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Fast ausverkauftes Hardtwald-Stadion. Dies lag am vorletzten Spieltag allerdings am Gegner, der mehr als das eigentliche Gäste-Kontingent ausschöpfte. So war ein Großteil
der Tribünen von roten Trikots gefüllt. Für die Gäste aus Franken ging es schließlich um nichts Geringeres als den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Doch auch der SVS hatte Punkte nötig. Abhängig vom Ergebnis auf den anderen Plätzen könnte Sandhausen im schlimmsten Fall sogar noch in Abstiegssorge geraten. So gingen beide Mannschaften konzentriert zum Aufwärmen auf den Platz.
Die erste Torgelegenheit des Spieles bot sich für die Gäste. Kaum waren 30 Sekunden gespielt, da gaben die Franken einen Schuss ab, der Ball aber flog über das Tor. In der Folge ebbte das Spiel wieder ab. Gefahr war erst wieder in der 16. Spielminute geboten. Ishak konnte einen Kopfball auf das Tor bringen, doch Schuhen war zur Stelle und hielt
das Spielgerät fest. Wieder dauerte es, ehe es eine weitere Torannäherung gab. Nach
einer Flanke von Möhwald köpfte Leibold auf das Tor, doch wieder gab sich Schuhen als
Spielverderber und partierte (30.). Nun aber erzielten die Gäste den Führungstreffer.
Zunächst konnte Schuhen noch zu einer Ecke abwehren und parierte auch den Eckball,
doch Behrens stand goldrichtig und staubte ab (38.). Kurz vor der Halbzeit hatte Gislason
die Gelegenheit zum Ausgleich, doch sein Schuss wurde geblockt (45.). So ging es mit
einer knappen Führung für die Gäste in die Pause.
Kaum war die Begegnung wieder angepfiffen, kamen die Hausherren erneut zu einer Großchance. Aus acht Metern Entfernung konnte Sukuta Pasu
auf das Tor köpfen, doch Bredlow konnte das runde Leder ohne Schwierigkeiten festhalten (49.). Erneut war es ein Kopfball, der für Sandhausen den Ausgleich hätte bedeuten können. Diesmal war es Gislason, der seinem Ex-Verein den Ausgleich hätte einschenken können, doch auch er vergab per Kopf. Da der Ball zu zentral auf Torhüter Bredlow flog, hatte er keine Probleme den Ball festzuhalten (67.). Da Sandhausen nun etwas offensiver agierte, um noch den Ausgleich zu erzielten, kamen nun die Nürnberger zu Konterchancen. In der 70. Minute kam so Möhwald im Sandhäuser Strafraum zu
einem Torschuss. Zwar rollte Schuhen das runde Leder durch die Beine, doch er hatte sie schon zusammengemacht. So erwischte er das Spielgerät
noch und es prallte gegen den linken Torpfosten (70.).
Nun aber die Vorentscheidung. Nachdem Möhwald bei einem Konter zu Löwen durchgesteckt hatte, passte dieser vor Schuhen, der herausgelaufen
war, zu Leibold. Da Schuhen damit keine Chance mehr hatte einzugreifen, konnte Leibold gemächlich einschieben. Damit war auch den Mitgereisten „Clubberern“ klar, dass damit der Aufstieg sicher war. Es geschah im Anschluss auch nicht mehr viel. Kurz vor dem Abpfiff, als keine Balljungen mehr
am Platz zu finden waren und die Mannschaft so auf Bälle wartete, kam noch einmal Aufregung auf. FCN-Torhüter Bredlow winkte auf einmal hektisch, denn Knipping lag im Strafraum und hatte Schmerzen. Sofort stürmte der Mannschaftsarzt der Sandhäuser auf den Platz. Was abseits des Geschehens stattgefunden hatte, hatte allerdings weitreichende Folgen. Nach dem Spiel musste Knipping auf einer Trage in die Kabine gebracht werden. Hier eilten noch Mitarbeiter des Roten Kreuzes hinzu. Allmählich kam die Mitteilung, dass sich der Sandhäuser wohl einen Schienbeinbruch zugezogen hatte.
Als die Nürnberger bereits mit den Fans auf der Tribüne und dem Platz feierten, landete ein Rettungshubschrauber hinter dem Stadion, mit dem
Knipping in eine Klinik geflogen wurde. Glücklicherweise verlief der „Platzsturm“ der Nürnberger Fans friedlicher als im Vorjahr, als Hannover 96 in Sandhausen den Aufstieg perfekt gemacht hatte. Auch wenn Manche Schilder an den Tribünen herunter- und auch Rasenstücke herausgerissen
wurden, erschien es zunächst glimpflicher als im Vorjahr. Ob auch die Werbebanden in Mitleidenschaft gezogen wurde, werde man am Folgetag
prüfen. Ebenso werde hierbei der exakte Schaden geprüft, so Pressesprecher Beer. Für Sandhausen gab es an diesem Tag dennoch Positives zu vermelden. Die Kurpfälzer machten dennoch den Klassenerhalt perfekt. Zudem gab Trainer Kocak im Pressegespräch bekannt, dass er in der
kommenden Saison definitiv Trainer des SV Sandhausen sein wird.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
16 Schuhen, 6 Linsmayer, 8 Daghfous (73. 7 Wooten), 9 Gislason, 10 Sukuta Pasu, 19 Paqarada, 23 Karl, 24 Klingmann, 28 Förster (81. 27 Jansen),
31 Kulovits (C) (63. 22 Vollmann), 34 Knipping, 37 Derstroff
1. FC Nürnberg:
24 Bredlow, 6 Sepsi (80. 13 Werner), 9 Ishak (90. 2 Becko), 14 Möhwald (83. 11 Zrel’ák), 18 Behrens (C), 22 Valentini, 23 Leibold, 28 Mühl, 31 Petrák,
33 Margreitter, 38 Löwen
Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)
Assistenten: Henschel, Bramlage
Vierter Offizieller: Alt
Tore: 0:1 38. 18 Behrens, 0:2 76. 23 Leibold
Zuschauer: 12.537