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Engagierte Leistung des SVR, doch meistens waren die Karlsruher (hier Muslija, Nr. 23) schneller am Ball Foto: Fussball Media

Gordon schießt KSC mit Doppelpack in Runde vier

 

Das größte Pflichtspiel in der 90-jährigen Vereinsgeschichte für den SV Rohrbach Sinsheim stand an. Dieses konnte zwar nicht auf heimischem Platz ausgetragen werden, dafür zog man in das nahegelegene Helmut-Gmelin-Stadion nahe der Sinsheimer Innenstadt um. Es war damit nicht verwunderlich, dass bereits gute zwei Stunden vor Spielbeginn bereits reges Treiben an der Sportanlage herrschte, so dass die letzten Vorbereitungen getroffen werden und dem Ansturm von über 1.000 Zuschauern Rechnung getragen werden konnte.

 

Der Modus im Badischen Pokal wollte es so, dass der KSC als Drittligist erst in Runde drei in den Wettbewerb einstieg. Rohrbach hatte in Runde eins auswärts Dossenheim, in Runde zwei zu Hause St. Ilgen besiegt, und war so weitergekommen. Aufgrund des Gegners und der zu erwarteten Fans war auch die Polizei mit einigen Einsatzkräften vor Ort. Alle Beteiligten hofften aber, dass diese nicht zum Einsatz kommen müssten.

 

Dass es eine große Partie für die Spieler bei Rohrbach war, konnte man den Protagonisten des Pokalspieles ansehen. Mit leuchtenden Augen ging es für die Sinsheimer hinaus auf den Platz.

Um ein Haar aber hätte der Pokalabend unglücklich begonnen. Nach einem Freistoß von

Schleusener in der siebten Spielminute konnte Wanitzek einen Kopfball ansetzen, doch der Ball

flog über das Tor.

 

Auch der Schuss von Siebeck in der 10. Minute ging noch knapp am Tor von Keeper Scholl vorbei.

Dann aber half das engagierte Verteidigen der Landesligisten nicht mehr aus. Muslija traf zum

1:0 für die Drittligisten. In Folge des Treffers aber tat sich die Mannschaft von Interimstrainer

Bajramovic schwer. Es wollte nicht so recht eine Großchance herausspringen, die es zu verwerten

galt. Erst in der 30. Spielminute gab es erneut Torgefahr im SVR-Strafraum. Gordon, der

Verteidiger, machte sich auf und traf zum 2:0 für den KSC.

 

Unter Schock durch den Treffer machten es sich die Rohrbacher nun auch selbst schwer. Nach

einem Abwehrfehler traf Schleusener zum 3:0 Führungstreffer (36.). Erst nach diesem Treffer

begannen auch die Karlsruher Fans mit ihrer lautstarken Unterstützung. Bis zu der deutlichen

Führung hatten sie sich ausschließlich auf das Schwenken von drei großen Fahnen beschränkt.

 

Bedingt durch die komfortable Führung wechselten die Karlsruher auch zweimal in der Pause. Fink,

der Rekordtorschütze in Liga drei, ging vom Feld. Ihm sollte an diesem Tag also kein Treffer gelingen.

Dafür traf aber sein Mannschaftskamerad Wanitzek (47) knapp nach Wiederanpfiff des zweiten

Durchgangs. Spätestens mit dem Treffer war auch die Vorentscheidung getroffen, was dafür sorgte,

dass die Luft etwas raus war.

 

Auch wenn die Landesliga-Aufsteiger in einigen Situationen gut mithalten konnten und auch zu der

einen oder anderen Offensivaktion kamen, so war es erneut die Mannschaft vom Wildpark, die zu

einer gefährlichen Aktion kamen. Der Torschuss von Lorenz aber flog über die Querlatte (67.). Unter

Beifall bewahrte Torhüter Scholl zunächst auch seine Mannschaft vor einem weiteren Treffer.

Nachdem der Schuss von Karaamet in Richtung des Lattenkreuzes flog machte sich der

Schlussmann des SVR lang und verhinderte den Einschlag in den Maschen (80.).

 

Kurze Zeit später aber war es dann doch soweit und Karlsruhe traf erneut. Wieder war es Gordon,

der mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt im Pokalduell erzielte (81.). Dies war die letzte

Aktion des Spieles, ehe der Schiedsrichter, der keine Mühen mit der Leitung des Duelles hatte,

abpfiff. Kaum verwunderlich war es ebenfalls, dass der Doppelpacker mit einem Grinsen in die

Kabine lief.

 

Auch ein Rohrbacher hatte Grund zur Freude. Ohlhauser, der selbst Fan des KSC ist, sicherte sich

das Trikot von Gordon. Er hatte dies bereits auf dem Platz mit dem Defensivspieler geklärt. Weniger

Freude kam bei Interimstrainer Bajramovic auf. Kritisch merkte er an, dass seine Mannschaft vier,

fünf Treffer zu wenig erzielt hätte. Lobend hob er aber auch Scholl hervor, der gerade bei der

Rettungstat gegen Karaamet hervorragend pariert hätte.

 

Für beide Mannschaften geht nun der Ligaalltag weiter. In der Landesliga Rhein-Neckar begrüßt der

SV Rohrbach/Sinsheim am Sonntag, 27.08. den SV Waldhof II, einen Tag zuvor begrüßt der KSC

die Mannschaft vom Halleschen FC im Wildparkstadion. Mindestens dieses Spiel wird Bajramovic

ebenfalls als Interimstrainer verantworten. Die Fans der Karlsruher sehnen sich indes nach

Kontinuität auf der Trainerposition. Seit der vergangenen Saison saßen bereits fünf Cheftrainer auf

der Bank.

 

Aufstellungen:

 

SV Rohrbach/S.:

1 Scholl, 6 Unser (C), 7 Authenrieth, 10 Neuberger (70. 11 Ohlhauser), 13 Ziegler (77. 17 Francesca),

15 Hack, 16 Rohleder, 18 Heinlein (65. 3 Welker), 21 Münkel (65. 12 Flaig), 22 Günther, 23 Dowalil

 

Karlsruher SC:

1 Orlishausen, 3 Gordon, 5 Pisot (C) (61. 4 Stoll), 10 Wanitzek, 14 Siebeck (46. 19 Karaamet),

20 Vujinovic, 23 Muslija (61. 7 Lorenz), 24 Schleusener, 25 Föhrenbach, 30 Fink (46. 6 Hofmann),

35 Bader

 

Schiedsrichter: Kief (Hockenheim)

Assistenten: Zanke, Funk

 

Tore: 0:1 15. 23 Muslija, 0:2 30. 3 Gordon, 0:3 36. 24 Schleusener, 0:4 47. 10 Wanitzek,

0:5 81. 3 Gordon

 

Zuschauer: 2.200

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