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Ausverkauftes Haus in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Zu Gast im Kraichgau war am Samstagnachmittag die Elf vom Niederrhein aus Mönchengladbach. Der Ex-Borusse Schulz wurde von Trainer Nagelsmann von Beginn an gesetzt. Auf der Gegenseite mit Hofmann, Grifo, Johnson und Vestergaard vier Spieler mit einer Hoffenheimer Vergangenheit. Im letzten Aufeinandertreffen in Sinsheim gab es mit einem 5:3 aus Gastgebersicht ein Torfestival. Die 30.150 Zuschauer hätten sicherlich nichts gegen eine Wiederholung gehabt - die Gästefans allerdings mit einer anderen Verteilung der erzielten Treffer.
Von Beginn an zeigten sich beide Mannschaften trotz der Belastung im DFB-Pokal unter der Woche in der Offensive. Keine Minute war gespielt, da machte sich Ginter über die rechte Offensivseite auf den Weg, da aber niemand mitgelaufen war, musste er warten. Sein „Kullerball“ war in der Folge keine Herausforderung für TSG-Torhüter Baumann. Auch ein
Distanzschuss von Zakaria konnte von den Verteidigern geklärt werden, ehe dieser für das
TSG-Tor gefährlich wurde.
Nun auch eine Offensivaktion von den Hoffenheimern. Amiri konnte in den Strafraum
eindringen, sein Pass in die Mitte wurde allerdings geklärt. Über eine Standardsituation wären
die Gäste fast zu einem Torerfolg gekommen. In der achten Spielminute konnte Demirbay
zunächst einen Pass von der rechten Außenseite von Hofmann klären. Die folgende Ecke
landete allerdings zielgenau auf dem Kopf von Vestergaard und flog nur knapp am linken
Pfosten vorbei.
Das hohe Stehen der Gastgeber hätte sich um ein Haar gerächt. Zunächst war Hofmann frei
durch, wurde dann aber von Vogt eingeholt und gestellt. Hofmann aber konnte zu Hazard
passen, der ebenfalls freistand. Der belgische Nationalspieler zog ab, der Schuss aber rollte
knapp am linken Torpfosten vorbei - Glück für die Hausherren (10.). In dieser Aktion hatte sich
Hofmann am Knie verletzt und musste so früh durch Herrmann ersetzt werden (15.).
Doch es ging munter weiter. Geiger flankte von der Strafraumkante aus auf Kaderábek, doch
dessen Kopfball segelte knapp über die Torlatte (14.). Schulz wurde in der 19. Spielminute
über die linke Angriffseite auf die Reise geschickt, passte in die Mitte auf Uth, doch der
Angreifer schoss etwa einen Meter über das Tor von Keeper Sommer. Nun machten es sich
die Hoffenheimer selbst schwer. Vogt passte zu Baumann, der dem Verteidiger
entgegengekommen war. Gerade rechtzeitig erreichte er das Spielgerät erreichen, allerdings
nicht entscheidend klären. So kamen die Borussen zu einer Chance, an deren Ende der
rechte Pfosten für die Gastgeber retten musste (21.).
Etwas entgegen des bisherigen Spielverlaufes dann das Tor für die Hausherren. Eingeleitet
durch Schulz, dessen Flanke von Ginter geblockt wurde, landete das runde Leder bei
Demirbay an der Strafraumkante. Der Confed-Cup-Sieger nahm den Ball kurz an und zog
dann mit vollem Risiko ab. Dieses wurde belohnt - der Ball landete zur Führung im
Gästetor (25.). Ähnlich versuchten es die Gastgeber in der 29. Minute. Wagner legte ab für
Amiri, doch der Schuss des U21-Europameisters flog nur über das Gästetor.
Glück hatten die Gastgeber in der 33. Spielminute. Hazard schoss einen Freistoß genau
auf das Tor. Torhüter Baumann konnte den Schuss aber gemeinschaftlich mit der Torlatte
klären. Der Rest des ersten Durchganges blieb ohne größere Offensivchancen, die
Gastgeber gingen so mit einem knappen Vorsprung in die Kabine.
Kaum zurück auf dem Platz kam die TSG auch zu einer weiteren Gelegenheit.
Schiedsrichter Osmers ließ nach einem Foulspiel durch Zakaria an Wagner den Vorteil
laufen, Amiri aber brachte nicht genug Kraft in seinen Schuss knapp vor der
Strafraumkante - Sommer konnte daher den Ball ohne Schwierigkeiten parieren (49.). Der
eingewechselte Rupp fügte sich nahtlos ein und leitete so eine Offensivaktion ein. Er
spielte den Ball auf Kramaric weiter, der eine Flanke in den Strafraum schlagen
konnte (53.). In diesem zunächst geklärt, landete das Spielgerät allerdings erneut bei
dem Offensivspieler. Seinen Flankenball versuchte Amiri artistisch zu verwerten, wurde
aber durch seinen Gegenspieler an einem Torschuss gehindert.
In der 56. Spielminute kam Video-Assistent Willenborg im Review-Center in Köln zum
Einsatz. Nachdem Jantschke und Wagner im Strafraum der Gäste aneinandergeraten
waren entschied Schiedsrichter Osmers direkt auf kein Foulspiel. Diese Einschätzung wurde
auch durch den zusätzlichen Assistenten bestätigt. TSG-Torhüter Baumann war erneut in
der 60. Minute gefordert. Nach einem Eckball der Borussia landete der Ball bei Elvedi, der
einen Kopfball auf das Tor abgab. Der Keeper aber machte sich lang und konnte so den
Einschlag im linken Toreck verhindern. Eine Minute später war aber auch Baumann
machtlos. Über einen Gegenstoß schlug Grifo den Ball von links in den Strafraum, wo
Hazard positioniert war. Zunächst nahm der Belgier den Ball mit der Brust an und schlenzte
das runde Leder mit dem rechten Außenrist an Baumann vorbei in das lange Toreck (61.).
Der Ausgleich brachte einen kleinen Knick an das Spiel der Mannschaft von
Trainer Nagelsmann. In der 64. Spielminute machte sich Hazard durch einen Konter auf
den Weg. Posch konnte den Querpass aber in höchster Not entschärfen und unterband so
den Vorstoß der Gladbacher. Hatte Posch zunächst den Konter entschärft hätte er seine
Farben um ein Haar in größte Bedrängnis gebracht. Auf der linken Verteidigungsseite
foulte er seinen Gegenspieler, der Freistoß brachte den Gästen allerdings nichts ein
und konnte geklärt werden (72.).
Nun wieder die Gastgeber im Vorwärtsgang. Das Anspiel auf Wagner versprang dem
Nationalspieler allerdings etwas, wodurch er überhastet abziehen musste. So konnte
Sommer den Ball ohne Probleme halten (76.). Baumann musste in der 77. Spielminute
erneut eingreifen. Nach einem Ball in die Schnittstelle zwischen Akpoguma und Vogt
zog Hazard mit einem höheren Tempo davon, der Hoffenheimer Schlussmann aber
hielt das Spielgerät fest.
Was sich auf dem Platz zuvor abgezeichnet hatte, wurde in der 79. Spielminute
Gewissheit. Grifo spielte an der Strafraumgrenze vier Verteidiger schwindelig, legte auf
Ginter ab und der Sommertransfer vollendete zur Gästeführung. Fast im Gegenzug
aber der Ausgleich. Rupp flankte den Ball passgenau auf den Kopf von Wagner, doch
der Kopfball flog nur über das Tor von Sommer (80.). Die Gäste konnten die Führung
nun weiter ausbauen. Nach einer Ecke legte Elvedi den Ball per Kopf rüber zu
Vestergaard und der Däne bugsierte diesen ebenfalls per Kopf in die
Tormaschen (82.). Baumann war zwar mit der linken Hand am Spielgerät, konnte den
Treffer aber nicht verhindern.
Trotz einiger Versuche schafften es die Hoffenheimer nicht mehr auszugleichen. Damit
endete auch die Serie, der niederlagenfreien Spiele im heimischen Stadion. Wie Amiri
aber nach dem Spiel sagte, geht der Blick nach vorne. Bereits am Donnerstag haben
die Kraichgauer die Möglichkeit, das Ergebnis durch einen Sieg in der Europa League
wieder wettzumachen. Das Ziel sei klar auch im zweiten Spiel gegen die Mannschaft
von Istanbul Basaksehir zu gewinnen und damit auch die Chancen auf das
Weiterkommen in der Europa League zu wahren. Am Sonntag darauf geht es für die
TSG dann zu den noch sieglosen Kölnern.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek (50. 7 Rupp), 10 Demirbay, 14 Wagner, 18 Amiri,
19 Uth (35. 27 Kramaric), 22 Vogt (C), 25 Akpoguma, 32 Geiger,
38 Posch (82. 30 Ochs)
Borussia Mönchengladbach:
1 Sommer, 4 Vestergaard, 8 Zakaria, 10 Hazard, 13 Stindl (C) (89. 3 Oxford), 17 Wendt,
23 Hofmann (15. 7 Herrmann), 24 Jantschke (71. 19 Johnson), 28 Ginter, 30 Elvedi,
32 Grifo
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)
Assistenten: Heft, Gorniak
Vierter Offizieller: Assmuth
Video-Assistent: Willenborg
Tore: 1:0 25. 10 Demirbay, 1:1 61. 10 Hazard, 1:2 79. 28 Ginter, 1:3 82. 4 Vestergaard
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)