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Volland (links) und Bailey bejubeln den Treffer zum 3:0 Foto: Fussball Media

Verlängerung abgerungen, aber nicht belohnt

 

Freitagabend-Flutlichtspiel im Wildparkstadion, Bayer 04 Leverkusen als Gast. Was sich doch sehr nach Bundesliga anhört, war die Erstrundenbegegnung im DFB-Pokal, in die die Gäste aus Leverkusen als Favorit gingen. Im August 1989 kam Herrlich im Alter von 17 Jahren zum Profidebüt am Wildpark, nun brachte ihn das Los mit derselben Mannschaft wie damals zurück, um auch als Cheftrainer sein Debüt für Leverkusen gegen den KSC zu geben. Im Vorfeld hatte Herrlich bereits gewarnt, da es im Pokalwettbewerb keine zweite Chance gibt.

 

Bis auf Kapitän Lars Bender und Jedvaj konnte der Fußball-Lehrer auf alle Spieler zurückgreifen. Auf der Seite des KSC musste Trainer Meister verletzungsbedingt auf Bader und Stroh-Engel verzichten. Ebenfalls fehlte Gordon, der noch eine Rot-Sperre absitzen musste. Für den Karlsruher Trainer ging es darum, „das Spiel so lange wie möglich offen“ zu gestalten. Ebenfalls prognostizierte Meister, dass sein Team „ein ekliger Gegner sein“ wollte.

 

Trotz des erstklassigen Duelles spielte das Wetter nicht mit. Ergiebige Regenfälle, die Fritz Walter alle Ehre gemacht hätten, ergossen sich über das Wildparkstadion. Auf regennassem Platz fanden zunächst die Gäste aus Leverkusen besser in die Partie. In der zweiten Spielminute hatte Bellarabi die erste Torgelegenheit. Nach Zuspiel von Volland machte sich der flinke Spieler der Werkself auf den Weg, verzog allerding etwas - der Schuss ging knapp über das Gehäuse von Uphoff.

 

Auch den zweiten Schuss auf das Tor des KSC beanspruchte Bellarabi für sich. Der Flachschuss aber stellte keine große Herausforderung für den Karlsruher Keeper dar (6.). Um ein Haar dann allerdings der Führungstreffer für die Gastgeber. Aus etwa elf Metern Entfernung zog Zawada ab, doch der Ball flog genau gegen Leno (13.).

 

Ähnlich gefährlich hätte es infolge eines Freistoßes für die Leverkusener werden können. Im Strafraum kam Tah an den Ball, konnte diesen aber nicht entscheidend auf das Tor bringen (19.). Nachdem das Spiel in der Folge - passend zum Wetter - etwas vor sich hinplätscherte, kam es erst in der 33. Spielminute zu einer weiteren Torgelegenheit. Siebeck zog von der Strafraumkante aus ab, Leno aber konnte das Spielgerät festhalten.

 

Die zweite Halbzeit benötigte einige Anlaufzeit. Die beste Szene in der 52. Spielminute war ein

Kombinationsspiel zwischen Zawada und Camoglu auf der rechten Außenbahn, das allerdings durch die

Leverkusener unterbunden wurde, ehe eine Torchance erarbeitet werden konnte. Für Aufregung war aber

dennoch gesorgt. Nach einem Vorstoß in den Karlsruher Strafraum blieb Bellarabi liegen, Schiedsrichter

Hartmann entschied allerdings korrekt auf Weiterspielen. Kurz danach war der Arbeitstag für Bellarabi auch

durch eine Auswechslung beendet (71.).

 

Kurz vor Schluss der 90 Minuten hatte Kohr die Führung für seine Farben auf dem Fuß, doch sein Distanzschuss

wurde abgefälscht und flog so am Tor von Uphoff vorbei (89.). Es blieb allerdings bei dem Remis und so ging es

für beide Mannschaften in die Verlängerung. Bereits zu diesem Zeitpunkt ein Achtungserfolg für die Drittligisten

des KSC.

 

Bei wiedereinsetzendem Starkregen am Wildpark dauerte es allerdings keine drei Minuten, ehe der

Führungstreffer fiel. Nach einem von Brandt getretenen Freistoß nahe der Grundlinie stieg Kohr nach oben und

bugsierte das Spielgerät in die Tormaschen (93.). Auch wenn noch 17 Minuten blieben, die Aufgabe für den

KSC wurde durch das Gegentor schwerer.

 

Nun schienen die Bäche endgültig davon zu schwimmen. Kaum hatte der KSC durch einen Wechsel reagiert,

stand es auch schon 0:2 Der eingewechselte Pohjanpalo traf per Außenrist für die Werkself (99.). Bevor die

erste Halbzeit der Verlängerung vergangen war, traf die Werkself erneut, und machte damit endgültig den

Deckel auf die Partie. Auch der eingewechselte Bailey durfte sich noch für seinen Treffer feiern lassen, den

er in der 105. Minute erzielte.

 

Trotz des Rückstandes versuchte sich der KSC den Anschlusstreffer zu erzielen. Die beste Gelegenheit hierzu

hatte Bülow, doch der Kopfball des Kapitäns flog rechts am Tor von Leno vorbei (115.). In der 117. Spielminute

dann aber Hektik im Bayer-Strafraum. Nachdem der eingewechselte Schleusener nach einer Flanke den Ball

nicht richtig getroffen hatte, versuchten Leno und Bender vereint den Ball zu klären und hätten diesen dabei

fast im eigenen Tor versenkt. Zunächst ließ Leno den Ball prallen, Bender versuchte zu klären, schoss dabei

den Torhüter an, doch vor Überqueren der Linie hatte Leno den Ball sicher.

 

Die letzte Chance hatte Pohjanpalo, doch der Offensivspieler scheiterte an Uphoff, der von den Nutzern der

DFB-Pokal-App zum Spieler des Spieles gekürt wurde. Die Spieler sahen sich in der Arbeit bestätigt und

sehen sich trotz der Niederlage nach Verlängerung für das Auswärtsspiel bei Fortuna Köln bestätigt.

 

Aufstellungen:

 

Karlsruher SC:

32 Uphoff, 2 Camoglu, 4 Stoll, 5 Pisot, 7 Lorenz, 9 Zawada (71. 24 Schleusener), 10 Wanitzek (83. 6 Hofmann),

13 Bülow (C), 14 Siebeck, 23 Muslija (95. 29 Luibrand), 30 Fink (109. 20 Vujinovic)

 

Bayer 04 Leverkusen:

1 Leno (C), 4 Tah, 5 Bender, 14 Mehmedi (71. 9 Bailey), 18 Wendell, 21 Kohr, 29 Havertz (66. 17 Pohjanpalo),

31 Volland (106. 20 Aránguiz), 38 Bellarabi (71. 10 Brandt), 39 Henrichs, 44 Kampl

 

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)

Assistenten: Stein, Huber

Vierter Offizieller: Alt

 

Tore: 0:1 93. 21 Kohr, 0:2 99. 17 Pohjanpalo, 0:3 105. 9 Bailey

 

Zuschauer: 17.073

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