Im Vorfeld zu der Partie hob Gästetrainer Walpurgis hervor, dass seine Mannschaft die Heimserie der Gastgeber stoppen wolle. Nagelsmann hingegen die Serie aus sechs Siegen und fünf Unentschieden bei keiner Niederlage fortsetzen. Dabei hob der Kraichgauer Fußball-Lehrer hervor, dass die Ingolstädter eine ähnliche Spielanlage wie die Darmstädter hätten, deren Spielweise er als „eklig“ bezeichnet hatte. Dies wiederrum wies Walpurgis zurück und erläuterte das Spiel der Mannschaft.
Beide Mannschaften müssen weiterhin auf gesperrte und/oder verletzte Spieler verzichten. Bei der TSG fehlt Kaderábek weiterhin und würde auch noch längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. Optimistischer zeigte sich Nagelsmann dagegen bei den Spielern Rupp, Uth und Schär. Diese wären bald wieder einsatzbereit. Auch bei den „Schanzern“ fehlt Hartmann weiterhin. Zudem stand Cohen noch nicht zur Verfügung. Durch seine Sperre aus dem Gastspiel bei Eintracht Frankfurt musste er bei der TSG 1899 Hoffenheim noch einmal zuschauen.
Blieb die Anfangsviertelstunde noch ohne nennenswerte Torgelegenheit, so nahm der TSG-Kapitän Rudy
genau maß und schoss den Ball in der 17. Spielminute genau neben den rechten Pfosten. Torhüter Hansen
flog zwar in die Ecke, doch er erreichte den Ball nicht. Die überraschende Führung für die Hausherren.
Der weitere Spielverlauf nach dem Treffer blieb weiter ohne Höhepunkte. Hüben wie drüben blieben
Angriffsversuche nur bei Versuchen, da der vorletzte Ball zu kompliziert gespielt wurde. So kam es, dass die
Gäste aus Oberbayern den Ausgleich erzielen konnten. Nach einem Einwurf von Hadergjonaj lief Lezcano ein.
Vogt war nicht eng genug bei ihm, so dass der Offensivspieler aus Paraguay in Richtung des Elfmeterpunktes
zurücklegen konnte. Der heraneilende Cohen, der im Mittelfeld Demirbay enteilt war, schob von dort aus zum
Ausgleich ein (38.).
Kurz vor dem Pausenpfiff versuchte Wagner noch seine Farben in Führung zu bringen, doch sein Schuss
nach einer Körpertäuschung landete genau in den Armen des Ingolstädter Torhüters (45.+1). So ging es mit
jeweils einem Tor für beide Mannschaften in die Kabinen. Von dort kamen die Gastgeber zunächst etwas
druckvoller heraus, ohne allerdings eine Chance zu kreieren.
Die beste Gelegenheit auf einen weiteren Treffer hatte Demirbay, der aus rund 18 Metern abzog, Hansen
konnte allerdings abwehren (56.). Dann ein Rückschlag für die TSG. Amiri wollte den Ball auf Baumann
zurücklegen, schoss diesen aber ins Toraus. Infolgedessen kam es zu einer Ecke für die „Schanzer“. Das
runde Leder flog in den Strafraum, Szalai lief Süle durch die Sicht und der Verteidiger köpfte den Ball in das
eigene Tor (60.).
Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach Foulspiel knapp hinter der Mittellinie legte sich Rudy
den Ball zurecht und schlug den Freistoß direkt auf Szalai. So gelang dem Ungarn der Ausgleich in der
62. Spielminute, bei dem Stadionsprecher Diel von der „richtigen Antwort“ sprach, als er den Treffer
durchsagte.
Bedingt durch den Treffer wurden die Hausherren erneut druckvoller in der Vorwärtsbewegung. Der
eingewechselte Kramaric schlug eine Flanke in den Strafraum, doch Wagner köpfte genau in die Arme von
Hansen (68.). Doch auch die Gäste ließen nicht locker. Fast im direkten Gegenzug musste Baumann
doppelt parieren. Zunächst versuchte sich der ehemalige Hoffenheimer Groß mit einem Torschuss, den
wehrte der TSG-Keeper nach vorne ab, dort stand Lezcano, der gleich abschloss und auch diesen Torschuss
konnte der Rückhalt der Kraichgauer abwehren (70.).
Und wieder musste Baumann seine Mannschaft vor dem drohenden Rückstand bewahren. Der
Standardspezialist Groß war kaum ausgewechselt worden, als die „Schanzer“ fast zentral vor dem Strafraum
einen Freistoß zugesprochen bekamen. Den Ball legte sich Suttner zurecht, zog ab, doch der Hoffenheimer
Torhüter war rechtzeitig zur Stelle und konnte so den erneuten Rückstand verhindern.
In die beste Phase der Ingolstädter dann die erneute Führung für die Kraichgauer. In der 77. Spielminute
setzte Demirbay den eingewechselten Kramaric in Szene und der Kroate schoss das Spielgerät zum viel
umjubelten 3:2 ein. Doch kaum war der Jubel verstummt wurde erneut gejubelt. Der Torschütze zum 3:2 legte
den Ball zu Szalai und dieser schnürte seinen Doppelpack. Das 4:2 entgegen dem Spielverlauf zu dieser
Phase der Partie.
Die letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit waren angebrochen, da schallte es von der Südkurve
„Europapokal!“ und auch „Hoffe ist der geilste Club der Welt!“. Und in diese Sprechchöre hinein wurden sie von
der Mannschaft beschenkt. Der ehemalige FCI-Spieler Hübner markierte per Kopf den Endstand zum 5:2 (88.).
Mäzen Hopp sagte beim Gang in die Kabine: „Wir sind in den letzten 30 Minuten wieder in die Spur gekommen,
Gott sei Dank.“ Auf die Frage, ob es nun nach Europa ginge, antwortete er mit einem Grinsen: „Ich habe mein
Hörgerät nicht dabei.“
Aufstellungen:
TSG 1899 Hoffenheim:
1 Baumann, 6 Rudy (C), 13 Demirbay, 14 Wagner (85. 4 Bicakcic), 17 Zuber, 18 Amiri (80. 15 Toljan),
21 Hübner, 22 Vogt, 23 Terrazzino (52. 27 Kramaric), 25 Süle, 28 Szalai
FC Ingolstadt 04:
35 Hansen, 6 Morales (87. 3 Jung), 10 Groß (72. 14 Lex), 11 Lezcano, 16 Hinterseer (82. 21 Kittel), 18 Bregerie,
29 Suttner, 32 Tisserand, 33 Hadergjonaj, 34 Matip (C), 36 Cohen
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
Assistenten: Rohde, Häcker
Vierter Offizieller: Schaal
Tore: 1:0 17. 6 Rudy, 1:1 38. 36 Cohen, 1:2 60. 25 Süle (Eigentor), 2:2 62. 28 Szalai, 3:2 77. 27 Kramaric,
4:2 79. 28 Szalai, 5:2 88. 21 Hübner
Zuschauer: 23.028