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Vor dem Spiel hatte Trainer Kocak von einer ähnlich schweren Partie gesprochen, wie in der Vorwoche in Darmstadt. Gute Vorzeichen also, nachdem die Sandhäuser in der Vorwoche gewinnen konnten? Zunächst taten sich beide Mannschaften im Baden-Württemberg-Derby schwer. Auf regennassem Untergrund schienen Distanzschüsse ein probates Mittel zu sein. So schossen beide Teams aus der
Ferne auf des Gegners Tor. Die Sandhäuser warteten ebenso wie die Heidenheimer auf Fehler, die die anderen machten, doch diesen Gefallen taten die Mannschaften einander nicht.
In der elften Spielminute kamen die Heidenheimer zu einem ersten vielversprechenden Angriff. Über links wurde der Ball in den Strafraum der Gastgeber gespielt, doch Karl stieg hoch und klärte per Kopf. Ähnlich gefährlich wurde es nur drei Minuten später. Eine Flanke von FCH-Kapitän Schnatterer
landete auf der linken Seite im Strafraum bei Beermann. Sein Schuss aber flog rechts am Tor vorbei. Ab der 15. Spielminute spielten sich die Gäste in der Sandhäuser Hälfte fest. Die Mannschaft von Trainer Kocak fand aber immer ein Mittel gegen die Gäste von der Ostalb.
Die erste Großchance für die Gastgeber hatte Höler. Klingmann machte sich über
die rechte Seite auf den Weg, spielte den Ball zu Sukuta Pasu, der einen
artistischen Torschuss abgab. In der Folge landete das Spielgerät allerdings bei
Höler, der an dem reaktionsschnellen Müller scheiterte (23.). Auch Kapitän
Daghfous prüfte Müller in der Folge. Einen Freistoß von der linken Seite zog der
Offensivspieler direkt auf das Gästetor. Müller aber sprang hoch und konnte so
den Gegentreffer verhindern (24.).
Sukuta Pasu, in der Vorwoche noch Doppeltorschütze bei den Lilien, brachte das runde Leder per Drehschuss auf das Gästetor, doch der Versuch wurde zu einer Ecke abgefälscht (27.). In der Folge fiel das umjubelte Führungstor für den SVS. Das Geburtstagskind Knipping konnte den Ball aus kurzer Distanz an Müller vorbei in den Maschen unterbringen (29.). In der 35. Minute folgte dem Erfolgserlebnis allerdings wieder ein Nackenschlag. Nachdem das Spielgerät durch den Strafraum der Gäste flog und kein Sandhäuser an dieses gekommen war, lief Karl dem Ball hinterher, wurde dann aber langsamer und griff sich
an den linken hinteren Oberschenkel. So musste der Defensivspieler von Seegert ersetzt werden (37.).
Dies tat dem Spielverlauf allerdings keinen Abbruch. Daghfous konnte von der rechten Seite aus in den Strafraum eindringen. Im 1:1 gegen Müller behielt allerdings der Schlussmann die Oberhand. Müller konnte zu einer Ecke klären (39.). Kurz vor der Halbzeit schlug Feick einen Freistoß von der rechten Seite, doch der bis dahin wenig geprüfte Schuhen war zur Stelle und faustete den Ball aus der Gefahrenzone (45.). So ging es mit einer knappen Pausenführung
in die Kabinen. Während dem Pausentee wurde im Stadion zudem bekannt gegeben, dass die Partnerschaft mit Ausrüster Puma vorzeitig um vier Jahre verlängert wurde. Bereits seit 20 Jahren besteht diese Partnerschaft zwischen dem SV Sandhausen und dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach.
Aus der Pause kamen die Gäste besser zurück. Aus der Distanz zog Feick ab und versenkte des Spielgerät im Sandhäuser Tor - der Ausgleich (48.). Doch
nur drei Minuten später die Chance wieder in Führung zu gehen. Nach einem Foul von Beermann an Knipping zeigte Schiedsrichter Aarnink auf den Punkt. Sukuta Pasu trat an, schoss aber in die Mitte. So war Müller der gefeierte Held, der das runde Leder mit dem rechten Fuß aus dem Tor holte (52.).
Gefahr war erst wieder in der 72. Spielminute für das Tor der Sandhäuser geboten. Aus zentraler Position vor dem Strafraum schlug Schnatterer einen
Freistoß, der zunächst an der Mauer hängen blieb. Auf dem „zweiten Bildungsweg“ fand der Ball dann seinen Weg in Richtung Elfmeterpunkt zu Verhoek. Dieser schob ohne große Bedrängnis ein und düpierte Schuhen noch durch einen Tunnel (73.). Verhoek war auch an der nächsten Chance beteiligt.
Knipping grätschte aber im Strafraum und verhinderte so den Torschuss (85.).
War es zuvor noch Knipping, der den Schuss verhinderte, musste Schuhen retten. Nach einem Torschuss von Glatzel in der 86. Spielminute war der Schlussmann aber zur Stelle und konnte so das runde Leder über die Latte lenken. Hatte Kister in der 90. Minute gleich eine Doppelchance auf den
Ausgleich, so warf sich Knipping in der Nachspielzeit in einen Schuss von Schnatterer (90.+1). Es blieb bei der knappen Niederlage der Gastgeber. Auf
den Auswärtssieg in Darmstadt konnten die Sandhäuser somit keine Punkte nachlegen. Geschäftsführer Schork merkte nach dem Spiel an, dass die Heidenheimer weiterhin ein Angstgegner der Kurpfälzer blieben. Sowohl Schork als auch Gästetrainer Schmidt sahen den von Torhüter Müller gehaltenen Elfmeter als Knackpunkt in der Partie. „Danach waren wir wieder zu 100% da“, merkte der Heidenheimer Fußball-Lehrer nach dem Spiel an.
Auch Torschütze Knipping merkte an, dass er so etwas in seiner Karriere noch nicht erlebt hätte. Den Treffer hätte er gerne gegen einen Sieg
eingetauscht. Für die Sandhäuser gibt es bereits in der Folgewoche die Gelegenheit, die Heimniederlage wieder wettzumachen. Am Samstag,
den 02.12. tritt die Mannschaft von Trainer Kocak zu den „Clubberern“ nach Nürnberg. Bei diesem Spiel rechnet Kocak nicht mit Karl, der
ausgewechselt werden musste. Da alles auf einen Muskelfaserriss hindeutet, rechnet der Sandhäuser Trainer in der Hinrunde nicht mehr mit dem Defensivspieler, sollte sich der Verdacht bestätigen.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
16 Schuhen, 6 Linsmayer, 8 Daghfous (C), 9 Höler (76. 25 Wright), 10 Sukuta Pasu, 14 Kister, 21 Stiefler, 23 Karl (37. 5 Seegert), 24 Klingmann,
27 Jansen (70. 28 Förster), 34 Knipping
1. FC Heidenheim:
1 Müller, 7 Schnatterer (C), 9 Glatzel, 15 Verhoek, 21 Thiel (90.+1 11 Thomalla), 26 Titsch-Rivero, 27 Pusch (70. 23 Kraus), 28 Feick,
29 Strauß (67. 20 Philp), 30 Theuerkauf, 33 Beermann
Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn)
Assistenten: Müller, Pelgrim
Vierter Offizieller: Kessel
Tore: 29. 1:0 34 Knipping, 1:1 48. 9 Glatzel, 1:2 73. 15 Verhoek
Zuschauer: 5.243