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Der Tabellenvorletzte und -letzte im direkten Duell gegeneinander und beide mit
neuen Trainern. Während bei den „Schanzern“ Trainer Alexander Nouri bereits
längere Zeit zur Vorbereitung hatte, wurde Uwe Koschinat erst am Montag bei
den Sandhäusern vorgestellt. Das Duell im BWT-Stadion am Hardtwald war eine richtungsweisende Partie, Wer das Spiel für sich entscheiden würde, würde nicht
nur in der Tabelle klettern, sondern hatte auch die Möglichkeit, die andere
Mannschaft drei Punkte hinter sich zu lassen. Die Hausherren ließen von Beginn
an keinen Zweifel daran, dass die Punkte im heimischen Stadion behalten werden sollten. Griffig und mit Offensivdrang ging es so in den Ingolstädter Strafraum.
Fabian Schleusener wurde hier allerdings von FCI-Kapitän Marvin Matip zu Fall gebracht. Während Schiedsrichter Marco Fritz zunächst auf Weiterspielen
entschied, monierte Linienrichter Dominik Jolk diese Entscheidung und teilte
seinem „Chef“ mit auf Strafstoß zu entscheiden (6.). Andrew Wooten legte sich
das Spielgerät in der siebten Spielminute auf dem Strafstoßpunkt zurecht und
erzielte die Führung für die Hausherren. Der Deutsch-Amerikaner traf auf
Schützensicht in die linke untere Ecke. FCI-Torhüter Philipp Heerwagen hatte
zwar die richtige Ecke, doch den Schuss konnte er nicht abwehren.
Nach dem Spiel sagte Wooten, dass er im Training Elfmeter geschossen hatte
und daher auch diesen wichtigen Strafstoß für die Kurpfälzer geschossen hatte.
Endlich - so konnten die SVS-Fans aufatmen - lagen die Sandhäuser im eigenen
Stadion wieder in Führung. Doch wer darauf gehofft hatte, dass das Spiel nun ein
Spektakel werden sollte, der irrte zunächst. Es zeigte sich mitunter, weswegen
die beiden Vereine unten in der Tabelle stehen. Viele Ungenauigkeiten - hüben
wie drüben - verhinderten mehr Gefahr für die beiden Tore. Der einzige statistische
Wert, der in die Höhe schoss, war der der von Schiedsrichter Fritz verteilten
Verwarnungen. Innerhalb neun Minuten zückte der Bankkaufmann aus Korb
drei Mal den gelben Karton gegen einen Ingolstädter Spieler.
Es dauerte bis in die 45. Spielminute, ehe erneut Gefahr geboten war. Wieder war es Wooten, der sich per Drehschuss innerhalb des Strafraumes
versuchte, doch der Ball flog knapp links am Torpfosten vorbei. So ging es mit einer knappen, nicht aber unverdienten Führung zum Pausentee.
Doch kaum hatten die zweiten 45 Minuten begonnen, ging es streckenweise ähnlich fahrig weiter. Es dauerte bis in die 66. Spielminute, bis es wieder
einmal für eines der Tore gefährlich wurde. Der Offensivdrang der Hausherren schien gebannt, da Heerwagen in Richtung des Balles lief, doch dabei
hatte er die Rechnung ohne Benedikt Gimber gemacht. Sein eigener Mitspieler machte Heerwagen das Leben schwer. Der Torhüter konnte das
Spielgerät nicht festhalten. So landete dieses bei SVS-Kapitän Denis Linsmayer, der nicht lange zögerte und das runde Leder in die Tormaschen
beförderte.
Nun konnten die Kurpfälzer mit der Führung im Rücken das Spiel ruhiger gestalten, doch dennoch wurde der Vorwärtsgang nicht vernachlässigt.
Es zeigte sich allerdings einige Male auch das mangelnde Spielglück des SV Sandhausen. Sinnbildlich vergab Schleusener eine Großchance aus
etwa drei Metern und beförderte den Ball deutlich über das Gästetor (73.). Doch an diesem Tag lagen Freud und Leid dicht beieinander. So landete
eine Flanke von Felix Müller mustergültig bei Schleusener und per Kopf beförderte er das runde Leder schließlich aus ähnlich kurzer Distanz über
die Torlinie (78.). So durfte er sich doch noch über einen Treffer freuen. Mit dieser komfortablen Führung im Rücken wagten die Sandhäuser Fans
auch vor Spielende der Freude freien Lauf zu lassen. Als die 83. Spielminute war von den Rängen der treuesten Fans „oh, wie ist das schön...“
zu hören.
Wie angestachelt über die Gesänge legten die Kurpfälzer sogar noch einmal nach. In der 83. Minute schnürte Schleusener den Doppelpack und machte
mit dem 4:0 endgültig den Deckel auf die Partie. Durch den 4:0 Heimsieg springen die Sandhäuser - zumindest vorübergehend - auf Platz 16 in der
Tabelle. Damit stellen Sie „den Anschluss an das untere Mittelfeld her“, wusste der Geschäftsführer Sport, Otmar Schork, nach dem Spiel zu
berichten. Dennoch mahnte er auch. Mit den nun kommenden Partien beim SC Paderborn 07, dem 1. FC Heidenheim im Pokal sowie der
SG Dynamo Dresden stehen dem SV Sandhausen schwere Speile bevor. Auch Neutrainer Koschinat nahm seine Rolle bei dem Sieg nicht allzu
wichtig. „Mein Vorgänger hat mindestens den gleichen Anteil an dem Erfolg“, sagte er in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Ebenfalls freute er
sich, wie er bereits in den ersten Tagen aufgenommen worden war. Dass er auch von den Fans am Spieltag so positiv aufgenommen wurde, wusste
er dabei ebenfalls korrekt einzuschätzen. Dies sei schließlich auch dem Ergebnis geschuldet gewesen.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
29 Lomb, 4 Verlaat, 6 Linsmayer (C), 7 Wooten (71. 16 Behrens), 9 Gislason, 11 Schleusener, 14 Kister, 19 Paqarada, 24 Klingmann,
25 Müller (80 22 Vollmann), 28 Förster (63. 27 Jansen)
FC Ingolstadt:
1 Heerwagen, 5 Gimber, 7 Kerschbaumer, 10 Kittel, 19 Gaus (70. 6 Rosa Silva), 20 Kutschke, 23 Krauße (79. 8 Cohen), 26 Neumann, 29 Röcher,
30 Pledl, 34 Matip (C) (46. 35 Benschop)
Schiedsrichter: Fritz (Korb)
Assistenten: Pelgrim, Jolk
Vierter Offizieller: Wollenweber
Tore: 1:0 7. 7 Wooten (FE), 2:0 66. 6 Linsmayer, 3:0 78. 11 Schleusener, 4:0 83. 11 Schleusener
Zuschauer: 5.653