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Die Freude über sein Tor wich nach Abpfiff der Enttäuschung. Sandhausens Philipp Förster Foto: Fussball Media

Kein Befreiungsschlag gegen den „Angstgegner“

 

Zum Abschluss des 15. Spieltages in der zweiten Bundesliga hatte der SV Sandhausen den

1. FC Heidenheim zum baden-württembergischen Derby zu Gast im BWT-Stadion am Hardtwald.

Die Gäste von der Ostalb waren allerdings nicht nur wegen des besseren Tabellenplatzes ein gefährlicher Gast für den SVS. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt musste in den bisherigen Duellen nur eine einzige Niederlage gegen die Kurpfälzer hinnehmen. Auch in der laufenden

Pokal-Saison entschieden die Heidenheimer das Aufeinandertreffen mit den Sandhäusern und kegelten diese aus dem Wettbewerb. Doch SVS-Coach Uwe Koschinat wusste zu überraschen.

Hatte er bereits mehrfach betont, dass niemand eine Stammplatzgarantie hat, ließ er Taten folgen. Anstelle des zuletzt immer eingesetzten Niklas Lomb im Tor durfte wieder Marcel Schuhen ran. 

 

Kaum hatte das Spiel begonnen, machten sich die Sandhäuser bereits auf den Weg das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Bereits in der zweiten Spielminute konnten sich die Hausherren

so eine erste Ecke herausspielen. Diese und auch die darauffolgende blieben allerdings ohne den erhofften Erfolg (3.). Die Kurpfälzer zeigten erneut ein hohes Offensivpressing. So wurden bereits

die Heidenheimer Spieler unweit des eigenen Strafraumes angelaufen. Doch auch die Gäste

konnten sich einen Eckball erarbeiten. Die Standardsituation flog allerdings durch den Strafraum

vorbei an Freund und Feind (6.). Der SVS zeigte sich weiter selbstbewusst und setzte auch den

Spielstil von Koschinat um. Dessen Credo schnell nach vorne zu spielen, zeigte sich in der

siebten Minute. Aus der eigenen Hälfte schlug Markus Karl den Ball lang zu Fabian Schleusener,

dieser legte vor dem Strafraum mit dem Kopf für Korbinian Vollmann ab, doch dessen Zuspiel zu

Maximilian Jansen konnte von der Heidenheimer Hintermannschaft zu einer Ecke geklärt werden. 

 

Früher Treffer für Schwarz-Weiß

 

Dann aber belohnten sich die Gastgeber für den bis dahin gezeigten Aufwand. Philipp Förster kam aus gut 20 Metern zu einer Schusschance und traf von

der Unterkante der Latte genau in das Gästetor. Kevin Müller, in der Spielszene etwas vor dem Tor positioniert hatte dabei keinerlei Abwehrchance (8.).

Auch über die Außenbahnen versuchten die Sandhäuser für Torgefahr zu sorgen. Über die linke Seite konnte Leart Paqarada in der 14. Spielminute in das Strafraumzentrum flanken, doch Müller war zur Stelle und hielt das runde Leder fest. Nun flachte die Partie etwas ab, dies auch bedingt durch Zweikämpfe,

die von Schiedsrichter Robert Hartmann unterbunden werden mussten. Erst in der 30. Minute gab es erneut Aufregung. Rurik Gislason hatte aus Mangel an Optionen ein Laufduell auf der rechten Außenbahn und konnte sich in Richtung Strafraum durchsetzen, wurde dabei allerdings von Arne Feick gezogen und schließlich innerhalb des Strafraumes zu Fall gebracht. Da das Foul zuvor aber außerhalb des Strafraumes begonnen hatte, gab es „nur“ Freistoß. Diesen führten die Hausherren in Person von Vollmann trickreich aus. Kurz spielte „Korbi“ auf Förster, der in Richtung des Tores schoss, doch das Spielgerät rollte links am Gästetor vorbei (31.). 

 

Nun waren die Sandhäuser allerdings wieder in der Defensive gefordert. Nach einer Ecke konnte Denis Thomalla von links auf die rechte Torseite, doch

Jansen klärte per Kopf etwa zwei Meter vor dem Tor (34.). Im direkten Gegenzug versuchten es die Kurpfälzer schnell zu machen. Dabei wurde Vollmann allerdings von Niklas Dorsch regelwidrig gestoppt und sah von Schiedsrichter Hartmann die gelbe Karte (35.). Es ging weiter hin und her. Kamen die

Hausherren in der 38. Minute noch zu einer Torgelegenheit, nachdem sich Gislason über die rechte Seite durchgesetzt hatte und Vollmann am langen

Pfosten bediente, doch den Kopfball des Offensivspielers hatte Müller sicher. Im direkten Gegenzug musste der SVS allerdings den Gegentreffer

hinnehmen. Philipp Klingmann und Gislason standen sich an der Strafraumgrenze etwas im Weg. Gislason konnte zwar noch klären, doch das

Spielgerät landete genau bei einem Gegenspieler. Schlussendlich war es Feick, der treffen konnte. Zwar versuchten Klingmann und Schuhen dies noch

zu verhindern, hatten aber kein Erfolg - das Spiel startete erneut bei Null (39.).

 

Doch noch bevor es in die Halbzeitpause ging, mussten die Sandhäuser erneut einen Nackenschlag hinnehmen. Eine Ecke von Marc Schnatterer landete

vor dem Tor bei Thomalla, der in der Nachspielzeit den 1:2 Pausenstand (45. +1). Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es allerdings zunächst nur die

Gäste, die den Ton angaben. Erst nachdem Koschinat Andrew Wooten für Gislason und Kevin Behrens für Jansen gebracht hatte, kamen die Spieler des

SVS dem Tor nahe. Allerdings verfehlte Vollmann mit dem versuchten Schuss das Spielgerät. Den Nachschuss setzte Klingmann deutlich über den Kasten (58.). Die Gäste nahmen geschickt Tempo aus dem Spiel, die Gastgeber hingegen kamen nicht entscheidend vor das Gästetor. Als sie es dann in der

78. Spielminute wieder schafften, gab es eine Slapstick-Aktion des SVS. Behrens und Schleusener befanden sich beide zentral im Strafraum, standen

sich aber gegenseitig im Weg und kamen so beide zu Fall. Als Schleusener reklamierte, dass es einen Elfmeter geben müsse, wurde er durch

Schiedsrichter Hartmann darauf hingewiesen, dass er von seinem Mitspieler „gefoult“ worden war. Auch in der Defensive waren die Sandhäuser aber erneut gefordert. Über die linke Außenbahn ging Norman Theuerkauf durch, doch bevor er in Schussposition kam, war Torhüter Schuhen zur Stelle (84.).

 

Der SVS gab sich nicht auf und versuchte noch den Ausgleich zu erzielen, doch sollte dies an dem Tag nicht mehr gelingen. So endete das

Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Heidenheim erneut mit einer Niederlage. Verständlicherweise waren die Köpfe nach dem Spiel gesenkt. So war der Torschütze zum 1:0 Förster enttäuscht, dass sein Treffer, den er „vielleicht nur einmal so“ erwischt hatte nicht zu einem Sieg gereicht hatte.

Gislason hingegen merkte fast in „Oliver-Kahn-Manier“ an, dass „bigger balls“ benötigt würden. Für Sandhausen geht es am kommenden Spieltag zu

Arminia Bielefeld, danach kommen noch der SSV Jahn Regensburg und die SpVgg Greuther Fürth ins BWT-Stadion am Hardtwald, bevor die

Winterpause ansteht.  

 

Aufstellungen:

 

SV Sandhausen:

1 Schuhen, 4 Verlaat, 6 Linsmayer (C), 9 Gislason (53. 7 Wooten), 11 Schleusener, 19 Paqarada, 22 Vollmann (65. 25 Müller), 23 Karl, 24 Klingmann,

27 Jansen (53. 16 Behrens), 28 Förster

 

1. FC Heidenheim:

1 Müller, 2 Busch, 6 Mainka, 7 Schnatterer (C), 10 Dovedan, 11 Thomalla (85. 32 Schmidt), 17 Multhaup, 18 Griesbeck, 28 Feick (75. 5 Witteck),

30 Theuerkauf, 36 Dorsch (56. 8 Anrich)

 

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)

Assistenten: Leicher, Gittelmann

Vierter Offizieller: Lossius

 

Tore: 1:0 8. 28 Förster, 1:1 39. 28 Feick, 1:2 45. +1 11 Thomalla

 

Zuschauer: 4.778

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