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Bei hochsommerlichen Temperaturen kam es im BWT-Stadion am Hardtwald zu
einem hochkarätigen Testspiel. Zu Gast in Sandhausen: der VfB Stuttgart. In der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit konnten die Schwaben nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Platz sieben abschließen und verpassten die Qualifikationsrunde zur Europa League nur dadurch, dass Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewinnen konnte. So versprach es gegen die Mannschaft aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt kein langweiliges Spiel zu werden. Dies auch, wenn auf VfB-Seite mit Gomez und WM-Sieger Pavard manche Nationalspieler noch nicht wieder mit von der Partie waren.
Die erste Strafraumaktion konnten die Gastgeber für sich verbuchen. Nach einem Freistoß gelangte der zunächst geblockte Schuss zu Guedé, der frei vor VfB-Torhüter
Zieler stand. Der Neuzugang vom SC Freiburg stand bei dem Zuspiel allerdings im
Abseits (5.). Die Hausherren blieben die aktivere Mannschaft. Sah es zunächst nach
Zufall aus, musste sich Zieler strecken, um in der siebten Spielminute den
Außenristschuss von Gouaida zu parieren. Der Neuzugang von der
zweiten Mannschaft des HSV, der bereits drei Länderspiele für Tunesien bestritten
hat, kam nach der Rettungstat erneut an den Ball, legte per Sohlenzieher für Förster
ab, der es mit vollem Risiko versuchte, doch der Vollspannschuss prallte vom linken
Pfosten zurück in das Spielfeld. Karl schlug aus der eigenen Hälfte eine Flanke zu
Guedé, der den Ball zunächst im Angriffsdrittel mit der Brust annehmen konnte.
Von Kempf und Sosa gedeckt, konnten die Defensivspieler den Angriff allerdings
schnell unterbunden (12.).
Die Gastgeber versuchten das Spiel durch eigenen Ballbesitz unter Kontrolle zu
bringen und sich ergebende Räume schnell zu bespielen. In der 20. Minute war es
allerdings ein Konter, der um ein Haar für Gefahr gesorgt hätte. Gipson steckte den
Ball mustergültig für Guedé durch, doch Kempf konnte im eigenen Strafraum per
Grätsche klären. Kurz darauf gab es eine Schrecksekunde. In der eigenen Hälfte
ging Guedé schreiend zu Boden, konnte allerdings ohne Behandlungspause
weitermachen (22.).
Wieder einmal war der Torhüter des VfB gefordert. Wie häufig an diesem Tag wurde der Angriff über die rechte Seite eingeleitet. Gipson spielte
Gouaida an, der zog ab, doch Zieler war zur Stelle (35.). Wieder Gipson, diesmal Guedé, doch erneut war es Zieler, der den Rückstand für die
Gäste verhinderte (37.). Besser lief es durch eine Standardsituation. In der 38. Spielminute schlug Behrens eine Ecke von links mustergültig
zu Verlaat, der sich an der Strafraumgrenze befand. Der Neuzugang vom SV Werder Bremen II bedankte sich für dieses Zuspiel, indem er zur
Führung einnickte. Zieler war hierbei ohne Abwehrchance, da der Ball fast genau am Lattenkreuz einschlug.
Nachdem der Sandhäuser Trainer Kocak zur Halbzeit bis auf den Torhüter das gesamte Personal getauscht hatte, kamen die Gastgeber in der
54. Spielminute erneut zu einer Torchance. Die KSC-Leihgabe Schleusener zog ab, doch der Ball flog über das Tor. Der für Zieler eingewechselte
Grahl musste dabei nicht eingreifen. Die Gäste aus Schwaben machten es nun sehenswert. Im Strafraum erzielte Gonzalez per Fallrückzieher den
Ausgleich (57.). Danach war aber auch für die übrigen acht Spieler des VfB Schluss, die von Beginn an gespielt hatten (61.). VfB-Trainer Korkut hatte
damit nach den drei Wechseln zur Halbzeit alle elf Feldspieler getauscht. Während des zweiten Durchgangs hatten nun die Gäste etwas mehr
Spielanteile. Donis versuchte es aus der Distanz, doch Schuhen war auf der Hut und lenkte das Spielgerät über das Tor (64.). Hierfür wurde der
Torhüter, der ab dieser Saison auch auf dem Trikot die Nummer eins trägt, mit Sprechchören aus dem Sandhäuser Fanblock bedacht. Aus kurzer
Distanz versuchte es in der Folge auch Tomic, doch Schuhen war abermals zur Stelle und konnte das runde Leder am Pfosten vorbeilenken.
In der 77. Minute war es Kopacz, der zu einem Torabschluss kam, doch Schuhen konnte auch dessen Schuss entschärfen und zu einer Ecke
abwehren. Nach einem Foulspiel von Mangala an Jansen kamen die Hausherren zu einer weiteren Chance. Müller spielte den Ball von der linken
Seite aus in den Strafraum.Im Zentrum kam Gislason nicht an das Spielgerät, doch am langen Pfosten war Schleusener eingelaufen und kam zum Torabschluss. Hierbei war ihm das Glück allerdings nicht hold, der Ball flog deutlich über das Gästetor (80.). Nun versuchte sich Jansen aus
rund 20 Metern Entfernung, doch Grahl hielt das Spielgerät fest. Die letzte Aktion des Spieles hatte Gislason. Zunächst setzte sich der isländische Nationalspieler geschickt gegen Kaminski durch und konnte in den Strafraum eindringen. Hierbei kam er allerdings zu Fall, doch der Schiedsrichter entschied umgehend auf Weiterspielen. So trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1 Remis.
Nach dem Spiel war der Torschütze der Sandhäuser darauf bedacht die Mannschaftsleistung in den Vordergrund zu stellen und weniger seinen
Treffer. Zwar hatte es ihn gefreut für den neuen Verein zu treffen, doch ohne die Offensivspieler, die die Ecke herausgeholt hatten, hätte er auch
nicht die Möglichkeit gehabt zu treffen. Auch, dass Verlaat gegen den Ex-Verein seines Vaters getroffen hatte, war für ihn nicht von großer Bedeutung.
Für den Sandhäuser Trainer Kocak war es klar, dass seine Mannschaft noch nicht bei 100% war. „Das wäre auch fatal", fügte der Fußball-Lehrer hinzu.
Auf das Trio Gipson, Gouaida und Guedé angesprochen sagte Kocak, dass ihm gerade die erste Halbzeit gut gefallen hatte.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
1 Schuhen, 3 Rossipal (46. 19 Paqarada), 4 Verlaat (46. 14 Kister), 8 Gouaida (46. 9 Gislason), 16 Behrens (46. 6 Linsmayer),
20 Taffertshofer (46. 25 Müller), 21 Guedé (46. 11 Schleusener), 23 Karl (46. 2 Zhirov), 28 Förster (46. 12 Hansch), 31 Kulovits (C) (46. 17 Zenga),
36 Gipson (46. 24 Klingmann / 71. 27 Jansen)
VfB Stuttgart:
1 Zieler (13 Grahl), 3 Aogo (61. 2 Insua), 4 Kempf (61. 40 Groiß), 5 Baumgartl (46. 35 Kaminski), 6 Ascacíbar (46. 23 Mangala),
7 Maffeo (61. 24 Kopacz), 17 Thommy (61. 32 Beck), 19 Akolo (61. 10 Didavi), 22 Gonzalez (61. 11 Donis), 24 Sosa (61. 8 Castro),
31 Özcan (61. 41 Tomic)
Tore: 1:0 38. 4 Verlaat, 1:1 57. 22 Gonzalez
Zuschauer: 4.000