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Die Jubeltraube nach dem 4:2 durch Kramaric (verdeckt) Foto: Fussball Media

Szalai und Kramaric treffen - Hoffenheim gewinnt

 

Am Faschingssamstag machten sich die „Nullfünfer“ aus Mainz auf den Weg in den Kraichgau. Rein von den bisher gespielten Bundesliga-Duellen versprach die Partie eine unterhaltsame zu werden. Gab es in der Vorsaison ein 4:2 und ein 4:0 aus Gastgebersicht, so gewannen die Kraichgauer auch das Hinspiel in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit 3:2. Die Zuschauer in Sinsheim konnten also schon fast mit einer Torgarantie rechnen. Während die „Fasenachter“ in der Vorwoche auf den Relegationsplatz 16 abgerutscht waren, ging es für die Hoffenheimer darum den Trott auf der Stelle zu durchbrechen und den ersehnten „Dreier“ im Kalenderjahr 2018 einzufahren.

 

Die mitgereisten Fans aus Mainz gaben allerdings noch vor Spielbeginn die Marschrichtung an. Während dem Warmmachen skandierten sie bereits

„Auswärtssieg“, um beim Einlaufen ein Transparent mit der Aufschrift „Wir sind

heute für die Unterhaltung zuständig“ hochzuhalten. Die erste Chance bot sich

allerdings für die Gastgeber. Nach gerade einmal 15 Sekunden ließ Gnabry gleich

vier Gegenspieler stehen, wollte zu Kramaric durchstecken, doch Balogun hatte

aufgepasst und konnte so den Angriff im Strafraum unterbinden. Deutlich knapper

war es in der dritten Minute der Begegnung. Über die linke Seite konnte Schulz den

Ball in den Strafraum bringen. Szalai kam auch an das runde Leder, doch der Pfosten

rettete für Zentner.

 

Von diesen Aktionen auf dem Platz ließen sich die Fans vom FSV allerdings nicht beirren und gaben inbrünstig Faschings-Hits aus der Rheinmetropole

zum Besten. Auf dem Platz blieben die Mainzer weiterhin achtsam. Ein versuchter Schnittstellenpass von Kramaric auf Gnabry wurde von Brosinski abgefangen (13.). Die „Nullfünfer“ kreierten in der 15. Spielminute die erste Torgelegenheit. Von Donati über den rechten Flügel in den Strafraum

geschlagen, kam Muto an den Ball, per Kopf flog das runde Leder allerdings einige Meter über das Tor von Keeper Baumann.

 

Auf dem Feld ging es derweil fair zu. Berggreen hatte das Bein im Zweikampf gegen Hübner etwas weit oben. Die beiden Spieler klatschten sich in einer

kurzen Spielunterbrechung fair ab, die Aktion war damit abgehakt (20.). Dann belohnten sich die Gastgeber allerdings für den bisherigen Spielverlauf.

Aus der eigenen Hälfte heraus lief der Angriff, der mit einem Schnittstellenpass von Gnabry auf Szalai vollendet wurde. Der ungarische Nationalspieler

setzte sich im Strafraum gegen Balogun durch und schob den Ball an dem zunächst herausgelaufenen doch dann zögernden Zentner vorbei in die Tormaschen. Mainz blieb weiterhin ein Lieblingsgegner von Szalai (26.). Die Führung sollte allerdings nicht von langer Dauer sein. Bereits in der 29. Spielminute glichen die Mainzer nach einem Freistoß aus. Diallo schob zwar gegen Hübner, doch Schiedsrichter Cortus erachtete dies noch als

regelkonform. Da auch Baumann einen Schritt zu spät kam und Berggreen vorher am Spielgerät war, konnte er den Ausgleich per Kopf erzielen. Wie

im Spiel der TSG aus der Vorwoche, war die Führung wieder ausgeglichen, die Partie wieder auf „Null“ zurückgestellt.

 

Die beiden Tore waren der Partie allerdings nicht förderlich. Das Spiel wurde zunehmend zerfahrener. Viele Szenen fanden im Mittelfeld statt, ohne, dass

eine Torsituation herausgespielt werden konnte. Bestes Beispiel eine Ecke für die TSG, die schließlich bei Torhüter Baumann endete. Als die Hoffenheimer

in der 42. Spielminute allerdings wieder mit Idee und Tempo auf das gegnerische Tor spielten, entstand umgehend eine gefährliche Situation. Gnabry

versuchte es von der rechten Seite aus spitzem Winkel selbst, scheiterte allerdings an Zentner, im zweiten Anlauf landete das Spielgerät allerdings bei

Szalai. Bei seinem Versuch war ihm das notwendige Spielglück aber nicht hold und so traf er mit seinem Kopfball nur die Latte. Von dort landete das

runde Leder im Toraus.

 

So ging es mit dem 1:1 in die Pause. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten erneut die Gastgeber. Amiri passte den Ball von rechts in den

Strafraum zu Szalai, doch den Torabschluss des Stürmers konnte Zentner mit dem linken Fuß parieren (49.). In der 51. Spielminute gab es Unmut auf

Seiten der Kraichgauer. Im Strafraum landete der Ball am Arm von Diallo, Schiedsrichter Cortus ließ allerdings weiterspielen. Da sich auch die

Video-Assistenten aus Köln nicht meldeten, keine klare Fehlentscheidung des Unparteiischen.

 

Die Hoffenheimer ließen sich davon aber nicht beeindrucken und spielten weiter nach vorne. Über Szalai landete das runde Leder bei Geiger an der Strafraumkante. Der Youngstar legte sich den Ball auf den linken Fuß, schoss, doch er verfehlte das Ziel knapp (59.). Der Versuch von Gnabry nur eine

Minute später wurde zu einer Ecke abgefälscht. Doch um ein Haar wären die Gastgeber für die „Nachlässigkeit“ vor dem Gästetor bestraft worden. Über

die linke Offensivseite wurde Berggreen in der Strafraummitte in Szene gesetzt. Da Hübner zu spät in den Zweikampf kam konnte der Mainzer auf das Tor

von Baumann köpfen, doch auch er verfehlte das Gehäuse knapp (60.).

 

Dann belohnten sich die Kraichgauer aber doch für die Mühen. Nach einem Freistoß von Gnabry auf den langen Pfosten vermutete so mancher Zuschauer

die Chance bereits als vergeben, doch Akpoguma hielt den Ball im Spiel. Zunächst zog Uth ab, doch Zentner hielt. Auch den Nachschuss von Kramaric

konnte der Mainzer Schlussmann zunächst parieren, ehe der Kroate doch jubeln durfte (68.). Laut wurde es nur eine Minute später. Ein Konter für die Hausherren wurde zurückgepfiffen. Fast die gesamte Hoffenheimer Bank sprang auf und monierte diese Entscheidung lautstark, Kramaric war allerdings hauchzart im Abseits, die Entscheidung des Schiedsrichtergespannes damit korrekt (69.).

 

Besser lief es aus TSG-Sicht in der 74. Spielminute. Zentral vor dem Strafraum leitete Geiger das Spielgerät auf Szalai weiter. Der Stürmer trat zunächst

auf den Ball, legte ihn sich dann auf rechts vor, tunnelte Brosinski und belohnte sich mit einem Doppelpack (74.). Nun wollten die Gastgeber noch mehr.

Der Distanzschuss von Kramaric war aber nicht von Erfolg gekrönt. Dann lief es aber unglücklich für die TSG. Bei der Hereingabe von Brosinski über links rutschte Gnabry am langen Pfosten aus und beförderte das Spielgerät auf das eigene Tor. Baumann konnte den Querschläger noch retten, doch Berggreen staubte ab (80.).  

 

Der Schlusspunkt der Partie war den Gastgebern vorbehalten. Nach einem Foul an Bicakcic, der im Mittelfeld nur regelwidrig gestoppt werden konnte,

legte sich Kramaric den Ball zurecht. Der kroatische Nationalspieler zielte ganz genau und tat es mit seinem Doppelpack Szalai gleich (88.). Da der letzte Torschuss der Mainzer durch den eingewechselten Quaison vorbeiging, durften sich die Mannschaft und die Fans der Kraichgauer über die ersten drei

Punkte freuen. Stimmten die Mainzer Fans noch ironisch „Oh, wie ist das schön“ an, stiegen die Hoffenheimer dies ebenfalls an. Mehrheitseigner Hopp kommentierte den Sieg kurz und bündig mit „Gott sei Dank!“

 

Der Sieg trug dazu bei, dass die Stimmung bei den TSG-Protagonisten sehr gut war. Gerade Szalai war sichtlich froh und erleichtert, dass er sich mit

zwei Treffern belohnen konnte. In der Fragerunde gestand er, dass er beim Ausziehen des Trikots nach dem 3:1 nicht drüber nachgedacht hatte, wie

viele gelbe Karten er bereits hatte. Für Hoffenheim geht es in der kommenden Woche nach Gelsenkirchen. S04 wie Mainz ebenfalls ein Ex-Club von Doppelpacker Szalai. Ob er auf Schalke wieder trifft?

 

Aufstellungen:

 

TSG 1899 Hoffenheim:

1 Baumann, 11 Grillitsch, 16 Schulz (68. 3 Kaderábek), 17 Zuber, 18 Amiri (64. 19 Uth), 21 Hübner, 22 Vogt (C), 25 Akpoguma, 27 Kramaric, 28 Szalai,

29 Gnabry (83. 4 Bicakcic), 32 Geiger

 

1. FSV Mainz 05:

27 Zentner, 2 Donati, 3 Balogun, 4 Diallo, 5 de Jong (78. 32 de Blasis), 6 Latza (56. 23 Serdar), 9 Muto, 11 Berggreen, 18 Brosinski (C), 25 Gbamin,

42 Hack (73. 7 Quaison)

 

Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach)

Assistenten: Schlager, Badstübner

Vierter Offizieller: Bandurski

Video-Assistenten: Stark, Sather

 

Tore: 1:0 26. 28 Szalai, 1:1 29. 11 Berggreen, 2:1 68. 27 Kramaric, 3:1 74. 28 Szalai, 3:2 80. 11 Berggreen, 4:2 88. 27 Kramaric

 

Zuschauer: 24.105

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