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Am Samstagmittag begrüßte der SV Sandhausen die Gäste aus Aue bei bestem Fußballwetter. Nach zuvor deutlichen Minusgraden lachte die Sonne über dem Hardtwald, sodass sich auch das Thermometer knapp über der Null einpendelte. Zahlreiche Fans in Lila-Weiß hatten die über 400 Kilometer auf sich genommen und unterstützten so nach gut vierstündiger Fahrt ihre Farben lautstark. Doch auch die Heimfans mussten sich nicht verstecken. Von Beginn an ließen die Sandhäuser
keinen Zweifel daran, welcher Verein am Hardtwald zuhause ist.
Die beiden Vereine mit dem geringsten Etat in der zweiten Liga trennten vor Spielbeginn zwar „nur“ sieben Punkte, in der Tabelle machte dies aber sieben Plätze aus. Der SVS als Tabellensiebter, Aue hingegen auf Rang 14. So konnte man dem kleinen Sandhausen eine leichte Favoritenrolle zuschreiben. Diese schlug sich in der ersten Offensivaktion nieder, die die Hausherren für sich verzeichnen konnten. Die Flanke von Daghfous flog allerdings nur knapp über den Scheitel von Sukuta Pasu, wodurch nicht mehr Gefahr für die Gäste geboten war (5.). So wussten sich die Sachsen zunächst nur mit regelwidrigen Mitteln zu helfen. Rizzuto foulte Vollmann vor dem Strafraum und sah dafür die gelbe Karte von Schiedsrichter Alt (6.). Für den erst wiedergenesenen Vollmann ging es nach kurzer Behandlungspause weiter. Währenddessen schlug Daghfous den Freistoß auf das Gästetor, Männel hatte allerdings keine Schwierigkeiten den Ball zu halten (7.).
Der gute Spielstart war schnell wieder verfolgen. Erst in der 19. Spielminute war mit einem Foulspiel von Knipping an Nazarov minimale Gefahr geboten. Knipping sah gelb, doch der Freistoß von Tiffert flog an Freund und Feind im Sandhäuser Strafraum
vorbei (20.). Es war bezeichnend für den Spielverlauf, dass ein Doppelpassversuch
zwischen Gislason und Daghfous an der rechten Außenlinie nicht klappte. Dies aber rief
Karl auf den Plan, der aus der Verteidigung seine Mitspieler aufmunterte (25.). Ebenfalls
bezeichnend war es bis dahin, dass es Karl war, der für einen Torschuss zuständig war.
Aus etwa 25 Metern zog der Verteidiger ab, der Ball flog aber über das Gästetor (32.).
Für die Offensivaktionen bleiben zunächst die Gastgeber zuständig. In der 39. Minute
konnte sich Paqarada über die linke Seite durchsetzen und flanken. In der Mitte fand er
mit Daghfous einen Abnehmer, doch Männel war zur Stelle und konnte den Ball halten.
So kamen die Gäste aus dem Erzgebirge zu einem Gegenstoß. Fünf Minuten vor dem
Halbzeitpfiff konnte Knipping Munsy nicht aufhalten. So kam der Auer zu einem
Torschuss, doch Schuhen war zur Stelle und konnte mit der ersten Aktion, in der er
eingreifen musste seinen „Kasten“ sauber halten (40.). Als die Sandhäuser zu einem
weiteren Torschuss im Strafraum kamen, standen sie sich selbst im Weg. Förster konnte
aus dem Rückraum abziehen, doch Sukuta Pasu stand in der Schussbahn, die
Torgelegenheit damit passé (41.). So ging es torlos zum Pausentee.
Auch der zweite Durchgang war zunächst kein fußballerischer „Leckerbissen“. Wieder ging es oftmals ungenau zu, Auch ein Freistoß von Paqarada,
nachdem Kalig Vollmann gefoult hatte blieb ohne Torerfolg. So war es ein individueller Fehler, der zu einem Tor führte. Zunächst ging Karl nicht an den
Ball und überließ diesen Knipping, doch die beste Verteidigung der Liga konnte das Spielgerät nicht klären. So luchste Köpke Knipping das runde Leder
im Strafraum ab und ließ Schuhen keine Abwehrchance (54.). Die Gastgeber ob des Rückstandes damit unter Zugzwang.
Das Spiel der Gastgeber blieb in der Folge allerdings ohne Überraschungsmomente. So hatten die Gäste die Zeit sich zu staffeln. In der Folge mussten
die Gastgeber die Angriffsbemühungen früh wieder abbrechen und über die Innenverteidiger das Angriffspiel neu aufbauen. Im Zentrum unterlief Förster
ein Fehlpass. Wydra ergatterte das Spielgerät und versuchte von der Mittellinie den weit vor dem Tor positionierten Schuhen zu überlisten. Der Ball flog allerdings deutlich am Sandhäuser Tor vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite war Wydra erneut beteiligt. Diesmal allerdings im Zweikampf mit
Sukuta Pasu, aus dem der Sandhäuser als Sieger hervorging. Von der Grundlinie aus konnte er den Ball zu Gislason zurücklegen, der die Partie mit
seinem ersten Tor für den SV wieder auf „Null“ stellte (69.).
Bedingt durch den Treffer agierten die Gastgeber wieder griffiger. Nach Vorarbeit von Paqarada über die linke Außenbahn kam Daghfous zum Torschuss,
doch Männel wehrte den Ball zu einem Eckstoß ab (71.). Nun wurde auch Schuhen richtig geprüft. Nach einem Schuss von Nazarov flog der Keeper aber sehenswert und konnte den Ball so zu einer Ecke ablenken (79.). Wie zuvor auf der Gegenseite auch brachte diese allerdings nichts ein. Um ein Haar wäre
der Führungstreffer für Sandhausen gefallen, doch der Freistoß von Karl streichelte nur die Latte (82.). Für Sandhausen bot sich noch die Chance auf den Siegtreffer, doch ein Freistoß von Paqarada fand nicht den Weg in das Tor. Auch als Sukuta Pasu im Vorwärtsgang war, konnte er keinen Profit daraus schlagen, da er sich zu einem Offensivfoul hinreißen ließ. Damit blieb es bei dem Remis, mit dem beide Mannschaften zwar leben konnten, aber nicht nur Geschäftsführer Schork mit dem Ergebnis haderte. Seiner Meinung nach hätten es drei sein können. Dennoch strahlte Gislason - nach Aussage von Karl
ein super Typ - nach dem Spiel in der Mixed Zone.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
16 Schuhen, 6 Linsmayer, 8 Daghfous (74. 26 Ibrahimaj), 9 Gislason, 10 Sukuta Pasu, 19 Paqarada, 22 Vollmann (82. 29 Aygünes), 23 Karl, 28 Förster,
31 Kulovits (C) (61. 21 Stiefler), 34 Knipping
FC Erzgebirge Aue:
1 Männel (C), 4 Kalig, 5 Fandrich, 10 Nazarov (84. 3 Hertner), 14 Köpke (76. 24 Strauß), 15 Kempe, 20 Rizzuto, 21 Cacutalua, 22 Munsy (68. 19 Soukou),
25 Wydra, 33 Tiffert
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)
Assistenten: Kornblum, Rafalski
Vierter Offizieller: Brütting
Tore: 0:1 54. 14 Köpke, 1:1 69. 9 Gislason
Zuschauer: 5.160