Werbung

Foto: Fussball Media

Kurz gemeldet

 

Doppelter Ehrentag

Den 23. Juli wird der Hoffenheimer Trainer Nagelsmann so schnell nicht vergessen. Zunächst durfte der Fußball-Lehrer seinen 30. Geburtstag feiern, dann wurde bekannt, dass die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) auf sich vereinen konnte und damit die vom Kicker organisierte Wahl zum Trainer des Jahres knapp vor dem Freiburger Übungsleiter Streich gewinnen konnte. Damit ist der Trainer des Jahres jünger als der Spieler des Jahres. Diesen Titel konnte Lahm einstreichen, der drei Jahre älter ist als der jüngste Trainer der Bundesliga-Historie. Fußballerin des Jahres wurde Nationalspielerin Maroszan, die derzeit die EM in den Niederlanden bestreitet. Neben der Ehrung durch den DFB und des Magazins 11Freunde, ist die Auszeichnung bereits die dritte Ehrung innerhalb diesen Jahres. Für den Manager von Bayer 04 Leverkusen, Völler, kommt diese Auszeichnung

allerdings nicht überraschend. Im Rahmen des Testspiels in Sandhausen hatten wir die Gelegenheit mit dem Lenker

der „Werkself“ zu sprechen.

 

Sieben Spiele, sieben Siege

Was zunächst anmutete, wie eine Anspielung auf die Comedy-Sendung sieben Tage, sieben Köpfe, ist die durchaus

beachtliche Bilanz des SV Sandhausen in der Vorbereitung auf die anstehende Zweitliga-Saison. Neben dem 3:2 Sieg

im letzten Test gegen Leverkusen (Tore: 1:0 8. 10 Sukuta Pasu, 1:1 10. 14 Mehmedi, 1:2 41. 31 Volland (FE),

2:2 58. 9 Höler, 3:2 81. 26 Ibrahimaj) konnten die Sandhäuser auch gegen den SC Freiburg und die Premier League-

Aufsteiger von Huddersfield-Town gewinnen. Alle sieben Vorbereitungsspiele endeten zugunsten der Kurpfälzer.

Dennoch wussten Trainer und Kapitän das Ergebnis einzuschätzen. Ging es für die „Werkself“ nach der Niederlage

weiter nach Österreich, wo das Trainingslager in Zell am See ansteht, wartet für die Mannschaft um Trainer Kocak am

Sonntag bereits das erste Liga-Spiel bei den Störchen von Holstein Kiel. Auch die Aufstiegseuphorie weiß man am

Hardtwald einzuschätzen. So verriet Kapitän Kulovits, dass die Kieler sicherlich mit dem Ziel in die Partie gehen werden,

dass man gegen Sandhausen gute Karten hat, die drei Punkte an der Förde zu behalten. Dies sei gegen andere

Mannschaften vielleicht etwas weniger wahrscheinlich. Auch in die Saisonziele ließ er etwas einblicken. Das einzige

Ziel, das er kundtat war allerdings eines, das wenig überraschend kam: die Punkteausbeute! So wolle der

SV Sandhausen in der zweiten Saisonhälfte nicht von den Punkten zehren, die in der Hinrunde gesammelt werden. In

Hin- und Rückrunde sollen möglichst viele Punkte gesammelt werden, um „eine sorgenfreie Saison“ zu spielen. Ein

Ziel, das außer den Mannschaften, die möglichst (wieder) aufsteigen möchten alle anderen Mannschaften auch haben.

 

80 Minuten trotz Nasenbeinbruch

Beim Testspiel in Sandhausen fightete Sven Bender, der Neuzugang von Borussia Dortmund trotz Nasenbeinbruch in

der 10. Spielminute weiter. Über die gesamte 90-minütige Spielzeit stand der Zwillingsbruder der Kapitäns auf dem

Platz und spielte – wie in Dortmund auch – ein solides Spiel. Dass er trotz seines Nasenbeinbruchs weitergespielt hat,

stieß auf Trainerseite auf Hochachtung. So kommentierte Trainer Herrlich nach Spielende: „Ein Sven Bender hat sich

heute zum Beispiel nach zehn Minuten die Nase gebrochen und trotzdem bis zum Ende versucht, zu fighten. Dieses

Gefühl hatte ich leider nicht von jedem Spieler.“

 

Startschuss für Liga drei

Am Wochenende gab es den Saisonauftakt für die dritte Liga. Das erste Spiel stieg im Karlsruher Wildpark, wo der

VfL Osnabrück zu Gast war. 2:2 (0:2) lautete das Endergebnis, das dafür sorgt, dass sich der KSC nach dem ersten

Spieltag auf Platz neun der noch nicht aussagekräftigen Tabelle wiederfindet. Das Torfestival aber stieg beim

Halleschen FC, der sich vom SC Paderborn mit einem 4:4 trennte. Die Tabellenführung hat Großaspach inne, die mit

zu Hause 4:1 gegen den 1. FC Magdeburg gewannen. Auch die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen siegte mit

drei Toren Differenz. 3:0 hieß es nach 90 Minuten gegen die Aufsteiger aus Unterhaching. Im Sachsen-Derby

gewannen die Chemnitzer knapp 1:0 gegen den FSV Zwickau durch ein Tor von Frahn. Der Treffer aus der siebten

Spielminute machte den Unterschied aus. Auf den ersten drei Plätzen stehen nach Abschluss des ersten Spieltages

Großaspach, Bremen II und Rostock, am Tabellenende stehen derzeit deren Gegner Lotte, Magdeburg und

Unterhaching. Am Wochenende steht Spieltag zwei an. Hier treffen die derzeit Drittplatzierten Rostocker direkt auf

die Tabellenersten aus Großaspach. Auch wenn die Tabelle erst nach etwa zehn Spielen Aussagekraft hat, direkt zu

Beginn der Saison ein Spitzenspiel.

 

Enge Leistungsdichte bei der Frauen-EM

Gab es noch vor Beginn der EM-Endrunde in den Niederlanden Skeptiker, die befürchteten, dass es große

Leistungsdifferenzen geben könnte, so scheinen diese nach dem zweiten Spieltag bereits abgehakt. Enge Spiele

auf einem technisch hohen Niveau nicht nur im nationalen Wettbewerb ist der Frauenfußball im Wandel, auch

international. Das von der Ex-Hoffenheimerin Demann erhoffte Aufeinandertreffen mit Howard, die für Schottland antritt,

kann es aber nicht mehr kommen. Nach der 6:0 Niederlage gegen England und dem knappen 1:2 gegen Portugal

können die Schottinnen die K.o.-Phase nicht mehr erreichen. Der dritte Spieltag, der ab Montag, den 24.07. beginnt,

wird zeigen, wer vom Titelgewinn träumen darf, und für wen sich das Abenteuer EM erledigt hat. Am dritten Spieltag

kommt es noch zu folgenden Duellen: Gruppe A: Belgien : Niederlande und Norwegen : Dänemark;

Gruppe B: Schweden : Italien und Russland : Deutschland; Gruppe C: Island : Österreich und Schweiz : Frankreich;

Gruppe D: Schottland : Spanien und Portugal : England.

 

In Gruppe A hat Norwegen nur noch Außenseiterchancen. In Gruppe B kann Italien nicht mehr weiterkommen. Ebenso

ist es bei den Isländerinnen aus Gruppe C und den Schottinnen aus Gruppe D. In Gruppe A muss Belgien zwingend

gegen die Niederlande gewinnen, um so noch eine Chance zu wahren. Zunächst gilt nämlich der direkte Vergleich, wenn

es um das Erreichen des Viertelfinales geht. In Gruppe B ist es ähnlich. Will Russland weiterkommen, so muss ein

Sieg gegen Deutschland her. Ein Unentschieden oder ein Sieg der Mannschaft um Trainerin Jones würde dafür sorgen,

dass die DFB-Elf weiterkommt. Alles andere als ein Sieg gegen Russland wäre allerdings eine herbe Enttäuschung.

Entscheidend wird auch das Torverhältnis. Durch das 0:0 im ersten Gruppenspiel gegen Schweden werden die erzielten

Tore gegen Russland und auf der anderen Seite Ergebnis und Tore gegen Italien den Ausschlag geben, wer in Gruppe B

Erster wird, und wer Zweiter. In Gruppe C liegen ebenfalls zwei Mannschaften mit vier Punkten gleichauf. Hier ist

allerdings auch das Torverhältnis identisch. Im Aufeinandertreffen trennten sich die Französinnen 1:1 von den

Österreicherinnen, die wiederrum ihr Gruppenspiel gegen die Schweiz 1:0 gewannen, während sich Frankreich mit 1:0

gegen Island durchsetzte. Nun kommt es einzig und allein auf das letzte Spiel an. Die Schweiz muss hier allerdings

gegen Frankreich gewinnen, wenn die Eidgenössinnen weiterkommen wollen. Anderenfalls ist nach der Gruppenphase

Schluss. In Gruppe D ist das Bild analog zur Gruppe A. England steht derzeit auf Platz eins und hat sechs Punkte

gesammelt, Spanien und Portugal haben aktuell drei Zähler auf der Habenseite. Wollen die Portugiesinnen neben den

ersten Toren und dem ersten Sieg in einer EM-Endrunde die nächste Überraschung schaffen, so müssen die Frauen

von der Iberischen Halbinsel gegen die bisher souveränen Engländerinnen gewinnen.

Druckversion | Sitemap
© 2015-2025 - 10 Jahre Fussball Media