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Das größte Pflichtspiel in der 90-jährigen Vereinsgeschichte für den SV Rohrbach Sinsheim stand an. Dieses konnte zwar nicht auf heimischem Platz ausgetragen werden, dafür zog man in das nahegelegene Helmut-Gmelin-Stadion nahe der Sinsheimer Innenstadt um. Es war damit nicht verwunderlich, dass bereits gute zwei Stunden vor Spielbeginn bereits reges Treiben an der Sportanlage herrschte, so dass die letzten Vorbereitungen getroffen werden und dem Ansturm von über 1.000 Zuschauern Rechnung getragen werden konnte.
Der Modus im Badischen Pokal wollte es so, dass der KSC als Drittligist erst in Runde drei in den Wettbewerb einstieg. Rohrbach hatte in Runde eins auswärts Dossenheim, in Runde zwei zu Hause St. Ilgen besiegt, und war so weitergekommen. Aufgrund des Gegners und der zu erwarteten Fans war auch die Polizei mit einigen Einsatzkräften vor Ort. Alle Beteiligten hofften aber, dass diese nicht zum Einsatz kommen müssten.
Dass es eine große Partie für die Spieler bei Rohrbach war, konnte man den Protagonisten des Pokalspieles ansehen. Mit leuchtenden Augen ging es für die Sinsheimer hinaus auf den Platz.
Um ein Haar aber hätte der Pokalabend unglücklich begonnen. Nach einem Freistoß von
Schleusener in der siebten Spielminute konnte Wanitzek einen Kopfball ansetzen, doch der Ball
flog über das Tor.
Auch der Schuss von Siebeck in der 10. Minute ging noch knapp am Tor von Keeper Scholl vorbei.
Dann aber half das engagierte Verteidigen der Landesligisten nicht mehr aus. Muslija traf zum
1:0 für die Drittligisten. In Folge des Treffers aber tat sich die Mannschaft von Interimstrainer
Bajramovic schwer. Es wollte nicht so recht eine Großchance herausspringen, die es zu verwerten
galt. Erst in der 30. Spielminute gab es erneut Torgefahr im SVR-Strafraum. Gordon, der
Verteidiger, machte sich auf und traf zum 2:0 für den KSC.
Unter Schock durch den Treffer machten es sich die Rohrbacher nun auch selbst schwer. Nach
einem Abwehrfehler traf Schleusener zum 3:0 Führungstreffer (36.). Erst nach diesem Treffer
begannen auch die Karlsruher Fans mit ihrer lautstarken Unterstützung. Bis zu der deutlichen
Führung hatten sie sich ausschließlich auf das Schwenken von drei großen Fahnen beschränkt.
Bedingt durch die komfortable Führung wechselten die Karlsruher auch zweimal in der Pause. Fink,
der Rekordtorschütze in Liga drei, ging vom Feld. Ihm sollte an diesem Tag also kein Treffer gelingen.
Dafür traf aber sein Mannschaftskamerad Wanitzek (47) knapp nach Wiederanpfiff des zweiten
Durchgangs. Spätestens mit dem Treffer war auch die Vorentscheidung getroffen, was dafür sorgte,
dass die Luft etwas raus war.
Auch wenn die Landesliga-Aufsteiger in einigen Situationen gut mithalten konnten und auch zu der
einen oder anderen Offensivaktion kamen, so war es erneut die Mannschaft vom Wildpark, die zu
einer gefährlichen Aktion kamen. Der Torschuss von Lorenz aber flog über die Querlatte (67.). Unter
Beifall bewahrte Torhüter Scholl zunächst auch seine Mannschaft vor einem weiteren Treffer.
Nachdem der Schuss von Karaamet in Richtung des Lattenkreuzes flog machte sich der
Schlussmann des SVR lang und verhinderte den Einschlag in den Maschen (80.).
Kurze Zeit später aber war es dann doch soweit und Karlsruhe traf erneut. Wieder war es Gordon,
der mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt im Pokalduell erzielte (81.). Dies war die letzte
Aktion des Spieles, ehe der Schiedsrichter, der keine Mühen mit der Leitung des Duelles hatte,
abpfiff. Kaum verwunderlich war es ebenfalls, dass der Doppelpacker mit einem Grinsen in die
Kabine lief.
Auch ein Rohrbacher hatte Grund zur Freude. Ohlhauser, der selbst Fan des KSC ist, sicherte sich
das Trikot von Gordon. Er hatte dies bereits auf dem Platz mit dem Defensivspieler geklärt. Weniger
Freude kam bei Interimstrainer Bajramovic auf. Kritisch merkte er an, dass seine Mannschaft vier,
fünf Treffer zu wenig erzielt hätte. Lobend hob er aber auch Scholl hervor, der gerade bei der
Rettungstat gegen Karaamet hervorragend pariert hätte.
Für beide Mannschaften geht nun der Ligaalltag weiter. In der Landesliga Rhein-Neckar begrüßt der
SV Rohrbach/Sinsheim am Sonntag, 27.08. den SV Waldhof II, einen Tag zuvor begrüßt der KSC
die Mannschaft vom Halleschen FC im Wildparkstadion. Mindestens dieses Spiel wird Bajramovic
ebenfalls als Interimstrainer verantworten. Die Fans der Karlsruher sehnen sich indes nach
Kontinuität auf der Trainerposition. Seit der vergangenen Saison saßen bereits fünf Cheftrainer auf
der Bank.
Aufstellungen:
SV Rohrbach/S.:
1 Scholl, 6 Unser (C), 7 Authenrieth, 10 Neuberger (70. 11 Ohlhauser), 13 Ziegler (77. 17 Francesca),
15 Hack, 16 Rohleder, 18 Heinlein (65. 3 Welker), 21 Münkel (65. 12 Flaig), 22 Günther, 23 Dowalil
Karlsruher SC:
1 Orlishausen, 3 Gordon, 5 Pisot (C) (61. 4 Stoll), 10 Wanitzek, 14 Siebeck (46. 19 Karaamet),
20 Vujinovic, 23 Muslija (61. 7 Lorenz), 24 Schleusener, 25 Föhrenbach, 30 Fink (46. 6 Hofmann),
35 Bader
Schiedsrichter: Kief (Hockenheim)
Assistenten: Zanke, Funk
Tore: 0:1 15. 23 Muslija, 0:2 30. 3 Gordon, 0:3 36. 24 Schleusener, 0:4 47. 10 Wanitzek,
0:5 81. 3 Gordon
Zuschauer: 2.200