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In der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena kam es am 19. Spieltag zum Aufeinandertreffen zwischen Hoffenheim
und Leverkusen. Da Leverkusen vor Spielbeginn nur einen Zähler mehr auf der Habenseite hatte als
Hoffenheim, konnte man erwarten, dass beide Mannschaften von Beginn an das Heft des Handelns in die
eigene Hand nehmen wollten. Beide Mannschaften waren zudem in der Vorwoche nicht optimal in die
Rückrunde gestartet. Leverkusen spielte gut gegen Bayern München, doch mussten sich die Spieler der
Werkself mit einem 1:3 geschlagen geben. Hoffenheim gab im Auswärtsspiel eine 1:0 Führung aus der Hand
und konnte schlussendlich glücklich sein, nicht noch einen weiteren Treffer hinnehmen zu müssen. So blieb
es bei „nur“ einem Punkt, den die Mannschaft um Trainer Nagelsmann von der Weser aus mit zurück in den Kraichgau brachte.
Zu dem Spiel am Samstagnachmittag war auch Schneider, der Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft,
in die Sinsheimer Arena gekommen. So begann die Partie bei Dauerregen offensiv von beiden Seiten. Nach einem Missverständnis zwischen Geiger und Rupp kam Leverkusen zu einer ersten Chance, doch der Ball
wurde in den Rücken von Brandt gespielt, wodurch dieser nur eine Flanke schlagen konnte (2.). Auf dem
nassen Boden versuchte Bailey einen Distanzschuss. So zog der Jamaikaner ab, der Ball sprang auf, doch Baumann hielt das Spielgerät fest (6.). In der achten Spielminute kamen auch die Gastgeber zu dem ersten Torabschluss. Aus der Mitte heraus spielte Grillitsch den Ball zu Zuber. Der Schweizer zog an der
Strafraumkante nach innen, zog ab doch auch Leno parierte den ersten Schuss auf sein Tor.
Nach einem Foulspiel von Bailey an Kaderábek (15.) legte sich Geiger den Ball zurecht und brachte diesen in
den Strafraum, doch kein Spieler der beiden Mannschaften erreichte das runde Leder (16.). Auf der
Gegenseite war Kapitän Vogt gefordert, als Brandt in der 19. Minute in den Strafraum zog, doch der
Hoffenheimer warf sich in den Schuss und entschärfte so die Aktion. Erneut verlagerte sich das Spiel auf
die Gegenseite. Nach einer Ballstafette zwischen Gnabry und Szalai flankte der ungarische Nationalspieler
in die Mitte. Gnabry versuchte den artistischen Abschluss, erwischte das Spielgerät aber nicht optimal.
So konnten die Leverkusener klären (23.). Auch L. Bender flanke den Ball in den Strafraum. Doch wie zuvor
Vogt warf sich nun Kaderábek in den Schuss und klärte auch diesen Versuch (24.).
Den aussichtsreichsten Torschuss gab dann allerdings Geiger ab. Abgefälscht von S. Bender prallte der Ball an die Latte des Bayer-Tores und wurde in der Folge von dessen Zwillingsbruder L. Bender geklärt (26.). Der Kapitän der Werkself stand auch in der nächsten Spielaktion im Fokus. Für sein Foulspiel an
der Außenlinie an Rupp sah er die gelbe Karte (42.). Erneut verlagerte sich das Spielgeschehen in die andere Spielhälfte. Über Brandt kam das runde Leder
in den Strafraum. Bailey stand frei und konnte sehenswert mit der Hacke die Gästeführung erzielen (43.). Aus der Halbzeit kamen die Gastgeber zunächst besser heraus. Aus etwa 20 Metern zog Rupp ab, doch der rechte Pfosten rettete für die Gäste (46.). In der 49. Spielminute versuchte sich Zuber mit einem Torschuss, doch von halblinks rollte der Ball am langen Pfosten vorbei.
So kam es, wie es kommen musste. Von der linken Seite aus flankte Wendell den Ball in den Strafraum der Kraichgauer. Hier kam allerdings niemand an
den Ball. Erst L. Bender erreichte das runde Leder auf der rechten Strafraumseite, legte in den Rückraum zu Baumgartlinger ab. So traf der Österreicher
zur 2:0 Gästeführung (52.). Die Führung sorgte für Sicherheit im Spiel der Leverkusener und die Hoffenheimer Akteure kamen kaum in die Zweikämpfe.
So sah sich Trainer Nagelsmann bereits zwischen der 56. und der 62. Minute gezwungen alle drei Wechsel vorzunehmen. In der 63. Spielminute liefen
die Kraichgauer allerdings in einen Konter. Brandt, der zwar von Zuber verfolgt, aber nicht eingeholt werden konnte, zog ab, doch das Spielgerät rollte
nur rechts am Tor vorbei.
Auch bei den Unparteiischen musste ein Wechsel vorgenommen werden. Nachdem die Fahne des Linienrichters Thielert den Dienst versagte, erhielt er kurzerhand einen Ersatz (64.). In der 69. Minute kam es noch dicker für die Hausherren. Nach Vorarbeit von Bailey erzielte Alario den Treffer zum 3:0.
Dass Thielert sich bei der Aktion nicht gemeldet hatte, hatte seine Richtigkeit. Vogt hatte nämlich das Abseits aufgehoben, der Treffer damit regulär.
Auch wenn Volland hingegen im Abseits stand und den Ball durch die Beine durchließ, so wertete Schiedsrichter Stieler dies als passives Abseits.
Bedingt durch die komfortable Führung nahm Leverkusen das Tempo aus der Partie. Zu spät gelang den Gastgebern dann noch der Anschlusstreffer.
Szalai lupfte den Ball über den eingewechselten und grätschenden Henrichs und Torhüter Leno hinweg in das Gästetor (86.). Hoffenheim versuchte
weiterhin noch weitere Treffer zu erzielen, dies gelang an diesem Tag aber nicht mehr - im Gegenteil. Die hochstehenden Gastgeber wurden
ausgekontert. Über rechts wurde der Ball im Strafraum quergelegt und so konnte Alario zum zweiten Mal an diesem Tor treffen (90.+3). Dies war
gleichzeitig die letzte Aktion im Spiel.
Kapitän Vogt zeigte sich selbstkritisch, merkte allerdings an, dass sowohl im Auswärtsspiel in Bremen als auch im Heimspiel gegen Leverkusen
Ansätze zu erkennen gewesen seien, durch die man optimistisch in die kommenden Aufgaben gehen könne. Auf den Treffer kurz vor der Pause
angesprochen, sagte er allerdings, dass die Mannschaft noch damit gehadert habe, dass ein vermeintliches Foulspiel gegen die TSG nicht gepfiffen
worden wäre. In dessen Folge wären allerdings die Leverkusener hellwach gewesen und hätten die Führung erzielt. „Das Verteidigen beginnt vorne,
wir haben zehn Feldspieler“, bemängelte er dabei das Defensivverhalten der Mannschaft.
Auch Bayer-Sportdirektor Völler war nicht gänzlich von der gezeigten Leistung seiner Mannschaft begeistert. Das Hinspiel sei deutlich besser
gewesen, auch wenn das damalige Aufeinandertreffen nur mit einem Remis geendet hatte. Zumindest über Nacht steht die Werkself nun auf
Tabellenplatz zwei. Eine Momentaufnahme, die den erfahrenen Vereinslenker allerdings zu mahnenden Worten aufrief. Für die TSG stehen nun
zwei schwere Auswärtsspiele auf dem Programm. In der kommenden Woche reisen die Kraichgauer nach München, in der Folgewoche führt der
Spielplan in die Bundeshauptstadt. Danach kommt mit Mainz eine Mannschaft nach Sinsheim, die ebenfalls nicht unterschätzt werden darf.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 4 Bicakcic (58. 19 Uth), 7 Rupp (56. 27 Kramaric), 11 Grillitsch, 17 Zuber, 21 Hübner, 22 Vogt (C), 28 Szalai, 29 Gnabry,
32 Geiger
Bayer 04 Leverkusen:
1 Leno, 4 Tah, 5 S. Bender, 8 L. Bender (C) (68. 3 Retsos), 9 Bailey, 10 Brandt (78. 14 Mehmedi), 13 Alario, 15 Baumgartlinger,
18 Wendell (85. 39 Henrichs), 20 Aránguiz, 31 Volland
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg)
Assistenten: Grudzinski, Thielert
Vierter Offizieller: Pfeifer
Video-Assistenten: Dankert, Rohde
Tore: 0:1 43. 9 Bailey, 0:2 52. 15 Baumgartlinger, 0:3 13 Alario, 1:3 86. 28 Szalai, 1:4 90.+3 13 Alario
Zuschauer: 28.017