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Nach der Niederlage im Hinspiel ging es also an der berühmten Anfield Road um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League, oder „nur“ die Gruppenphase der Europa League. Als die Mannschaftsaufstellung eintrudelte die Überraschung. Der 19-jährige Youngstar Geiger, der gegen Bremen in der Bundesliga sein Pflichtspiel-Debüt feierte, durfte nun auch auf der großen Bühne ran. So konnte auch der jüngste Hoffenheim-Profi beim Warten im Spielertunnel den Klängen von „You’ll never walk alone“ lauschen.
Die Gastgeber agierten gleich zu Beginn der Partie forsch, wollten die Hoffenheimer nicht zur Entfaltung kommen lassen und so auch jegliche Hoffnung auf den ersten Sieg einer deutschen Mannschaft an der Anfield Road im Keim ersticken. Bereits in der zweiten
Spielminute konnte Kaderábek den Angriff der Gastgeber nur mit einem Foul unterbinden.
Erneut eine Freistoßsituation knapp vor der Strafraumkante der Kraichgauer. Wie im Hinspiel
auch legte sich Alexander-Arnold den Ball zurecht und schoss den Freistoß. Wagner, der in
der Mauer war, konnte den Ball zunächst klären, der Abpraller aber landete bei Salah, der das
Spielgerät allerdings über das Tor schoss (3.)
Und die Spieler des Liverpool FC machten weiter Druck. Schnell lief ein weiterer Angriff über Salah, der den Ball mit dem rechten Außenrist auf das Tor brachte, Baumann aber wehrte das runde Leder mit seinem linken Fuß ab (4.). Die größte Chance ergab sich in der neunten Spielminute für die Hoffenheimer. Nach einer schönen Kombination im Mittelfeld landete der Ball bei Kaderábek auf der rechten Außenbahn. Dieser leitete zu Gnabry in der Mitte weiter, der aber aus knapp sechs Metern vergab. Der Linienrichter hatte aber auch seine Fahne gehoben: Abseits.
Dann aber der Treffer für die Gastgeber. Nach einem Ballverlust der TSG im Mittelfeld machte sich Mané auf den Weg, leitete das runde Leder per Hacke auf den deutschen Nationalspieler Can weiter, der auf das Tor schoss. Wie auch schon im Hinspiel wurde der Ball abgefälscht. Vogt veränderte die Flugbahn und ließ Baumann im Tor keine Abwehrchance (10.). Und auch bei dem nächsten Torschuss der Engländer waren die Kraichgauer nicht mit der nötigen Fortüne im Bunde. Zunächst klatschte der Schuss von Wijnaldum gegen den Pfosten, doch der Abpraller landete genau vor den Füßen von Salah, der das Spielgerät nur noch in das Tor einschieben musste (18.). Hübner hatte das Abseits aufgehoben - der Treffer regulär.
Damit war klar, dass es keine Verlängerung im Duell beider Mannschaften geben sollte, Hoffenheim zu dem Zeitpunkt bereits drei Treffer erzielen müsste. Doch damit waren die Liverpudlians noch lange nicht zufrieden. Und es kam auch noch dicker für die TSG. Mané leitete den Ball an der linken Strafraumkante an den ehemaligen Hoffenheimer Firmino weiter. Dieser schlug die Flanke in den Strafraum, wo Can am langen Pfosten freistand. So konnte er zur 3:0 Führung treffen (21.), ein Nackenschlag für die zu tausenden mitgereisten Fans der Kraichgauer. Zu diesem Zeitpunkt eine Deklassierung von 1899.
Nagelsmann reagierte. Neuzugang Nordtveit musste den Platz verlassen, Uth kam für den Norweger. Das System wurde damit von einem 3-5-2 auf ein 4-4-2 System umgestellt (24.). So kam umgehend ein starker Angriff für die Bundesligisten zustande. Per Schnittstellenpass landete der Ball bei Gnabry, doch die Leihgabe des FC Bayern brachte nur halb Flanke, halb Schuss in die Nähe des gegnerischen Tores - die Chance damit passé (25). Dann aber doch das Tor für Hoffenheim. Eingeleitet durch einen Pass von Wagner zog Uth in der 28. Spielminute ab und traf zum Anschlusstreffer.
Doch nach dem Treffer war erneut Kepper Baumann gefordert. Zunächst parierte er einen Schuss von Firmino mit seinem Bein (36.), nur eine Minute später einen Versuch von Mané. Ähnlich gefährlich wurde es in der 42. Spielminute. Der Doppeltorschütze, Can, spielte von der linken Strafraumseite einen Ball mit Effet, dieser flog allerdings knapp am rechten Pfosten des Gästetores vorbei. Der letzte Torschuss der ersten Halbzeit gehörte dann allerdings Uth. Sein Versuch konnte aber Torhüter Mignolet zur ersten Ecke der Hoffenheimer in der Partie abwehren (44.). Die Ecke aber sorgte nicht für Gefahr, die Mannschaft von Trainer Nagelsmann ging damit mit einem 3:1 Rückstand in die Pause.
Die ersten Minuten nach dem Pausentee ließen beide Mannschaften etwas ruhiger angehen. Erst in der 54. Spielminute sorgten die Gastgeber nach einem Einwurf für Gefahr. Im Doppelpass mit Salah zog Wijnaldum ab, doch Baumann lenkte den Ball über die Latte. Auch in der Aktion vier Minuten später musste der TSG-Keeper sein Können unter Beweis stellen. Den Schuss von Mané konnte Baumann aber zu einer Ecke abwehren. Erneut versuchte sich Wijnaldum mit einem Torschuss. Aus sechs Metern halbrechts zog der Niederländer ab, Baumann aber war erneut zur Stelle, verhinderte einen weiteren Gegentreffer (60.).
Hoffenheim machte sich in der Folge das Leben selbst schwer. Ein Rückpass von Demirbay auf Vogt war etwas schwach gespielt. Liverpool-Kapitän Henderson kam dazwischen, während Vogt nicht voll dagegen gehen konnte, um keine rote Karte zu riskieren. Uneigennützig legte er den Ball quer zu Firmino, der zum vorentscheidenden 4:1 traf.
Nachdem die Liverpudlians in den Verwaltungsmodus übergegangen waren, kamen die Hoffenheimer zu einem Torschuss durch Demirbay. Den Schuss des Confed-Cup-Siegers aus knapp 18 Metern konnte aber Mignolet parieren, Szalai beim Nachsetzen im Abseits (78.). Die nächste Möglichkeit nutzten die TSG’ler aber wieder. Über die linke Seite konnte Kramaric den Ball in der 79. Minute flanken, Wagner stieg hoch und köpfte den Ball in das Heim-Tor. Das 4:2, das auch den ersten Pflichtspiel-Treffer seit März für den selbsternannten besten deutschen Stürmer bedeutete.
Sobald die Gastgeber aber das Tempo anzogen, war Gefahr geboten. Über die rechte Seite brachte Firmino einen Pass in die Mitte, bei Baumann war allerdings erneut Endstation (86.). Der nächste Torschuss des Brasilianers barg mehr Gefahrenpotential. In der 87. Spielminute flog der Ball aber nur an das Außennetz des TSG-Tores. Das war die letzte Gelegenheit der Partie. Liverpool kommt damit in die Lostopf drei für die Champions League-Gruppenphase, für Hoffenheim geht es in die Europa League.
Aufstellungen:
Liverpool FC:
22 Mignolet, 5 Wijnaldum, 6 Lovren, 9 Firmino, 11 Salah, 14 Handerson (C), 18 Moreno, 19 Mané (88. 17 Klavan), 23 Can (69. 7 Milner), 32 Matip,
66 Alexander-Arnold (64. 12 Gomez)
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 3 Kaderábek (64. 15 Toljan), 6 Nordtveit (24. 19 Uth), 10 Demirbay, 14 Wagner, 17 Zuber, 21 Hübner, 22 Vogt (C), 27 Kramaric,
29 Gnabry (56. 28 Szalai), 32 Geiger
Schiedsrichter: Orsato (ITA)
Assistenten: Di Fiore (ITA), Manganelli (ITA)
Vierter Offizieller: Crispo (ITA)
Zusätzliche Assistenten: Banti (ITA), Irrati (ITA)
Tore: 1:0 10. 23 Can, 2:0 18. 11 Salah, 3:0 21. 23 Can, 3:1 28. 19 Uth, 4:1 63. 9 Firmino, 4:2 79. 14 Wagner
Zuschauer: 51.808