Spieltagsabschluss in Sinsheim

Seit letzter Woche steht fest: Die TSG 1899 Hoffenheim wird in der kommenden Saison europäisch spielen. Zum Liga-Ausklang reisen die Frankfurter in den Kraichgau. Am Dienstagabend noch im Pokal über 120 Minuten gefordert kommen die Hessen an eine Spielstätte, an denen aus sieben Spielen nur ein Sieg gelang. Das 4:0 der SGE war allerdings auch die höchste Heimspielniederlage der TSG in der neunjährigen Bundesligazugehörigkeit. Zu Hause in der laufenden Saison ungeschlagen würde ein Unentschieden gegen die Mannschaft aus der Mainmetropole ausreichen, um den bisherigen Punkterekord von 55 Zählern zu verbessern. Bereits nach dem 30. Spieltag sind ebenso viele Punkte auf

der Habenseite wie nach dem 34. Spieltag der Aufstiegssaison 2008/09. Doch auch die Frankfurter

Eintracht kommt mit Selbstbewusstsein zum Auswärtsspiel. Neben dem Finaleinzug durch den

Elfmeterkrimi von Gladbach konnte durch den Heimsieg aus der Vorwoche gegen Augsburg die Serie aus

zehn Spielen ohne Sieg durchbrochen werden. Doch auch trotz des Sieges rangiert die SGE auf Platz 17

der Rückrundentabelle. Abzuwarten bleibt, ob die Serie aus sechs Heimspielsiegen in Folge von

Hoffenheim und fünf Auswärtsniederlagen in Folge bei Frankfurt Bestand haben wird. Schafft die TSG

einen Torrekord? In den letzten 16 Partien traf die TSG immer! Das letzte Spiel ohne TSG-Tor war aber

das Duell aus der Hinrunde, das mit 0:0 zu Ende ging.

Bilanz zu Gunsten von blau-weiß

15 Spiele bestritten beide Mannschaften bisher im Oberhaus gegeneinander. Mit 7 Siegen,

5 Unentschiedenund 3 Niederlagen schlägt der Zeiger leicht zu Gunsten der Kraichgauer aus. Fast auf den

Tag genau fand das Duell schon einmal statt. Am 33. Spieltag der Saison 2009/10 standen sich die

Mannschaften am 01. Mai 2010 gegenüber. Damals gastierten die Hoffenheimer in Frankfurt und gewannen

dabei mit 2:1. Die Halbzeitführung des damaligen Frankfurters Schwegler konnte Tagoe per Doppelpack in

Minute 80 und 88 zu einem Sieg für die TSG drehen. 2:1 ist auch der Spielstand, der dreimal nach

90 Minuten an der Anzeigentafel stand. Das Torreichste Spiel der beiden Teams aber gab es in Sinsheim.

Am 12.12.2014 endete die Begegnung mit 3:2. Dreimal waren die Hausherren in Führung gegangen,

zweimal konnten die Gäste ausgleichen. Von den fünf Torschützen könnten am Sonntagnachmittag aber

nur noch zwei in der aktuellen Partie treffen. Volland und Firmino sind ebenso wie Aigner auf der

Gegenseite nicht mehr bei einer der beiden Mannschaften unter Vertrag. Szalai, der Schütze zum 2:1 und

Seferovic, der das 2:2 erzielte, könnten auch am Sonntag treffen.

Trainer fast gleich lange im Amt

Für beide Trainer ist es die erste Station bei einem Bundesligaverein. Nagelsmann trat am 11.02.2016 sein

Amt an, Kovac am 08.03. des gleichen Jahres. Kann der gebürtige Berliner Kovac als Spieler mehr Erfolge

aufweisen, so ist die Bundesliga-Bilanz des jüngsten Bundesligatrainers die bessere. In 44 Spielen musste

sich Nagelsmann nur acht Mal mit seiner Mannschaft geschlagen geben. Bei Kovac hingegen sind es in

39 Partien bereits doppelt so viele. Ebenfalls konnte Kovac beide Spiele gegen die TSG noch nicht

gewinnen. In der Vorsaison gewann Hoffenheim auswärts mit 2:0, das Hinspiel endete 0:0.

Kurz vor Schluss gefährlich

16 Tore erzielten die Kraichgauer bereits in der Schlussviertelstunde und liegen damit nur hinter

Dortmund (17 Tore). Doch mit 12 Treffern in den letzten zehn Minuten der Partie ist die Mannschaft von

Trainer Nagelsmann Ligaspitze. Frankfurt hingegen konnte erst zehn Treffer in den letzten 15 Minuten einer

Partie erzielen und liegt damit im Mittelfeld der Liga. Doch 20 der 32 Saisontore der Hessen fielen im

zweiten Durchgang. Nur Augsburg erzielte im prozentualen Vergleich beider Halbzeiten mehr Treffer nach

dem Pausentee.

Dezimiert zum Schlusspfiff

Schon sechs Platzverweise kassierten die Frankfurter in der laufenden Spielzeit und werden damit nur von

Mainz (7) übertroffen. Bei Hoffenheim wurde bisher nur Wagner beim Auswärtsspiel in Leipzig vor

Spielende vom Platz geschickt. 474 Foulspiele wurden dabei in der laufenden Spielzeit gegen Frankfurt

gepfiffen, bei Hoffenheim waren es bisher 457. Inklusive Handspiele ist Wagner der Spieler in der

Bundesliga, der am öftesten zurückgepfiffen wird. 73 Mal war dies bisher schon der Fall. Doch mit

75 Foulspielen gegen sich wird auch kein anderer TSG-Spieler so oft gefoult wie der Stürmer.

Schiedsrichter

Das Spiel zum Spieltagsabschluss wird von Schiedsrichter Perl (Pullach im Isartal) geleitet. Der 47-jährige

Groß- und Außenhandelskaufmann leitete bereits einige Partien unter Beteiligung beider Mannschaften.

So pfiff er die Heimspiele von Hoffenheim gegen Wolfsburg (0:0) und gegen Köln (4:0), die Heimspiele von

Frankfurt gegen Mainz (3:0) und Freiburg (1:2) sowie das Auswärtsspiel der SGE in Hamburg (0:3). An den

Linien wird er durch Stein (Weibersbrunn) und Emmer (Thurmansbang) unterstützt. Vierter Offizieller ist der

Rheinländische Zahnarzt Kempkes aus Thür.