Leipziger Fans im eigenen Stadion Foto: Fussball Media

Offener Brief nach Gewalt gegen Leipziger Fans

 

„Mit Tradition kannste die Lampen nicht anmachen!“ So Ex Bayer 04-Manager Calmund im Sport1 Doppelpass. Eine Aussage, die in Richtung der BVB-Anhänger ging. Im Vorfeld zu dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig wurden einige Fans aus Leipzig – darunter auch Frauen und Kinder – mit Gegenständen beworfen und zum Teil auch verletzt. Zudem fiel die „Süd“, auch „gelbe Wand“ genannt, nicht gerade durch besonders warmherzige Transparente auf.

 

Der Vorfall hat den Fanclub „Bornaer Bullen“ dazu bewegt, einen offenen Brief an BVB-Geschäftsführer Watzke zu schreiben. „Wir ‚Bornaer Bullen‘ sind nicht nur auf Grund fehlender sportlicher Perspektiven der Leipziger ‚Traditionsvereine‘ Fans des RB Leipzig, sondern auch, weil die Fankultur des RB Leipzig für ein friedlichen und respektvollen Umgang mit den eigenen und gegnerischen Fans steht“, heißt es einleitend in dem Brief.

 

Doppelmoral moniert

 

Der Fanclub übt zudem Kritik. So heißt es weiter: „Dass Sie bzgl. Gewaltausbrüchen und Kommerz im

Fußball offenbar mit Doppelmoral unterwegs sind, ist ein Skandal sondergleichen.“ Hier wird vor allem auf die

Firmierung von Borussia Dortmund abgezielt. „Sie und Ihre Fans sind das, was man nicht kaufen kann? Wie

kann man denn Aktien Ihres Unternehmens erwerben?“

 

Abschließend schreibt der Fanclub: „Herr Watzke, Sie haben persönlich Hass gesät. Und Ihr Club wird wohl

leider der erste sein, der in der Red Bull Arena von uns Fans mit herzlicher Ablehnung empfangen wird.“

 

Der rund 130 Mitglieder zählende Fanclub aus dem etwa 30 km südlich von Leipzig gelegenen Borna lehnt

Gewalt und Diskriminierung ab. So heißt es auf der Homepage: „Wir […] dulden keine Verbindungen oder

Mitgliedschaften in extremistischen Vereinigungen und Organisationen. Wir sind […] politisch unabhängig

und neutral.“

 

Stellungnahme des BVB

 

Bereits am Tag nach dem Vorfall hatte sich der Verein in einer Stellungnahme von den Vorfällen distanziert

und eine Kooperation mit der Polizei angekündigt um die Vorfälle lückenlos aufzuklären. In der gemeinsamen

Erklärung von BVB und Liga-Präsident Dr. Rauball und BVB-Geschäftsführer Watzke heißt es daher:

„Wir versichern: Der BVB wird alles daran setzen, das Fehlverhalten der eigenen Anhänger aufzuklären und im

Rahmen der eigenen Möglichkeiten hart zu sanktionieren! Um es ganz deutlich zu sagen: Wer seine Meinung

nicht durch Argumente, sondern durch rohe Gewalt und plumpe Beleidigungen ausdrückt, kann, darf und wird

nicht Teil der BVB-Familie sein.“

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