Am Samstagnachmittag trifft der Hamburger SV auf die TSG Hoffenheim. Auch wenn die Distanz zwischen dem Kraichgau und der Hansestadt riesig wirkt, und auch die tabellarische Situation in der Bundesliga unterschiedlicher kaum sein könnte, so verbindet die Vereine doch zumindest der aktuelle HSV-Trainer Gisdol. Gemeinsam mit Rangnick ist der Fußball-Lehrer Rekordhalter als Cheftrainer. 85 Partien lang lenkte der Schwabe die Geschicke des Kraichgau-Clubs von der Außenlinie aus. In dieser Zeit fast immer an seiner Seite: Fröhling und Kaspari. Beide sind derzeit auch wieder die Assistenten von HSV-Coach Gisdol. Zu Beginn seiner Karriere als Trainer der Bundesliga-Mannschaft der TSG allerdings saß ein junger Trainer als Assistent auf der Bank neben Gisdol, der seinerzeit noch die Juniorenmannschaften von 1899 betreute. Der Name des Trainers lautet Nagelsmann, der aktuell mit der
TSG die beste Saison der Vereinsgeschichte spielt. Nicht zuletzt durch den allerersten Bundesliga-Sieg
gegen den FC Bayern München.
Auch ist es für das bevorstehende Spiel von Belang, dass die Beurlaubung von Gisdol im Herbst 2015 nach
dem Heimspiel gegen den HSV erfolgte. Dieses wurde mit 0:1 verloren, nachdem Lasogga in der
88. Spielminute traf. Auf Hoffenheimer Seite waren damals zehn von 14 Spielern im Einsatz, die auch
immer noch ihre Schuhe für die TSG schnüren. Dies war auch die einzige Niederlage in den letzten sieben
Partien gegen den HSV (vier Siege, 2 Unentschieden). Das erste Aufeinandertreffen fand noch in Mannheim
statt. 3:0 stand es am Ende für die TSG. Auch wenn der HSV vier von acht bisher gespielten Heimspielen
gewinnen konnte, so ist der Liga-Dino ein Lieblingsgegner der Mannschaft um Trainer Nagelsmann.
Kramaric traf im Heimspiel gegen die Bayern zum elften Mal. Sieben Treffer bereitete der Kroate in der
aktuellen Spielzeit vor und ist damit der Torgefährlichste TSG-Spieler. Der elfte Treffer war zugleich das elfte
TSG-Tor, das in der laufenden Spielzeit von außerhalb des Strafraumes erzielt wurde. Keine andere
Mannschaft im Oberhaus traf so oft aus der Distanz, wie Hoffenheim. Zudem haben Kramaric und
Wagner (je 11 Tore) fast so oft getroffen wie die gesamte Hamburger Mannschaft, die 26 Treffer erzielt hat. In
elf Ligaspielen blieb die Mannschaft um Trainer Gisdol gar ohne eigenen Treffer. Bester HSV-Torschütze ist
Wood, der bisher fünf Mal einnetzen konnte. Ein Zehntel der bisherigen Saisontore der Nagelsmann-Elf. Mit
51 Punkten nach 27 Spielen hat die TSG bereits sieben Zähler mehr gesammelt als in der Aufstiegssaison
2008/09.
Auch in der Defensive ist die Mannschaft aus dem hohen Norden anfällig. Sieben Saisonspiele konnte die
weiße Weste gehalten werden, bei der TSG war dies zehn Mal der Fall. Doch trotz der sieben „zu Null“ gab es
bereits 50 Gegentore, acht davon im Gastspiel in München. Nur Darmstadt (53) kassierte mehr Gegentreffer.
Hoffenheim konnte indes die zweitbeste Defensive halten. 26 Gegentore in 27 Spielen sind zu verzeichnen.
Auch dies ein signifikanter Bestandteil am aktuellen Erfolg der Kraichgau-Truppe.