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Die Gemütslage nach dem Spiel. Ishak Belfodil (sitzend) und Joshua Brenet Foto: Fussball Media

Bessere Mannschaft aber kein Punkt - TSG verliert erneut

 

Zwei Niederlagen in Folge standen am Sonntagnachmittag bei den Hausherren der TSG

zu Buche. Am vergangenen Wochenende mussten sich die Kraichgauer im heimischen

Stadion mit einem 1:2 gegen RB Leipzig geschlagen geben. Am Dienstagabend folgte dann

das identische Ergebnis gegen Manchester City in der Champions League. Gerade aber

das letzte Ergebnis in der Königsklasse durfte den Hoffenheimern Aufwind für das

Badisch-Hessische Derby geben, da die stark ersatzgeschwächten TSG’ler nur knapp

der Premier League-Mannschaft geschlagen geben mussten. Die Gäste aus der

Mainmetropole zeigten zuletzt, dass sie in Torlaune waren. Zweimal 4:1 hieß es für die SGE. Zunächst in der Bundesliga gegen Hannover 96, dann in der Europa League gegen

Lazio Rom. Das letzte Ergebnis durfte dabei allerdings nicht als Gradmesser herhalten, da

die Gegner der Eintracht nach dem 1:2 Rückstand mit zwei Platzverweisen den Rückstand

nicht mehr wettmachen konnten. 

 

Direkt in der ersten Spielminute kam es zu einem Missverständnis bei TSG-Kapitän Kevin Vogt,

der wieder mitmachen konnte, nachdem er gegen Leipzig und Manchester aufgrund eines

Hämatoms im Oberschenkel hatte pausieren müssen. Er spielte den Ball, doch Ante Rebic

ging dazwischen, konnte aber keinen Profit aus der Szene ziehen. Es lief immer noch die

erste Minute, da ging Kevin Akpoguma zu Boden. An dem Tag erstmals wieder ohne Maske

spielend traf ihn ein Ball mitten im Gesicht, doch der Verteidiger konnte weitermachen. Die erste

Offensivaktion des Spiels hatten die Hausherren. Die Flanke von Niko Schulz von der linken

Seite kam auch bei Ishak Belfodil an, doch der Algerier konnte den Ball nicht auf das Tor

bringen (10.). Nun war aber Gefahr für die Defensive geboten. Akpoguma passte zu Vogt, der

direkt wieder zurückspielte. Rebic ging allerdings dazwischen und erhielt so den Ball.

Akpoguma hielt ihn fest und brachte ihn nahe der Mittellinie zu Fall, doch Schiedsrichter

Daniel Siebert beließ es bei einer Ermahnung (12.).

 

Wieder war es Außenbahnspieler Schulz, der für Gefahr sorgte. In der 14. Spielminute zog er nach Innen und konnte auf das Tor schießen, doch Makoto Hasebe war

am langen Pfosten optimal positioniert und verhinderte den Treffer. Auch Torhüter Kevin Trapp wäre wahrscheinlich an den Ball gekommen, musste durch das Einschreiten seines Mitspielers aber nicht eingreifen. Wieder war es Rebic, der eine Offensivaktion einleitete. Auf der linken Seite zog er in Richtung Strafraum und spielte den Ball in die Mitte, doch kein Mitspieler erreichte das runde Leder - die Aktion damit passé (23.). Nun ging es Schlag auf Schlag. Kam zunächst die TSG

zu einer Mehrfachchance im Frankfurter Strafraum, die schließlich geklärt werden konnte, sorgten die Gäste umgehend mit einem Konter für Entlastung. Erneut war

es Rebic, der mit von der Partie war und im Strafraum gegen Akpoguma und Stefan Posch stand. Gegen Posch führte er innerhalb des Strafraumes einen

Zweikampf und ging zu Boden, doch Schiedsrichter Siebert entschied umgehend auf weiterspielen (29.). Später offenbarte die Zeitlupe, dass diese Entscheidung korrekt war. Dennoch wollte sich der kroatische Nationalspieler mit dieser Entscheidung nicht zufriedengeben und monierte dies bei Siebert. So kassierte Rebic

die erste gelbe Karte der Partie (31.). 

 

Die TSG hatte nun eine weitere Chance auf den Führungstreffer, doch der Schuss von Kerem Demirbay prallte von der Latte zurück in das Spielfeld (39.).

Am langen Pfosten war Joshua Brenet eingelaufen, verfehlte allerdings das Spielgerät. So kam es, wie es kommen musste. Nach einem eigenen Einwurf landete

der Ball genau bei Luka Jovic, der den Ball zu Rebic passte. Der Kroate schlug den Ball lang über den vor dem Tor positionierten Oliver Baumann hinweg in die Tormaschen und durfte sich über seinen dritten Saisontreffer freuen. Die TSG konnte indes mit den bis dahin ausgelassenen Chancen hadern. Die letzte Aktion

des ersten Durchganges hatten erneut die Gäste. Rebic lief vor der Ausführung eines Freistoßes parallel zur Strafraumkante, wurde angespielt und zog zum Tor hin,

traf allerdings nur das Außennetz. So lagen die Hausherren, die etwas mehr Spielanteile hatten, mit 0:1 zur Halbzeit zurück. 

 

Zur zweiten Halbzeit wechselte der Frankfurter Trainer Adi Hütter Mijat Gacinovic ein. Dieser war direkt an der ersten Offensivaktion der Eintracht beteiligt. Er spielte

nach links zu Filip Kostic, der den Ball wieder in die Strafraummitte zu Gacinovic legen wollte, doch Baumann ließ das Spielgerät in die Mitte zurückprallen.

Dort stand Jovic komplett frei und traf zum 2:0 (46.). Auch TSG-Trainer Julian Nagelsmann hatte die Gelegenheit mit seinem ersten Wechsel der Partie einen

Spieler einzuwechseln, der ein Tor erzielt, doch Vincenzo Grifo war das Quäntchen Glück nicht hold. So flog sein Freistoß knapp am rechten Pfosten vorbei (53.).

Die Gemütslage wurde anhand von Schulz deutlich. An der Strafraumkante kam er an den Ball, doch Schiedsrichter Siebert entschied bei der Ballannahme auf Handspiel. Schulz, der dies anders sah, ließ sich dazu verleiten den Ball wegzuschlagen. So war nicht nur der Ballbesitz weg, sondern Schulz auch verwarnt (55.).

 

 Nun machten es sich die Hausherren selbst schwer. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte ging es für die Eintracht direkt mit Vollgas in Richtung des Tores

von Baumann. Hierbei spielte Rebic TSG-Kapitän Vogt schwindelig und legte den Ball ab, allerdings konnte kein Frankfurter das runde Leder erreichen (62.).

Der TSG blieb weiterhin ohne die nötige Fortune. Schulz bediente von der linken Außenbahn Adam Szalai, der den Ball mit der Hacke auf das Tor brachte, doch

Hasebe und Trapp klärten die Situation gemeinsam (64.). Nun nahm sich der beste Frankfurter selbst aus dem Spiel. Gelbverwarnt lief er an der Mittellinie Schulz hinterher und brachte ihn zu Fall. So handelte er sich nach der gelben Karte wegen Meckerns eine weitere Verwarnung ein - Platzverweis (64.). Erneut fehlte das

nötige Spielglück bei den Hoffenheimern. Nach einem Distanzschuss von Demirbay ließ auch Trapp den Ball prallen, doch anders wie auf der Gegenseite

landete das Spielgerät bei einem Mitspieler, der die Situation klären konnte. Die TSG lief damit weiterhin dem Rückstand hinterher.

 

Der eingewechselte Reiss Nelson spielte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, fand allerdings keinen Abnehmer (79.). An diesem Tag war es für die

TSG wie verhext. In Überzahl aber mit dem Rückstand im Rücken ging es gegen das hessische Abwehrbollwerk. Doch Youngstar Nelson wusste dieses zu

überwinden. In der 82. Spielminute lief er im Strafraum auf das Tor zu, zog ab und konnte so Trapp überwinden - der Anschlusstreffer. Zunächst musste

Schiedsrichter Sieber die Überprüfung des Tores in Köln abwarten, doch der von Stadionsprecher durchgesagte Treffer war regulär und zählte. War der Treffer

zu spät erfolgt oder sollte der TSG doch noch der Ausgleich gelingen? 

 

Die Gäste wussten geschickt die Zeit von der Uhr zu nehmen. So sah sich Schiedsrichter Sieber dazu gezwungen Trapp zu ermahnen, der sich aufreizend viel Zeit

ließ, um den Abstoß vorzunehmen. So gab es auch eine fünfminütige Nachspielzeit. Für die „Nagelsmänner“ bot sich in der Nachspielzeit die Gelegenheit zum Ausgleich. Ein Freistoß von Demirbay fand Belfodil, der den Ball mit dem Kopf auf das Gästetor beförderte, doch Trapp war mit einem Reflex zur Stelle und

verhinderte so den zweiten Treffer der Hausherren (90. +3). Ebenfalls hatte Grifo die Chance dem Trainer zu beweisen, dass er eine längere Einsatzzeit verdient

hatte, doch nachdem Schulz von der linken Seite aus den Ball auf die rechte Strafraumseite gebracht hatte, verzog Grifo deutlich (90. +4). So blieb es bei der

dritten 1:2 Heimniederlage innerhalb von acht Tagen. 

 

Dementsprechend war auch die Stimmungslage bei den TSG-Akteuren. Nun kommt die Länderspielpause, die die TSG dazu nutzen kann, um das Eine oder

Andere umzusetzen, das nun wichtig ist. Demirbay sagte nach dem Spiel auf Nachfrage, was man tun müsse, um die Kaltschnäuzigkeit zu trainieren, dass dies

von Spieler zu Spieler unterschiedlich sei. Der eine müsse gut schlafen, für andere sei es wichtig, sich besser auf das Spiel vorzubereiten. Nach der

Länderspielpause ist die TSG auswärts bei Aufsteiger 1. FC Nürnberg gefordert, in der Woche darauf ist der VfB Stuttgart zum baden-württembergischen Derby

zu Gast in der Rhein-Neckar-Arena. Zwei Mannschaften, die derzeit in den tabellarischen Gefilden der TSG Nachbarn sind. Auch wenn man die Gegner nicht unterschätzen dürfe, so müsse die TSG die Spiele für sich entscheiden, sagte Demirbay.

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 2 Brenet, 10 Demirbay, 11 Grillitsch (59. 9 Nelson), 13 Bittencourt (52. 32 Grifo), 16 Schulz, 19 Belfodil, 22 Vogt (C), 25 Akpoguma (66. 34 Joelinton),

28 Szalai, 38 Posch

 

Eintracht Frankfurt:

31 Trapp, 2 Ndicka, 4 Rebic, 5 Fernandes, 6 De Guzman, 8 Jovic (69. 9 Haller), 10 Kostic (79. 15 Willems), 20 Hasebe, 23 Russ (C), 24 da Costa,

28 Allan (46. 11 Gacinovic)

 

Schiedsrichter: Siebert (Berlin)

Assistenten: Sather, Seidel

Vierter Offizieller: Schiffner

Video-Assistenten: Kampka, Alt

 

Tore: 0:1 40. 4 Rebic, 0:2 46. 8 Jovic, 1:2 82. 9 Nelson

 

Zuschauer: 29.785

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