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Während der Länderspielpause hatten die Mannschaften Gelegenheit sich auf das nun anstehende Spiel vorzubereiten. Für die TSG 1899 Hoffenheim ging es etwa 180 km die Autobahn A6 in Richtung Osten zum 1. FC Nürnberg. Dieses
Duell der beiden Tabellennachbarn - Nürnberg war auf Platz zwölf, Hoffenheim auf Platz 13 - war ein wichtiges für die Kraichgauer, die zuvor drei Spiele in Folge mit 1:2 verloren hatten. So sollten im Fränkischen die drei Punkte geholt werden. Dies auch, um den Anschluss an die Plätze wiederherstellen zu können, in denen sich die TSG in den letzten Spielzeiten hatte festsetzen können.
Doch auch das Auswärtsspiel in Nürnberg startete für die TSG’ler suboptimal. Bereits in der zweiten Spielminute war
für das Tor von „Keeper“ Oliver Baumann Gefahr geboten. Nach einem Schnittstellenpass kam Mikael Ishak zum Torabschluss, obwohl Nico Schulz den Club-Angreifer einholen konnte. Der Ball flog allerdings knapp links am
Gästetor vorbei. Nun machte sich aber auch Reiss Nelson auf den Weg. Der Engländer, der während der Länderspielpause ein sehenswerten Treffer mit der U21 gegen Andorra feiern durfte und erstmals in der Startelf
stand, flankte zum langen Pfosten und fand Schulz, doch der Schuss des A-Nationalspielers flog über das Tor hinweg. Nun musste sich auch Kerem Demirbay in der Defensive einbringen. Nach einem Einwurf der Hausherren wurde
Eduard Löwen im Strafraum angespielt, doch Demirbay verhinderte den Torschuss (7.).
Die Hausherren hätten um ein Haar auch die Gäste zu einem Tor eingeladen, doch nachdem ein Fehlpass bei
Pavel Kaderábek landete, wurde dieser rechtzeitig von den „Clubberern“ geklärt (13.). Nun leistete sich Adams einen
schwerwiegenden Fehler. Im Laufduell verlor er ein paar Meter gegen Virgil Misidjan und schubste ihn innerhalb des
Strafraumes. Dies rief Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Plan, der umgehend auf den Punkt zeigte (17.). Der
Strafstoß war eine Sache für den Kapitän. Hanno Behrens schnappte sich das runde Leder und versenkte dieses in
die rechte untere Torecke. Baumann hatte sich hierbei verspekuliert und war nach links gesprungen (18.). Erstmals
war Baumanns Pendant in der 23. Spielminute gefordert, doch Christian Mathenia lenkte einen Distanzschuss sicher
zu einer Ecke ab. Über Beschäftigungsmangel konnte sich der Nürnberger Torhüter ab diesem Zeitpunkt nicht mehr
beschweren. Auch Andrej Kramaric versuchte sich nun mit einem Torschuss, nachdem er einen Gegenspieler
ausgespielt hatte, doch wieder war Mathenia zur Stelle und klärte zu einer Ecke (25.) und auch in der 31. Spielminute
war bei Mathenia Endstation.
Der Club war aber mitnichten abgemeldet. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld gelangte der Ball zu Ishak auf die rechte Außenbahn. Der Stürmer zog in den Strafraum, wurde von Ermin Bicakcic gestellt, konnte aber trotzdem einen Torschuss ansetzen. Der Schuss flog allerdings knapp am langen Pfosten vorbei (35.).
Den Gegenstoß in der 36. Minute wusste wieder Mathenia zu vereiteln. Zu diesem Zeitpunkt standen vier Torschüsse der Gastgeber fünf Versuchen der Gäste gegenüber. Doch diese Statistik änderte nichts an dem Zwischenstand. In der 43. Spielminute hatten wieder die Hausherren die Gelegenheit die Führung
auszubauen, doch in der Strafraummitte verpasste der kurz zuvor für den verletzten Ishak eingewechselte Törles Knöll den Ball. Trotz siebenminütiger (!)
Nachspielzeit blieb es bei der knappen Führung für Nürnberg.
Zur zweiten Halbzeit nahm TSG-Trainer Julian Nagelsmann eine Änderung vor. Der verwarnte Florian Grillitsch blieb in der Kabine und wurde - deutlich
offensiver - durch Adam Szalai ersetzt. Auch die Halbzeitansprache des Fußballlehrers schien Früchte zu tragen. Von der Körpersprache deutlich verbessert zeigte
sich die TSG zu Beginn der zweiten Halbzeit. So musste es der Youngstar richten. Im Strafraum spielte Kaderábek Nelson an, der zog direkt ab und versenkte den
Ball in den Tormaschen. Der Ausgleich war erzielt (50.). Doch die Leihgabe vom FC Arsenal hatte noch nicht genug. Voller Selbstvertrauen schoss er aus spitzem
Winkel auf das Tor und traf genau unter die Latte. Die TSG hatte das Spiel damit in der 57. Spielminute gedreht. „Hoffe“ war an diesem Samstagnachmittag damit allerdings noch nicht zufrieden. Wieder war es Kaderábek über die rechte Seite. Mustergültig landete die Hereingabe des tschechischen Nationalspielers bei
Adam Szalai. Der Ungar erwischte das Spielgerät optimal mit dem Kopf und versenkte dieses zur 3:1 Führung in den Tormaschen (67.). Der Weg des Publikumslieblings führte im Anschluss direkt zu den mitgereisten „Hoffe“-Anhängern, mit denen er gemeinsam den Treffer feierte.
Gefeiert wurde in der 70. Spielminute ebenfalls der Doppelpacker Nelson, der durch Hoogma ersetzt wurde. Nagelsmann stellte wieder um, der
Niederländische U21-Nationalspieler nahm die Position des zur Halbzeit ausgewechselten Grillitsch ein. War zuvor fast jeder Schuss, den die TSG auf das
Nürnberger Tor bringen konnte auch in diesem gelandet, gelang dies in der 75. Spielminute nicht. Die Kraichgauer blieben griffig. So konnte Demirbay innerhalb
des gegnerischen Strafraumes den Ball erobern. Im Anschluss landete das Spielgerät bei Szalai, der mit Risiko aus der Drehung abzog, doch das runde Leder
flog knapp links am Tor vorbei. Ebenso erging es Joelinton nur eine Minute später. Von der Strafraumkante aus zog der Brasilianer ab, doch das Spielgerät flog
knapp über die Latte (76.).
Die TSG konnte das Spiel nun etwas ruhiger gestalten. Dennoch kamen die Nürnberger noch zu einer Chance. Aus der Distanz schoss Eduard Löwen auf das Tor,
doch sein Versuch flog über dieses (90.). Die letzte Gelegenheit der Partie hatte Kramaric, doch nachdem er einen Gegenspieler ausspielen konnte, war abermals
bei Mathenia Endstation. So blieb es bei dem Auswärtserfolg. Gerade im Hinblick auf das Champions League-Spiel am Dienstag gegen Olympique Lyon war daher
die einstimmige Meinung der Spieler, dass dieser Sieg sehr wichtig gewesen war. Auf die Frage, ob sein Jubel bei den eigenen Fans ein Dank für die Unterstützung
trotz der zuletzt drei Niederlagen in Serie war, sagte Szalai freudestrahlend, dass die Unterstützung der Fans immer sehr wichtig sei. So freue er sich auch immer darüber, wie die TSG-Anhänger die Mannschaft unterstützen würden.
Entwarnung konnte hingegen bei Kapitän Kevin Vogt gegeben werden. Auf die Frage, wie es ihm gehe, teilte er nur mit, dass er nicht von dem Gegenspieler
getroffen worden sei. „Er hat nur meinen Schnürsenkel aufgemacht“, sagte er im Stadionbauch. Er hätte sich gewünscht, dass die Mannschaft etwas früher das
Spiel entscheiden und hätte herunterspielen können. Auf den Doppelpacker Nelson angesprochen sagte er, dass er unbekümmert und sehr wissbegierig sei.
Dies würde dazu beitragen, dass er so spielen würde. Auch Nelson freute sich, dass er mit seinen beiden Toren zu dem Erfolg der Mannschaft beitragen konnte.
Aufstellungen:
1. FC Nürnberg:
26 Mathenia, 8 Bauer, 9 Ishak (41. 19 Knöll), 17 Löwen, 18 Behrens (C), 21 Palacios (66. 10 Kerk), 22 Valentini, 24 Misidjan (85. 14 Kubo), 28 Mühl, 31 Petrak,
33 Margreitter
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 4 Bicakcic, 9 Nelson (70. 24 Hoogma), 10 Demirbay, 11 Grillitsch (46. 28 Szalai), 15 Adams (68. 25 Akpoguma), 16 Schulz, 22 Vogt (C),
27 Kramaric, 34 Joelinton
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)
Assistenten: Schiffner, Lupp
Vierter Offizieller: Petersen
Video-Assistenten: Dankert, Rohde
Tore: 1:0 18. 18 Behrens (FE), 1:1 50. 9 Nelson, 1:2 57. 9 Nelson, 1:3 67. 28 Szalai
Zuschauer: 36.472