Neuer Anlauf für die TSG zu Hause gegen Leverkusen zu gewinnen. Sechs Mal war die Werkself zu Gast, noch nie konnten die Hausherren gewinnen. Vier Mal entführten die Gäste drei Punkte an den Rhein, zwei Mal wurden die Punkte geteilt. Zudem ging es für TSG-Trainer Nagelsmann gegen alte Bekannte. Als der ehemalige Sechziger in den Kraichgau kam, sollte er ursprünglich Co-Trainer von Korkut werden, der seinerzeit für die U17 verantwortlich war. Doch es kam anders. Korkut ging nach Stuttgart, dafür wurde Nagelsmann Co-Trainer von Zembrod, dem jetzigen Co-Trainer von Korkut bei Bayer 04 Leverkusen.
Direkt in der zweiten Spielminute versuchte sich Wagner mit einem Torschuss. Da er allerdings von Toprak begleitet wurde, konnte er nicht genug Druck hinter den Ball bringen und so wurde Leno vor keine schwere Aufgabe gestellt um das Spielgerät zu parieren.
Auch Bellarabi versuchte sich auf der Gegenseite mit einem Torschuss, doch aus der Distanz verfehlte der Ball das Tor von Baumann etwa zwei Meter (5.). Auf der Gegenseite wurde es in der sechsten Spielminute ebenfalls wieder gefährlich. Szalai legte per Hacke auf Demirbay ab, der Offensivspieler zog direkt ab, doch der Ball flog Zentimeter über die Latte.
Die Anfangsviertelstunde wurde mit offenem Visier gespielt. Es gab hüben wie drüben Torchancen. So in der 9. Spielminute, als Brandt per Drehschuss zu einer Torgelegenheit kam. Baumann konnte den Torschuss des Junioren-Nationalspielers halten. Der schnellste Spieler der Bundesliga, Bellarabi, konnte sich im Laufduell gegen Hübner durchsetzen, doch Baumann konnte auch seinen Schuss halten (11.).
Auf der Gegenseite lief Bicakcic auf der rechten Außenbahn durch, flankte den Ball in die Mitte, doch hier war Toprak vor Wagner zur Stelle und konnte so eine Torgelegenheit für die Gastgeber verhindern (12.). Eine Flanke schlug auch Hilbert, der in der 13. Minute Mehmedi im Strafraum bediente. Der Kopfball des Schweizers ging allerdings am linken Pfosten vorbei.
Ab der 19. Spielminute waren dann allerdings die Gäste aus dem Rheinland zwingender. Zunächst legte Brandt den Ball in den Lauf von Bellarabi, doch Baumann hatte rechtzeitig antizipiert und konnte so vor dem heraneilenden Nationalspieler klären. Bei der nächsten Chance musste Baumann ebenfalls schlimmeres verhindern. Nachdem der Schuss von Kampl durch Hübner abgefälscht worden war, kratzte der Hoffenheimer Schlussmann das runde Leder noch vor dem Einschlag aus dem Tor. Um ein Haar der Rückstand für die Mannschaft von Trainer Nagelsmann (23.).
Die nächste Möglichkeit ergab sich für die Gastgeber in der 33. Spielminute. Nach Demirbay-Freistoß
kam Szalai zentral vor dem Tor an den Ball, doch sein ehemaliger Mainzer Kollege Baumgartlinger
behinderte ihn beim Torabschluss, so dass das Spielgerät zentral bei Leno landete (33.). Wagner
konnte sich im gegnerischen Strafraum um Toprak drehen und ebenfalls einen Torschuss abgeben,
doch Leno parierte auch diesen Schuss (39.).
Nun fand das Spielgeschehen wieder auf der Gegenseite statt. Brandt steckte an der Strafraumkante
zu Bellarabi durch, Baumann wehrte den Schuss zu einer Ecke ab (39.). Wiederholt bewahrte der
Keeper seine Farben vor einem drohenden Rückstand. Kurz vor der Halbzeit war Szalai frei durch,
konnte schießen, doch der Torschuss ging genau auf das Knie von Torhüter Leno. So blieb es beim
0:0 zur Halbzeit.
Der zweite Durchgang brauchte etwas Anlaufzeit. Dann aber der Jubel der Hausherren in der
62. Spielminute. Zuber spielte den Ball in den Strafraum auf Wagner. Der Stürmer zog ab, doch Leno
war es, der den Ball in sein eigenes Tor bugsierte. Der Torabschluss der Hoffenheimer Nummer 14
wäre wohl danebengegangen. Wagner ließ sich aber dennoch von der Mannschaft und den Fans feiern.
Er bekam auch den Treffer zugeschrieben und sagte nach dem Spiel: "Ich bin Stürmer, er ist Torwart,
daher ist es mein Treffer. Der Schiedsrichter hat das genauso gesehen."
In Spielminute 74 dann Aufruhr im Stadion. Hoffenheimer Spieler und Fans konnten nicht begreifen,
weswegen die Pfeife von Scheidsrichter Gräfe stumm blieb. Kampl ging im Strafraum nur gegen
Demirbay zu Werke, ohne Chance auf den Ball, Demirbay ging zu Boden, doch der Unparteiische aus
Berlin ließ weiterlaufen.
Unter Pfiffen auch der letzte Wechsel bei den Gästen. Trainer Korkut brachte Kießling, der das
Phantomtor gegen die TSG erzielt hatte. Für Bayer ergab sich kurz vor Spielende eine letzte
Torgelegenheit. Chicharito schoss aber deutlich über das Tor (90.+3). So blieb es durch das 1:0 beim
ersten Heimsieg der Kraichgauer über Bayer Leverkusen.
Mäzen Hopp zeigte sich nach dem Spiel glücklich und teilte mit, dass es ein sehr gutes Spiel seiner
Mannschaft gewesen sei. Die Bundesliga geht nun in die Länderspielpause. Für Zuber geht es zur
Nationalmannschaft der Eidgenossen, Süle und Rudy spielen für die A-Nationalmannschaft. Amiri und
Toljan reisen zur U21 und Ochs tritt für die U20 an. Zudem sind Kramaric (Kroatien) und Szalai (Ungarn)
ebenfalls für die Nationalauswahlen unterwegs.
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 4 Bicakcic, 6 Rudy (C), 13 Demirbay (85. 8 Polanski), 14 Wagner,
15 Toljan (46. 16 Schwegler), 17 Zuber, 21 Hübner, 25 Süle, 27 Kramaric, 28 Szalai (58. 18 Amiri)
Bayer 04 Leverkusen:
1 Leno, 6 Dragovic, 13 Hilbert, 14 Mehmedi, 15 Baumgartlinger (82. 11 Kießling),
19 Brandt (71. 9 Bailey), 21 Toprak (C), 31 Volland (71. 7 Chicharito), 38 Bellarabi, 39 Henrichs,
44 Kampl
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
Assistenten: Kleve, Sinn
Vierter Offizieller: Kempter
Tor: 1:0 62. Wagner
Zuschauer: 28.117