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Hitziges Derby endet Remis
Das 325. Stadtderby warf bereits Tage zuvor seine Schatten voraus. Schließlich ist es nicht irgendein Spiel, wenn die Grün-Weißen aus der österreichischen Hauptstadt auf
die Lila-Weißen treffen. Konnte Rapid das letzte Aufeinandertreffen für sich
entscheiden, schlagen die bisherigen Duelle doch leicht zugunsten der Austria aus.
Seit der Saison 1974/75 haben beide Mannschaften 168 Spiele in Liga eins bestritten.
61 davon konnten die Lila-Weißen gewinnen, 53 die Grün-Weißen, 54 Mal wurden die Punkte geteilt.
Auf Seiten von Austria Wien stehen mit Trainer Fink und Abwehrspieler Westermann
zwei Personen, die auch Erfahrung in der Bundesliga haben. Mit Joelinton hat aber
Rapid Wien einen Spieler in seinen Reihen, der aktuell von der TSG 1899 Hoffenheim
an die Hütteldorfer ausgeliehen ist und auch mit Berisha ist ein weiterer Spieler vertreten,
der Zweitliga-Erfahrung hat. Damit schießt sich aber auch der Kreis zu Hoffenheim, da
Berisha bis zum Sommer bei Greuther Fürth spielte - gemeinsam mit dem aktuellen
Hoffenheimer Zulj.
Mit der Hoffenheimer Leihgabe Joelinton begann direkt die Partie. Bereits nach zwei Minuten konnte er eine Unachtsamkeit seines Gegenspielers
ausnutzen, passte zu Schobesberger, doch die Chance wurde nicht genutzt. Dann stand aber der Unparteiische im Mittelpunkt des Spielgeschehens.
Vor der Ausführung der ersten Ecke, die die Austria hatte, warfen Anhänger von Rapid Gegenstände auf den gegnerischen Spieler. Zwei Minuten lang
ruhte das Spiel, ehe es wieder weitergehen konnte (6.). Nach der Unterbrechung konnte glücklicherweise das Spielgeschehen weitergehen.
Die nächste Gelegenheit hatte Joelinton per Kopf, aber der Ball flog deutlich über das Gästetor (15.). Die Grün-Weißen blieben am Drücker. Nach einem doppelten Doppelpass zwischen Bolingoli und Joelinton konnten allerdings die Gäste klären (21.). Knapp wurde es für die Lila-Weißen nach einem Schuss
von Hofmann, der nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbeiflog (21.). In der 24. Spielminute versuchte es Schobesberger aus der Distanz, doch sein Gegenspieler verhinderte schlimmeres für seine Farben.
Das Spiel zeigte nun erneut sein hässliches Gesicht. Nachdem erneut Gegenstände aus dem SCR-Fanblock geworfen worden waren, schickte
Schiedsrichter Eisner beide Mannschaften in die Kabinen. Das Spiel war für knapp sieben Minuten unterbrochen (27.). Während der Unterbrechung
mahnte der Stadionsprecher die Fans und forderte das Werfen von Gegenständen zu unterlassen. Da das Spiel mit einem 0:3 für Austria gewertet würde,
wenn der Schiedsrichter abbrechen müsste, wäre es nicht dies nicht im Interesse der Fans. Ehe die Mannschaften wieder zurückkamen, setzte der Stadionsprecher noch eins drauf. Im bekannten Dialekt fügte er dem Hinweis, dass das Spiel bei wiederholten Werfen abgebrochen würde nur an: „wer
das will, der soll gehen!“
Die Partie zog sich nun. Erst nachdem die 13-minütige Nachspielzeit angezeigt worden war, gingen die Angriffsbemühungen wieder auf die beiden Tore.
Stangl begann damit eher unfreiwillig in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Halb Flanke, halb Schuss flog auf das Heim-Tor von Rapid, doch das
runde Leder ging knapp vorbei. FAK-Kapitän Holzhauser schoss das Spielgerät per Freistoß direkt auf das Tor von Strebinger, doch auch dieser Versuch
fand nicht den Weg in die Tormaschen (45.+11). Der Schlusspunkt der ersten Halbzeit blieb aber Schobesberger vorbehalten. Der agile Offensivspieler
schoss aber erneut nur über das Tor (45.+13). So ging es torlos zum Pausentee.
Der zweite Durchgang benötigte - wie die Schlussviertelstunde plus Nachspielzeit der ersten Hälfte - einige Anlaufzeit. Dafür wurden die 25.600 Zuschauer
mit dem ersten Torabschluss mit einem Tor belohnt, worüber sich zumindest die Fans der Austria freuen konnten. Monschen traf für Lila-Weiß (62.). Doch
die Antwort von Rapid ließ nicht lange auf sich warten. Ljubicic stieg am langen Pfosten hoch und drückte dem Ball per Kopf über die Linie (64.).
Diese Gelegenheit sollte auch die letzte große Offensivaktion des Spiels bleiben, wodurch sich beide Mannschaften im Derby schiedlich, friedlich mit
einem Remis trennten. Auch wenn so keine der beiden Mannschaften eine Niederlage hinnehmen musste, war wenig Freude in der Mixed-Zone
auszumachen. Nach dem Spielverlauf trauerten die Spieler auf beiden Seiten den zwei Punkten nach, die sie aus ihrer Sicht hatten liegen lassen.
Aufstellungen:
SK Rapid Wien:
1 Strebinger, 3 Galvo, 5 Bolingoli, 7 Schobesberger, 8 Schwab (C) (35. 55 Petsos), 9 Berisha (71. 10 Schaub), 19 Murg (87. 13 Kvilitaia), 20 Hofmann,
24 Auer, 34 Joelinton, 39 Ljubicic
FK Austria Wien:
32 Pentz, 6 Mohammed, 11 Venuto (87. 23 de Paula), 14 Monschen (90. 9 Friesenbichler), 15 Serbest, 16 Prokop, 19 Blauensteiner, 22 Stronati,
26 Holzhauser (C), 91 Stangl, 95 Pires
Schiedsrichter: Eisner
Assistenten: Steinacher, Höfler
Vierter Offizieller: Ciochirca
Tore: 0:1 62. 14 Monschen, 1:1 64. 39 Ljubicic
Zuschauer: 25.600