Der kleine Kraichgauclub hat in dieser Saison die Nase im Vergleich zum Verein aus der Bundeshauptstadt mit über 3 Millionen Einwohnern vorne. 45 Punkte haben die TSG’ler bisher sammeln können, damit fünf mehr als Berlin. Sollte Hoffenheim drei Punkte aus Berlin entführen können, so betrüge der Abstand gar acht Punkte und könnte damit ein wichtiger Meilenstein für das Erreichen der Champions League Qualifikation darstellen. Die letzten Spiele sprechen fast ausschließlich für die TSG. Vier der letzten fünf Duelle gewann die TSG, das letzte Gastspiel im Olympiastadion allerdings gewann die „alte Dame“ im Schneegestöber. Auch die Heimstärke der Herthaner muss berücksichtigt werden.
31 Punkte holte der Berliner Sport-Club in der heimischen Spielstätte und ist damit der heimstärkste
Verein im Fußball Oberhaus. Der höchste Liga-Sieg in der neunjährigen Bundesliga-Historie der
Mannschaft von der Elsenz konnten gegen die Hertha eingefahren werden. 5:0 hieß es im
Dezember 2014 im Berliner Stadion. Dafür aber gingen die Berliner in den letzten 10 Spielen an einem
Freitagabend nicht als Verlierer vom Platz. Fünf Siege und fünf Unentschieden holte die Mannschaft um
Trainer Dárdai zu den Eröffnungen der Spieltage.
Rollentausch
Der jetzige Herthaner Ibisevic war von 2007 bis 2012 in Hoffenheim unter Vertrag, Wagner hingegen, der
zur aktuellen Saison in den Kraichgau kam, spielte von 2012 bis 2015 im Stadtstaat. Beide Spieler sind
die Top-Torjäger in ihren jeweiligen Mannschaften und kommen im Gleichschritt auf jeweils zehn Treffer in
der laufenden Saison. Einzig bei den Torvorlagen war Ibisevic etwas erfolgreicher. Dreimal bereitete er einen
Treffer vor, Wagner hingegen nur einmal. Auch die Trainer haben etwas gemeinsam. Beide übernahmen im
Februar ihre Mannschaften. Dárdai wurde am 05.02.2015 Cheftrainer, Nagelsmann am 11.02.2016. Die
Bilanz der beiden Fußball-Lehrer gegen die jeweiligen Vereine ist allerdings unterschiedlich. Konnte
Nagelsmann mit seiner TSG alle zwei Partien gewinnen, so glückte Dárdai nur ein Sieg aus vier Partien,
eben jener aus der Vorsaison. Auch die Systeme sind bei beiden Vereinen unterschiedlich. Setzt Dardai
auf ein 4-2-3-1 in der Grundordnung, das zuletzt in Köln eher in einem 4-3-3 gespielt wurde, so setzt der
jüngste Trainer der Bundesliga-Historie auf eine Dreierkette. Das 3-1-4-2 in der Grundordnung wurde bei
dem Heimspielerfolg gegen Leverkusen allerdings eher als 3-2-3-2 gespielt.
Torhüter auf ähnlichem Niveau
Neun Spiele konnte Baumann sein Tor in der laufenden Saison sauber halten, einmal öfter als sein Pendant
Jarstein. Wenn man so will, dann war es das Hinspiel in Sinsheim. Die TSG traf durch Süle zum 1:0,
Baumann hielt die „Null“. Mit 78% gehaltenen Schüssen rangiert Baumann auf Platz zwei in der
Bundesliga-Tabelle der Torhüter. Nur Neuer (79%) konnte mehr Bälle parieren. Jarstein folgt in der Auflistung
auf Platz acht mit immerhin 71% parierter Torschüsse. Bei den gespielten Pässen ist auch ein Hoffenheimer
obenauf. Mit 1.695 gespielten Pässen liegt Süle auf Platz drei in der Bundesliga. Nur seine künftigen
Mitspieler Thiago (2.042) und Hummels (1.780) haben mehr Pässe gespielt als der Kraichgauer.
Gelbsperre droht
Vier Berliner müssen aufpassen. Langkamp, Darida, Haraguchi und Ibisevic haben schon viermal den gelben
Karton gesehen und müssten bei einer erneuten Verwarnung in Mönchengladbach zusehen. Ebenso geht es
Bicakcic auf der Gegenseite. Sollte der Bosnier in Berlin zum Einsatz kommen und die gelbe Karte sehen, so
wäre er gegen die Bayern gesperrt. Hübner, der bereits acht und Rudy, der schon sieben Mal gelb gesehen hat
und damit in der „Top-Fünf“ der verwarnten Spieler stehen, müssen hingegen keine Sperre befürchten.