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Die Hoffenheim-Fans wollen wieder nach Europa Foto: Fussball Media

Hoffenheim erarbeitet sich „ökonomisch“ den Heimsieg gegen Hamburg

 

Liga-Lust gegen Liga-Frust war gefühlt in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena geboten. Auch wenn die Mannschaft von Trainer Nagelsmann in der Vorwoche durch „nur“ einen Punkt in Frankfurt gefühlt zwei Punkte hatte liegen lassen, durfte sich das Team von Trainer Titz über einen kaum erwarteten Heim-Dreier gegen Schalke 04 freuen. Darauf angesprochen, ob dies nun gut für die Gäste sei sagte Nagelsmann bei der PK nur, dass Hamburg mit offenem

Visier spielen müsse. Dies würde seine Mannschaft aber auch tun. Wie im Heimspiel davor ging es für die TSG 1899 Hoffenheim wieder gegen den Tabellen-Vorletzten. Wieder hofften

die Zuschauer in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena auf viele Tore. Gegen Köln hatten

die Kraichgauer noch das halbe Dutzend vollgemacht. Sollte dies also auch gegen die

Hanseaten gelingen?

 

Vor dem Spiel auf einem sehr guten Platz waren beide Trainer zu Wechseln gezwungen.

Nachdem bei der TSG Vogt nach seiner Gelbsperre in das Team zurückkehrte, musste

allerdings Uth gesperrt passen. Ähnlich erging es den Gästen. War es bei Uth „erst“ die

fünfte gelbe Karte, so hatte Papadopoulos bereits zum zehnten Mal den gelben Karton

gesehen. Damit stand der Grieche dem HSV nicht zur Verfügung. 

 

Die TSG, die Platz sechs am Saisonende anstrebt, begann die Partie direkt. Über Grillitsch wurde der erste Angriff eingeleitet. Schulz machte sich über die linke Außenbahn auf den Weg, doch sein Schuss wurde im Strafraum geklärt (1.). Um ein Haar hätte sich die TSG in der achten Spielminute über das erste

Tor freuen können, doch Gnabry befand sich im Schussweg des von Hübner abgegebenen Schusses. Die Hausherren ließen sich davon allerdings nicht

beirren und spielten weiter nach vorne. So war es erneut Schulz, der sich über links durchsetzen konnte. Zunächst stand Sakai im Weg, dann hielt

Pollersbeck das Spielgerät fest (11.). TSG-Keeper Baumann musste in der 12. Spielminute erstmals eingreifen. Beim Schuss von Waldschmidt ließ er

sich aber nicht überlisten und fälschte das Spielgerät zu einer Ecke ab. 

 

In der 18. Spielminute erfolgte der erste Streich für die Hausherren. Gnabry setzte sich im Strafraum zunächst gegen van Drongelen durch und ließ sich

auch nicht von Steinmann aufhalten, der nicht entscheidend in den Zweikampf kam. So durfte der U21 Europameister sein sechstes Tor in den letzten

sechs Spielen bejubeln. Nur zwei Minuten später hatte Gnabry die Chance auf den Doppelpack. Von Kramaric bedient scheiterte er aber knapp (20.). Nun

war es Amiri, der die Führung hätte ausbauen können, wenn nicht müssen. Nachdem er Torhüter Pollersbeck umkurvt hatte schoss er, doch Jung kam angerauscht und verhinderte den zweiten TSG-Treffer des Tages (24.). Amiri war ebenfalls an der darauffolgenden Offensivaktion beteiligt. Er spielte den Ball

auf den rechten Flügel. Dort versuchte Kaderábek das runde Leder direkt auf das Tor zu schießen, doch anstatt im, landete dieser nur auf dem Tornetz (25.).

 

In der 27. Spielminute ging es erneut über die rechte Seite, doch die Flanke fand im HSV-Strafraum keinen Abnehmer. Auf dem „zweiten Bildungsweg“

konnte Schulz aber in den Strafraum eindringen, legte auf Szalai ab und dieser traf zum vielumjubelten 2:0 (27.). Durften die „Hoffe“-Fans nun erneut auf

ein „Offensivfeuerwerk“ hoffen? Die Offensivaktionen hatten weiterhin nur die Hoffenheimer. Kurz nach dem Treffer zum 2:0 zog Kramaric ab, doch

van Drongelen klärte den Ball zu einer Ecke (28.). Dass Gnabry nicht nur in der Offensive Akzente setzen kann stellte er in der 30. Minute unter Beweis.

Er konnte eine Offensivbemühung der Gäste zu einer Ecke klären. Ähnlich erging es Steinmann. Er lenkte einen Schuss von Szalai zu einer Ecke ab (32.). Dies war allerdings die letzte Aktion des Defensivspielers. Trainer Titz versuchte ob des Rückstandes etwas zu ändern und nahm ihn vom Platz.

Stattdessen brachte er Ekdal. Der Wechsel schien fast umgehend Früchte zu tragen. Von der Strafraumkante aus konnte HSV-Kapitän Sakai schießen,

doch Baumann stellte seine Klasse unter Beweis und parierte den Schuss (35.).

 

Die 2:0-Führung schien unterdessen eine komfortable Führung für die TSG-Fans zu sein. So sangen die treuesten Fans „wieder nach Europa“ von der Südtribüne (37.). Auch die Hoffenheimer Spieler schienen dies unterstreichen zu wollen. So war es Hübner, der in der 39. Spielminute einen Kopfball auf

das Tor brachte, doch ähnlich wie Baumann zuvor reagierte auch Pollersbeck souverän. Auch wenn er mit dem Tor-Aluminium im Bunde war, so rettete

nach der Parade die Latte für den Schlussmann. Damit war die Gefahr zunächst nicht gebannt, doch der Nachschuss von Szalai landete „nur“ am Pfosten.

Dies war gleichzeitig die letzte Aktion des ersten Durchganges. 

 

Der zweite Durchgang wurde von den HSV-Fans mit Pyrotechnik gestartet. Dies sollte zunächst aber die einzige Auffälligkeit der Hansestädter bleiben.

Auf dem Platz blieb die Mannschaft ohne Akzente - wenn es in der Offensive gefährlich wurde, dann nur durch die Kraichgauer. Kaum wieder angepfiffen

kam Kaderábek über die rechte Seite zu einem Torschuss, doch erneut war es der Pfosten, der für die Gäste rettete (47.). Wieder war es Kramaric, der versuchte ein Tor zu erzielen, doch van Drongelen konnte den Schuss des Kroaten per Kopf zu einer Ecke abwehren (48.). In der 49. Minute war erneut

Gnabry in der „Box“, doch auch der „Torgarant“ scheiterte knapp. Sein Schuss fand nur den Weg ins Außennetz. Die Gastgeber hatten bessere Ideen

und waren zumeist auch spielerisch überlegen. Auf der rechten Außenbahn legte Kaderábek den Ball an Douglas Santos vorbei, der sich nur damit zu

helfen wusste seinen Gegenspieler am Trikot zu halten und folgerichtig mit der gelben Karte durch Schiedsrichter Osmers bedacht wurde (54.).

 

Der einzige Hamburger, der als Gefahrenquelle agierte, war der flinke Ito. In der 55. Spielminute setzte er sich über die linke Offensivseite durch, doch

seine versuchte Hereingabe wurde in der Strafraummitte von TSG-Keeper Baumann abgefangen. Wieder war es Baumann, der seine fußballerischen

Qualitäten zeigen konnte. Außerhalb seines Strafraumes unterband er einen HSV-Angriff per Kopfball (57.). Die TSG, die in der zweiten Halbzeit etwas

tiefer und abwartender stand, kam aber zu weiteren Torchancen. Nach einer Ecke von Kramaric stieg Szalai am kurzen Pfosten hoch, doch der Ball flog

am Tor vorbei (61.). Ähnlich erging es Amiri, dessen Distanzschuss ebenfalls am Gäste-Tor vorbeiflog (63.). Eine mögliche Konterchance wurde in der

66. Spielminute leichtfertig vergeben. Nordtveit schoss den Ball überhastet nach vorne, die Möglichkeit damit dahin. 

 

Die Hamburger fanden keine Mittel gegen die TSG-Defensive. Als ein schneller Gegenstoß zustande kam war aber auch Baumann zur Stelle und grätschte diesmal das Spielgerät vor dem Strafraum weg (69.). Weiterhin hatten die Hoffenheimer die entscheidenden Strafraumsituationen. Kramaric konnte über die rechte Seite durchgehen und im Strafraum auf Amiri spielen. Dessen Schuss wurde aber von van Drongelen über das Tor abgelenkt (73.). Die Ecke führte

zu einem Tor, doch Scheidsrichter Osmers entschied auf Abseits - erneut die richtige Entscheidung. Dass HSV-Spieler Salihovic noch immer Sympathien

in Hoffenheim genießt, zeigte die 76. Minute. Als der Bosnier eingewechselt wurde gab es für ihn auch aus den TSG-Fanblöcken Applaus. Salihovic sorgte umgehend für Gefahr. So musste Baumann einen Schuss des Linksfußes zu einer Ecke abwehren (77.). 

 

Weiter ging es nun aber für die TSG. Schulz versuchte es selbst, doch Pollersbeck war zur Stelle und hielt das Spielgerät fest (79.). Auch in der 84. Spielminute war der Hamburger Schlussmann zur Stelle. Als Kramaric selbst abzog verhinderte er einen weiteren Treffer für die Gastgeber. Als sich die

Fans kurz vor Schluss sicher waren, dass die drei Punkte zu Hause bleiben würden, stimmten sie „Europapokal, wir spielen wieder im Europapokal“

an (86.). So endete das Spiel der Hoffenheimer mit einem 2:0 für die Gastgeber, dass Defensivspieler Hübner damit kommentierte, dass sie in der zweiten Halbzeit „ökonomisch“ gespielt hätten. Mit dem Zu-Null-Sieg im Rücken geht es für die TSG am nächsten Spieltag zu RB Leipzig. Mit Blick auf dieses

Spiel hob „Hoffe“-Kapitän Vogt hervor, dass er immer ein Anspruchsdenken hat, durch dass er gewinnen möchte. Damit sei klar, dass er auch immer

Punkte aus Auswärtsspielen „entführen“ wolle.

 

Schulz sagte nach dem Spiel, dass es das Ziel der TSG sei am Ende der Spielzeit auf Platz sechs zu stehen und damit die direkte

Europa-League-Qualifikation zu schaffen. Durch das Vorbeiziehen an Eintracht Frankfurt haben die TSG’ler das Heft des Handelns erneut in der eigenen

Hand. Sollte auch das Spiel in Leipzig siegreich gestaltet werden, würden die Kraichgauer einen weiteren Schritt in Richtung Europa gehen. Am

32. Spieltag sind die Hannoveraner in Sinsheim zu Gast, danach geht es zum baden-württembergischen Derby nach Stuttgart, am letzten Spieltag

empfängt Hoffenheim Dortmund. Die Zielvorgabe der Fans war deutlich zu hören, die Spieler zudem willens den Wunsch zu erfüllen. 

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 3 Kaderábek, 6 Nordtveit, 11 Grillitsch (70. 7 Rupp), 16 Schultz, 18 Amiri (78. 10 Demirbay), 21 Hübner, 22 Vogt (C), 27 Kramaric, 28 Szalai,

29 Gnabry (57. 25 Akpoguma)

 

Hamburger SV:

13 Pollersbeck, 4 van Drongelen (76. 23 Salihovic), 6 Douglas Santos, 8 Holtby, 14 Hunt, 15 Waldschmidt (63. 40 Arp), 17 Kostic, 24 Sakai (C), 28 Jung,

29 Steinmann (32. 20 Ekdal), 43 Ito

 

Schiedsrichter: Osmers (Hannover)

Assistenten: Reichel, Gorniak

Vierter Offizieller: Stein

Video-Assistenten: Welz, Kozlowski

 

Tore: 1:0 18. 29 Gnabry, 2:0 27.  28 Szalai

 

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

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