Werbung
Eine Woche nach der knappen Niederlage bei Tabellenführer Düsseldorf ging es für
die Sandhäuser am heimischen Hardtwald gegen die Gründungsmitglieder der Bundesliga. Aus Niedersachsen reiste die Mannschaft von Eintracht Braunschweig
an. Schwerer als die knappe 0:1 Auswärtsniederlage wiegte allerdings die Verletzung von Defensivspieler Klingmann. Der Stammspieler erlitt bei einem unglücklichen Zusammenstoß mit Fortunen-Spieler Haraguchi einen Schädelbruch - eine weitere schwerwiegende Verletzung für einen SVS-Spieler. So sah sich Trainer Kocak gezwungen zu improvisieren. Das alles vor den Augen von Hoffenheim-Verteidiger Bicakcic. Da der bosnische Nationalspieler vor seinem Wechsel in den Kraichgau bei den Blau-Gelben unter Vertrag stand, wollte er sich live anschauen, was sein Ex-Verein in der Kurpfalz zustande brachte.
Nach der gewonnenen Platzwahl konnte er so den ersten Angriff des BTSV sehen, doch Knipping verhinderte an der Strafraumgrenze Schlimmeres (2.). Früh musste
SVS-Trainer Kocak handeln. Nachdem Zejnullahu mit Breitkreuz zusammengestoßen war, signalisierte die Leihgabe von Union Berlin, dass es nicht weiterging, So kam Jansen früh in die Partie (5.). In der 13. Spielminute konnte Förster den Ball gegen Fejzic erobern, als der Braunschweiger Torhüter aus dem Strafraum herausgelaufen
war. Der Sandhäuser stellte sich in den Befreiungsschlag von Fejzic hinein, konnte
aber keinen Profit aus der Szene ziehen, da der Ball zur rechten Seite wegsprang.
Eine gute Gelegenheit bot sich den Sandhäusern nach einem Foulspiel von Breitkreuz
an Sukuta Pasu unmittelbar an der Strafraumkante (17.). Paqarada legte für Linsmayer
auf, doch der Siegtorschütze aus dem Heimspiel gegen Dresden hatte bei dem
Versuch kein Glück. Das Spielgerät flog links am Tor der Braunschweiger vorbei (19.).
Die Sandhäuser waren nun besser in der Partie als die Gäste. Dennoch spielten die Gastgeber die eine oder andere Chance nicht konsequent genug zu Ende. Erst in der 32. Spielminute musste Fejzic erneut eingreifen. Nach einem Freistoß war er allerdings zur Stelle. Nun wirkten die Niedersachsen wie wachgeküsst. Nach einer Ecke für die Braunschweiger konnten die Sandhäuser den Ball nicht klären. So kam Valsvik per Kopf zu einer Chance. Bei dem Kopfball waren die Kurpfälzer mit der nötigen Portion Glück im Bunde, da die Latte rettete (34.). Nur Sekunden später machte sich Kapitän Daghfous auf den Weg, doch erneut war es Fejzic, der die Gelegenheit vereitelte.
Apropos Kapitän: Vor dem Spiel verriet uns SVS-Kapitän Kulovits exklusiv, dass er nach seinem Armbruch in der kommenden Woche wieder in das Training einsteigen wird. Es blieb bei dem 0:0 zur Halbzeit. Hier merkte Bicakcic an, dass immerhin die „Null“ stand, auch wenn seiner Meinung nach der Kopfball von Valsvik hätte drin sein müssen. Im zweiten Durchgang hatten die Gäste eine erste Torgelegenheit. Nach einer Flanke von Bulut kam aber niemand mehr an den Ball und so flog das runde Leder am langen Pfosten vorbei (47.). Ein paar Worte musste sich Förster von Linsmayer anhören.
In der 56. Minute verpasste er den Zeitpunkt für den Pass oder den Torabschluss. So war die Chance passé und für Linsmayer bestand Redebedarf.
Es dauerte bis in die 73. Spielminute, ehe es zu einer weiteren Chance kommen sollte. Der Freistoß von Bulut fand aber keinen Abnehmer und damit
blieb es beim 0:0. Die beste Torchance bot sich dann den Gastgebern. Vunguidica schob unter Gegnerdruck den Ball aber nur rechts am Pfosten vorbei (75.). In der 87. Spielminute bot sich für Sukuta Pasu noch die Möglichkeit zum „Lucky-Punch“, doch knapp vor dem Tor schoss er den Ball nur über
das Gästetor hinweg. Der Schlusspunkt war den Gästen vorbehalten, doch nach einem Fehler von Daghfous fand der Pass von Reichel keinen
Abnehmer. So blieb es bei dem torlosen Remis. Auch wenn Linsmayer keine Glückwünsche zum Punktgewinn annehmen wollte, so war das Ergebnis
für den SVS-Geschäftsführer Sport leistungsgerecht. Auch Braunschweig-Trainer Lieberknecht merkte an, dass nach dem Spielverlauf das
Unentschieden ok gewesen sei. Zu dieser Zusammenfassung pflichtete auch Sandhausen-Trainer Kocak bei.
Zejnullahu sagte nach dem Spiel, dass am Montag ein MRT-Termin stattfinden werde. Er gehe allerdings davon aus, dass es eine Verletzung am Außenband sei. Über die neuerliche Ausfallzeit kann daher noch keine Aussage getroffen werden. Für den SV Sandhausen geht es am Freitagabend
zum Flutlicht-Derby auf den Betzenberg. Gegen die wiedererstarkte Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern erwartet SVS-Trainer Kocak eine identisch schwere Partie, wie gegen den 1. FC Union Berlin, das in der Folgewoche auswärts ansteht. Lob erhielt er indes von Lieberknecht. Die beste Abwehr,
die der SV Sandhausen aufbiete, sei ein Ergebnis aller Mannschaftsteile. Dies habe Kocak in den nun eineinhalb Jahren als Trainer am Hardtwald sehr
gut umgesetzt.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
16 Schuhen, 6 Linsmayer, 8 Daghfous (C), 9 Gislason, 10 Sukuta Pasu, 11 Zejnullahu (5. 27 Jansen / 71. 20 Vunguidica), 14 Kister, 19 Paqarada,
28 Förster, 34 Knipping, 37 Derstroff (81. 22 Vollmann)
Eintracht Braunschweig
16 Fejzic, 2 Breitkreuz, 5 Valsvik, 6 Moll, 11 Hochscheidt (71. 3 Tingager), 12 Kumbela (81. 30 Zuck), 15 Nyman (90. 8 Hofmann), 18 Teigl,
19 Reichel (C), 20 Abdullahi, 25 Bulut
Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle)
Assistenten: Christ, Pickel
Vierter Offizieller: Müller
Tore: keine
Zuschauer: 4.381