurcht zu erstarren, sobald „der rote Bus in das Stadion einfährt“. So ging es für die Kraichgauer im Premierenspiel von Trainer Julian Nagelsmann darum, ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Nicht zuletzt, nachdem er seine 100 Bundesliga-Spiele als Trainer nur mit der TSG Hoffenheim hatte.
In dem Spiel, das in über 200 Länder weltweit übertragen wurde, nahmen zunächst die Gäste das
Heft des Handelns in die Hände. Bereits in der zweiten Spielminute legte Thomas Müller den Ball
für Robert Lewandowski ab, doch der Schuss des polnischen Nationalspielers flog über das Tor
von Oliver Baumann. Die Hausherren waren um eine schnelle Antwort bemüht, doch ein Freistoß von
Kerem Demirbay auf den Kopf von Andrej Kramaric landete in den Armen von Manuel Neuer und stellte
diesen vor keine unlösbare Aufgabe (3.). Glück hatten die Hoffenheimer erneut in der 10. Spielminute,
als ein Schuss von Lewandowski links am Tor vorbeiflog.
Ein ähnliches Ergebnis hatte ein Angriff der Gäste in der 19. Minute zur Folge. Lewandowski und Müller
standen sich gegenseitig im Weg, doch Müller konnte das Spielgerät dennoch auf das Tor bringen,
doch das runde Leder rollte links am Tor vorbei. Die Münchner versuchten nun per Eckballvariante zum
Treffer zu kommen. Joshua Kimmich führte die Standardsituation flach in den Strafraum aus. Hier war
der ehemalige Hoffenheimer Niklas Süle optimal positioniert und konnte schießen, doch der Ball landete
in den Armen von Torhüter Baumann (20.).
Die Bayern standen hoch und pressten bereits am gegnerischen Strafraum. Hierdurch waren die TSG’ler gezwungen atypisch über lange Bälle zu agieren.
Dies passte allerdings nicht optimal, wodurch einige Ballverluste zu verzeichnen waren. Wie man einen Angriff von dem eigenen Strafraum aus aufzieht, demonstrierte dann allerdings der FCB. Neuer schlug einen Abschlag genau auf den Kopf von David Alaba. Dieser leitete weiter zu Lewandowski.
Vom Stürmer aus landete der Ball schließlich über Kimmich bei Leon Goretzka. Baumann konnte den Ball nach vorne ablenken, Kevin Vogt klären (29.). Spätestens durch diese Aktion mussten die Gastgeber gewarnt sein. Und so kam es, wie es kommen musste. Zunächst kam Lewandowski frei vor dem
Tor zum Kopfball nachdem ihn Vogt aus dem Auge verloren hatte. Diese Aktion konnte Baumann zunächst mit einer sehr guten Parade klären, doch im Anschluss landete der Schuss von Goretzka - abgefälscht von Vogt - im kurzen Eck (34.). Nun waren die Kraichgauer im Hintertreffen.
In der Folge geschah wenig Zwingendes. Erst in der Nachspielzeit kamen die Hoffenheimer zu einer Ecke. Doch die Standardsituation für die TSG brachte diese postwendend weiter in Rückstand. Die Gastgeber standen offen und wurden so ausgekontert. Am Ende war es erneut Goretzka, der zum zweiten Mal
an diesem Tag treffen konnte (45.+1). Nagelsmann schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannschaft lieferte sich mit
den Gästen zu Beginn des zweiten Durchgangs einen offenen Schlagabtausch. Der erste Torschuss durch Demirbay in der 53. Minute verfehlte zwar noch
das Ziel, doch nach dem Doppelwechsel - Vogt wurde durch Grillitsch ersetzt, Demirbay durch Geiger (56.) - kamen die Hoffenheimer zum Anschlusstreffer (59.). Bittencourt setzte Schulz in Szene, der Nationalspieler nahm das runde Leder mit dem Kopf mit und zog dann direkt ab. Ebenso schnell schnappte
er sich den Ball wieder um diesen am Anstoßpunkt abzulegen.
Kurios und bezeichnend an diesem Abend: Grillitsch, der für den gelb vorbelasteten Vogt eingewechselt worden war, sah nur eine Minute danach ebenfalls
den gelben Karton (57.). Während der TSG die Zeit davonlief, machten die Bayern endgültig den Deckel auf die Partie. Pavel Kaderábek hob das Abseits
auf, während Müller auf der rechten Seite das runde Leder annehmen konnte. Er zog in den Strafraum hinein, legte den Ball in die Mitte und dort vollendete Lewandowski zum 1:3 Endstand (87.). Somit endete das 100. Bundesliga-Spiel für Nagelsmann mit einer Niederlage. Die Akteure der Blau-Weißen gingen ehrlich und selbstkritisch in der Spielanalyse mit sich selbst ins Gericht. Aufmunterung hingegen gab es vom Ex-TSG’ler Süle. Er sehe die Mannschaft in dieser Saison weiterhin als Aspirant für die Champions-League-Plätze. In der kommenden Woche geht es für die Kraichgauer zum Derby nach Freiburg,
am 20. Spieltag gastiert die Fortuna aus Düsseldorf im Sinsheimer Stadion.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 10 Demirbay (56. 8 Geiger), 13 Bittencourt, 16 Schulz, 19 Belfodil, 21 Hübner, 22 Vogt (C) (56. 11 Grillitsch), 27 Kramaric,
34 Joelinton (79. 28 Szalai), 38 Posch
FC Bayern München:
1 Neuer (C), 4 Süle, 5 Hummels, 6 Thiago (78. 11 James), 8 Martinez (90. 17 Boateng), 9 Lewandowski, 18 Goretzka, 25 Müller, 27 Alaba,
29 Coman (72. 22 Gnabry), 32 Kimmich
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Assistenten: Foltyn, Dr. Thomsen
Vierter Offizieller: Gittelmann
Video-Assistenten: Zwayer, Günsch
Tore: 0:1 34. 18 Goretzka, 0:2 45.+1 18 Goretzka, 1:2 59. 16 Schulz, 1:3 87. 9 Lewandowski
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)