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Premiere in Sinsheim. Nachdem sich die Kraichgauer nicht gegen Liverpool hatten durchsetzen können ging es für die Mannschaft um Trainer Nagelsmann in die Europa League. Auch wenn 1899 mit der Königsklasse vorliebgenommen hätte, so freute man sich zusehends über den vermeintlich unattraktiveren europäischen Wettbewerb. Mittelfeldspieler und U21-Europameister Amiri hatte es aber treffend formuliert. Man müsse schließlich beachten, dass es sich um Hoffenheim handeln würde. Daher sei bereits die Europa League die Belohnung für die tolle Saison der abgelaufenen Spielzeit.
Am Tag vor der Partie warnte Nagelsmann auch vor dem Gegner. Wer Favorit in der Gruppe C mit Istanbul Basaksehir und Ludogorets Razgrad sei, sei schließlich diejenige Mannschaft, die mehr Punkte sammeln würde. Zudem warnte er, da der portugiesische Pokalsieger regelmäßig die besten Spieler verkaufen und dann wieder neue Spieler integrieren müsste. Auch Platz neun in der Tabelle der Liga NOS sei daher nicht aussagekräftig. Schließlich spielte die Mannschaft bereits gegen den FC Porto und Benfica Lissabon.
Der Zuschaueranspruch aber war kein Spiegel der grandiosen Vorsaison und dem Saisonstart
aus einem Unentschieden und zwei Siegen - zuletzt das 2:0 gegen den Ligaprimus aus
München. Bis Mittwoch waren laut Pressesprecher Kliem „nur“ rund 14.000 der knapp
25.000 Tickets verkauft. Es war also noch Luft nach oben - und dies gegen den vermeintlich
attraktivsten Gegner der Gruppe von „Hoffe“.
Zu Beginn des Spieles hatten die Fans auf der Südtribüne eine Choreographie vorbereitet.
Eine Blockfahne wurde über die Blöcke S1 und S2 nach oben gezogen und die Fans preisten
mit „Europapokal“-Rufen an, was auf dem Platz zu sehen war. Auch Uth war im Stadion zu
sehen. War er nicht im Kader vertreten stand er aber auch auf, als die Fans „steht auf, wenn
ihr für Hoffe seid“ skandierten. Zunächst dauerte es auch, ehe etwas Erwähnenswertes
geschah. Erst in der 19. Minute kam Hoffenheim entscheidend durch und direkt lag der Ball
im Tor. Schiedsrichter Madden aber wertete die Aktion zuvor als Stürmerfoul.
Wäre der Ball in der 22. Spielminute im Kasten der Portugiesen gelandet, so hätte der Treffer
gezählt, doch Kaderábek traf nach Flanke von Demirbay nur die Unterkante der Latte. Den
Nachschuss von Rupp wehrte Raúl Silva zu einer Ecke ab, die aber nichts einbrachte. Dann
aber doch das verdiente Tor für die TSG. Von der rechten Seite flankte Kaderábek den Ball in
die Mitte. Hier konnte sich Wagner von seinem Gegenspieler wegstehlen und ohne große
Schwierigkeiten zur Führung einköpfen. Das erste Europapokaltor der Kraichgauer.
Beflügelt durch seinen Treffer zog Wagner aus der Distanz ab, sein Versuch aber flog am Tor
vorbei (29.). Nun kam auch Braga zu einem Torschuss. Aus gut 20 Metern zog Danilo ab, das
Spielgerät aber flog deutlich am Kasten von Torhüter Baumann vorbei (34.). Abgesehen vom
Treffer hatten die Hausherren in der 37. Minute die beste Offensivaktion. Über die linke Seite
machte sich Schulz auf den Weg, legte im Strafraum zu Kramaric rüber, doch der Schuss des
Kroaten wurde zunächst von Matheus gehalten und in der Folge durch Vukcevic geklärt.
Wähnten sich die Hoffenheimer bereits mit einer knappen Führung in der Halbzeitpause, da
stellten die Portugiesen den Spielverlauf fast auf den Kopf. Über den rechten Flügel konnte
Ricardo Esgaio die Flanke in den Strafraum schlagen, wo Joao Carlos freistehend einköpfen
konnte. Der Ausgleich in der Nachspielzeit (45.+1).
Aus der Pause kamen auch die Gäste etwas besser heraus. Wieder wurde der Angriff über die
rechte Angriffseite aufgezogen. Im Strafraum wurde der Ball auf Dyego Sousa quergelegt.
Nordtveit kam nicht an den Ball und so konnte der Angreifer den Ball zur Führung
einschieben (50.). Bedingt durch die Führung ließen sich die Gäste von der iberischen Halbinsel
viel Zeit. Die beste Ausgleichschance hatte Hübner - dies allerdings erst in der 88. Spielminute.
Nach Freistoß von Demirbay streichelte der Defensivspieler den Ball auf die Latte des
Gästetores. Es blieb bei dem 1:2 aus Gastgebersicht.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek, 4 Bicakcic (46. 21 Hübner), 6 Nordtveit (69. 30 Ochs), 7 Rupp,
10 Demirbay, 11 Grillitsch (56. 8 Polanski), 14 Wagner, 16 Schulz, 22 Vogt, 27 Kramaric
Sporting Clube de Braga:
1 Matheus, 3 Rosic, 5 Nuno Segueira, 11 Danilo, 20 Paulinho (83. 9 Ahmed Hassan),
23 Joao Carlos (78. 15 André Horta), 34 Raúl Silva, 35 Vukcevic, 47 Ricardo Esgaio,
87 Marcelo Goiano (C), 99 Dyego Sousa (60. 27 Fransérgio)
Schiedsrichter: Madden (SCO)
Assistenten: McGeachie (SCO), Mather (SCO)
Vierter Offizieller: Connor (SCO)
Zusätzliche Assistenten: Clancy (SCO), Aitken (SCO)
Tore: 1:0 24. 14 Wagner, 1:1 45.+1 23 Joao Carlos, 1:2 50. 99 Dyego Sousa
Zuschauer: 15.714