Nach zwei verlorenen Auswärtsderbys musste sich der SV Sandhausen mit den Braunschweigern messen. Zur Winterpause noch auf dem ersten Tabellenplatz, rutschten die Niedersachsen am zurückliegenden Spieltag auf Platz vier ab. Doch trotz der sportlich schwierigen Phase der Gäste warnte SVS-Trainer Kocak, da die Braunschweiger bisher „eine phantastische Runde gespielt“ hätte und auch über „eine individuell starke Mannschaft“ verfügen würden. Auch vor einer taktisch variablen Truppe warnte der Mannheimer. Egal ob es die Grundordnung oder das System sei, beides könnte die Mannschaft um Trainer Lieberknecht Gegnerabhängig umstellen aber auch während des Spieles reagieren.
Sein Trainerpendant aus erwartete ein „Kampfspiel“, da der Platz in Sandhausen meist schwer zu bespielen und auch tief sei. Beide Trainer waren sich aber dennoch einig, wie das Spiel enden sollte. Hätte sich Sandhausen mit einem Punkt zufriedengegeben, so wollte Braunschweig am liebsten den ersten Sieg in der Rückrunde.
Auch ein ehemaliger Braunschweiger fand den Weg an den Hardtwald. Der Hoffenheimer „Eisen-Ermin“ Bicakcic ließ sich das Spiel seiner ehemaligen Truppe im nahen Sandhausen nicht entgehen und merkte an, dass man nicht darüber nachdenken müsse, wem er die Daumen halten würde, ehe es am Folgetag nach Gelsenkirchen ginge.
Beide Mannschaften wollten nicht lange abwarten und versuchten sich offensiv. Wooten verfehlte
aber das Gästetor mit dem ersten Kopfball um etwa drei Meter (4.). Als Höler in der fünften
Spielminute über die linke Seite in Szene gesetzt werden sollte konnte aber Ofosu-Ayeh per
Grätsche einen Torschuss oder eine Hereingabe verhindern.
In der 10. Minute dann erneut Gefahr für das Gästetor. Gordon legte den Ball auf Roßbach zurück,
doch dessen Kopfball wurde von Fejzic gehalten. Die Sandhäuser blieben weiter am Drücker und
konnten die Gäste aus Niedersachsen wiederholt unter Druck setzen. Ein Drehschuss von Höler
aus sieben Metern ging knapp über das Gehäuse der Braunschweiger (15.).
Es dauerte etwas, ehe es zu einer weiteren Torgelegenheit kam. Pledl versuchte es mit links,
doch Fejzic konnte das Spielgerät abwehren (25.). Die hierauf folgende Ecke war nicht ohne.
Kister brachte den Ball per Kopf auf das Tor. Hier konnte der Braunschweiger Schlussmann mit
einem Reflex den Einschlag gerade noch verhindern. Gordon stocherte zwar nach und brachte
den Ball auch über die Linie, doch Fejzic hatte zuvor die Hand am Spielgerät, der Treffer damit
irregulär.
Doch dann musste auch Knaller seine Fähigkeiten als Torhüter unter Beweis stellen. Zuck schoss
von der Strafraumkante, doch der Österreicher war zur Stelle und wehrte zur Ecke ab (32.). Der
eingewechselte Knipping konnte den Ball gegen Nyman abschirmen. Eine Szene, die keine große
Beachtung gefunden hätte, wäre Roßbach nicht mehrere Meter zu ihm hingelaufen, um mit dem
Mannschaftskameraden abzuklatschen (34.).
Nach dieser Aktion geschah wenig, wodurch es torlos in die Kabinen ging. Die Stadionuhr sprang
gerade auf 59 Minuten um, da streichelte Pledl an der Strafraumkante den Ball zu Wooten weiter,
doch der Top-Torschütze der Mannschaft von Trainer Kocak schoss knapp über die Latte. Um ein
Haar die Führung der Heimmannschaft.
Und wie so oft, wenn die Gastgeber ihre möglichen Treffer nicht machen, durfte der Gast jubeln.
Zunächst flog der Ball gegen den Innenpfosten, von dort aus zu Boland, und dieser nickte zum
1:0 für seine Farben ein (71.).
Trotz einiger Versuche der Gastgeber die Niederlage abzuwenden und doch noch einen Punkt
mitzunehmen, wussten die Gäste zu verhindern. So nahmen die Gäste durch ein 1:0 die drei
Punkte mit zurück.
Sowohl Kapitän Kulovits als auch Gordon sagten, dass sie sich für Lob für die Spielweise nichts
kaufen könnten. „Am Ende werden wir an Punkten gemessen“, sagte Gordon. Für die Kurpfälzer
geht es am kommenden Wochenende nach Heidenheim. Darauf angesprochen, ob es nun besser
wäre gegen Heidenheim zu spielen, als gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel,
sagte Kulovits: „in dieser Liga ist es egal, gegen wen man spielt.“
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
1 Knaller, 4 Roßbach, 5 Gordon, 6 Linsmayer, 8 Wooten, 9 Höler, 14 Kister (28. 34 Knipping),
24 Klingmann, 30 Pledl, 31 Kulovits (C) (73. 35 Lukasik), 37 Derstroff (65. 10 Sukuta Pasu)
Eintracht Braunschweig:
16 Fejzic, 3 Decarli, 5 Valsvik, 6 Moll (88. 8 Matuschyk, 7 Kumbela (65. 20 Abdullahi),
10 Boland, 15 Nyman, 17 Ofosu-Ayeh, 19 Reichel, 23 Hernandez, 30 Zuck (82. 11 Hochscheidt)
Schiedsrichter: Storks (Velen)
Assistenten: Börner, Wollenweber
Vierter Offizieller: Jolk
Tor: 0:1 71. 10 Boland
Zuschauer: 4.721