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Glanzlos ins Halbfinale
Erwartungsgemäß war das Spiel gegen Kamerun kein Selbstläufer für die deutsche Nationalmannschaft. In dem durchgemischten Kader gab es das eine oder andere Abstimmungsproblem und erneut tat sich die Offensivabteilung mit den Ballbesitzphasen gegen eine tiefstehende Defensive der Afrikaner schwer. Kam die Mannschaft über die Flügel einmal durch, so musste der Angriff abgebrochen, das Tempo herausgenommen, und der Angriff abgebrochen; das Offensivspiel damit neu eingeleitet werden. Es blieb bis zu Beginn der zweiten Halbzeit bei einem Remis, ehe der Hoffenheimer Demirbay, von Draxler in Szene gesetzt, traf. Mit rechts bugsierte er den Ball genau in das Toreck und ließ dem Kameruner Schlussmann keine Chance das runde Leder zu parieren. Nach dem 2:0 durch den Leipziger Werner schien die Partie bereits entschieden, nachdem nach Bemühen des Video-Assistenten und der Inaugenscheinnahme der Situation in der „Replay-Area“ am Spielfeldrand der richtige Spieler vom Platz gestellt wurde.
Zunächst gab der Schiedsrichter einem falschen Spieler die gelbe Karte, zückte dann nach Auswerten der Bilder die
rote Karte um nach erneuter Analyse die rote Karte zurückzunehmen und den richtigen Spieler des Feldes zu
verweisen. Trotz unterzahl gelang den Kamerunern noch der Anschlusstreffer, bei dem Süle, der den Torschützen
gewähren ließ und ter Stegen, der noch mit den Händen am Spielgerät war, dieses aber nicht abwehren konnte, nicht
gut aussahen. Kurze Zeit später stellten die deutschen Spieler aber den Abstand von zwei Treffern wieder her. Werner
traf zum zweiten Mal und markierte damit den Endstand von 3:1. Der Sieg war für Nationaltrainer Löw zugleich der
100. Sieg im 150. Spiel seiner Trainer-Karriere beim DFB. Im Halbfinale trifft die Mannschaft um Kapitän Draxler auf
Mexiko, gespielt wird erneut in Sotschi. Von Vorteil wäre für die Mannschaft einen Gegentreffer zu vermeiden. In allen
drei Gruppenspielen kassierten die Torhüter jeweils einen Gegentreffer, gegen Australien gar zwei.
Slowakei-Trainer wittert Verschwörung
Ähnlich dürftig verlief das letzte Gruppenspiel der deutschen U21 Nationalmannschaft. Waren die Italiener gemäß
Catenaccio traditionell um die Defensive bemüht, warteten die U21 Junioren mit Variabilität auf. Offensiv-Pressing und
defensive Stabilität hielten sich die Waage. So kam es auch zustande, dass die Spieler von Trainer Kuntz
ausschließlich zu einer Verheißungsvollen Chance kamen, der Kopfball von Kempf aber kam aus Abseitsposition. Die
Unachtsamkeit in der Defensive nutzten die Italiener wiederrum kaltschnäuzig aus. Der erzwungene Ballverlust wurde
in die Mitte weitergeleitet und von dort aus mit der Picke ins deutsche Tor befördert. Es blieb bei dem 1:0 für Italien,
die deutsche U21 Nationalmannschaft kam dadurch aber ebenfalls weiter. Im Modus der U21 EM kommen die drei
Gruppenersten und der beste Zweitplatzierte weiter. Dies waren England, Spanien, Italien und Deutschland. Bis zu
dem Duell zwischen Deutschland und Italien waren die Junioren der Slowakei die besten Zweitplatzierten. Doch durch
den Sieg der Italiener wurden die Osteuropäer aus dem Wettbewerb gekegelt. Dies rief den Slowakischen Trainer
Hapal auf das Programm. In einer Pressekonferenz im Team-Hotel sagte der ehemalige Spieler von
Bayer 04 Leverkusen: „Ich bin unglaublich enttäuscht. Was die Deutschen und die Italiener gezeigt haben, war eine
Schande. Es ist kein Fair Play, auf ein 0:1 zu spielen. So etwas gehört nicht zum Fußball. Jemand sollte etwas
unternehmen, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschland betrifft. Ich würde mich freuen, wenn England und
Spanien ins Finale kämen.“ Was das bloße Ergebnis nicht mit einbezieht, ist der Fight, den sich beide
Mannschaften geliefert haben. Von einem Spiel auf ein 0:1 kann also mitnichten die Rede sein. So äußerte sich auch
der Interims-DFB-Sportdirektor Hrubesch zu den Vorwürfen des Slowakischen Trainers und sagte: „Jetzt lasst mal die
Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist glaube ich in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal.“
Im Halbfinale treffen die U21 Junioren auf England (27.06., 18:00 Uhr), Spanien spielt gegen Italien (27.06., 21:00 Uhr).
Das Finale wird am 30.06 in Krakau ausgetragen.
China in der Regionalliga?
Die Mitteilung überraschte nicht wenige Fußball-Fans, als bekanntgegeben wurde, dass die U20 Nationalmannschaft
aus China außer Konkurrenz am Spielbetrieb der Regionalliga Südwest teilnehmen solle. In der Regionalliga, die
19 Mannschaften beheimatet, sollten die Mannschaften, die sonst spielfrei hätten auf heimischem Platz gegen die
Mannschaft aus dem Reich der Mitte antreten. Dabei wurde mitgeteilt, dass alle Regionalligisten damit einverstanden
seien. Nun allerdings regt sich Widerstand aus den Fanlagern. Auf einem Banner von Fans des SV Waldhof Mannheim
war so zum Beispiel zu lesen: „egal ob China oder RB, geldgeiler DFB“. Es wird also spannend bleiben, ob sich der
Plan des DFB oder die Fans durchsetzen werden. Für die Vereine winkt pro Spiel gegen die U20 Auswahl immerhin
ein Betrag von 15.000 Euro. Neben der Mannschaft aus der Quadratestadt hatte auch der FK Pirmasens seinen Unmut
über die Planung geäußert. „Der SV Waldhof Mannheim wird nach interner Absprache auch an keinem Spiel
teilnehmen“, hieß es in einer Mitteilung der Mannheimer. Man stelle sich nur vor, ein Spieler würde sich im Spiel gegen
die Chinesen verletzen und damit in einem entscheidenden Ligaspiel nicht zur Verfügung stehen. Es bleibt spannend
im Südwesten.
Wer spielt wann und wo?
Am Donnerstag ist es endlich so weit, werden sich viele Fans sagen. Die DFL gibt ab 11:45 Uhr bekannt, wann welcher
Verein welches Spiel bestreiten wird. Nachdem der Rahmenterminkalender bereits seit geraumer Zeit feststeht, werden
die ersten Spieltage fix terminiert, für die übrigen zumindest die Paarung genannt. Die Planungen stellt für die
Verantwortlichen jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung dar. Regional gesehen spielt die eine Mannschaft zu Hause,
die andere dafür auswärts. Findet ein Hochsicherheitsspiel oder ein Derby statt, so darf kein weiteres Derby in der Nähe
steigen. Hier gilt es neben den Vereinen, die die Sicherheitsfirmen innerhalb des Stadions organisieren, auch den
Sicherheitsorganen des Bundes und des Bundeslandes Sorge zu tragen. Es ist also nicht nur mit einem kleinen
Jonglieren der Mannschaften und der Termine getan. Unterstützt werden die Verantwortlichen, wie sollte es auch anders
sein, von einer Software, die gewisse Parameter in der Terminansetzung berücksichtigen. Am 18. August startet die
Bundesliga in die 54. Spielzeit, die zweite Liga ist bereits ab dem 28. Juli im Einsatz. Aufgrund der bevorstehenden
WM 2018 in Russland enden beide Ligen am 12. Mai, respektive am 13. Mai 2018. Damit bleiben vier Wochen Zeit
zwischen Ende der Bundesliga und Start des Turniers. Nach dem 2. (28.08.-05.09.), dem 7. (02.10.-10.10.),
dem 11. (06.11.-14.11.) und dem 27. Spieltag (19.03.-27.03.) sind die Länderspiel-Pausen der kommenden Saison
vorgesehen.
Kaum da, schon ausgefallen
Beim Trainingsauftakt des SVS war er noch mit von der Partie, in einer der ersten Trainingseinheiten hat sich
Herrmann, der von Wolfsburg II an den Hardtwald kam, verletzt. So sagte Geschäftsführer Schork: „Robert (Herrmann)
hat sich Anfang der Woche im Training einen Mittelfußbruch zugezogen. Am Samstag wurde er operiert und wird
voraussichtlich zwei bis drei Monate ausfallen. Für den Jungen tut uns das natürlich extrem Leid und wir wünschen
ihm schnellstmögliche Genesung, um ihn bald wieder auf dem Platz zu sehen." Ohne den Verletzten testete der
SV Sandhausen am Samstagnachmittag beim Landesligisten VfB St. Leon. Auch wenn die Partie „nur“ mit einem
3:0 endete, so konnte Trainer Kocak die einen oder anderen Erkenntnisse für die kommenden Wochen sammeln.
Nach dem ersten Durchgang wechselte der Fußball-Lehrer einmal komplett durch. Am Samstag nicht mehr mit von
der Partie: Gordon. Den Deutsch-Jamaikaner, der zur letzten Spielzeit von Karlsruhe aus an den Hardtwald kam, zog
es zurück zum Wildpark. Bei dem 4:0 Sieg der Sandhäuser gegen den KSC, in dem Gordon nicht im Kader stand,
sagte uns der Abwehrspieler exklusiv, dass er selbstverständlich den KSC weiterverfolge, auch wenn zu dem
Zeitpunkt der Fokus voll und ganz seinen damaligen Arbeitgeber, dem SVS, galt. Die Neuverpflichtungen hingegen
sagten nach dem Testspiel, dass sie sich bereits gut bei den Sandhäusern eingelebt hätten und auch gut
aufgenommen wurden.