© Bayer 04 Leverkusen

Saisonende für Leverkusens Calhanoglu

 

Eine Nachricht, die meist mit einer detaillierten Erläuterung der erlittenen Verletzung einhergeht. Nicht so bei dem gebürtigen Mannheimer. Der Internationale Sportgerichtshof Court of Arbitration for Sport (CAS) hat das Urteil der FIFA bestätigt. Calhanoglu ist für vier Monate gesperrt, darf also erst wieder ab Juli 2017 Pflichtspiele für die „Werkself“ bestreiten.

 

Der Grund für die Sperre liegt bereits sechs Jahre zurück. Im Alter von 17 Jahren und als Spieler des Karlsruher SC verhandelte sein Vater über einen Transfer zu Trabzonspor und schließt eine Vereinbarung mit dem türkischen Erstligisten. Calhanoglu aber verlängert beim Karlsruher SC, wechselt dann zum Hamburger SV und kommt schlussendlich nach Leverkusen. Der aktuelle Arbeitgeber hat also nichts mit dem Vorfall zu tun, daher sagt Geschäftsführer Schade: „Es trifft neben dem Spieler einen Verein, der an den ehemaligen Ereignissen absolut unbeteiligt war. Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als das Urteil hinzunehmen.“

 

Bayer 04 Leverkusen war in dem Verfahren keine beteiligte Partei. Der CAS sah den Vorfall– genau wie die FIFA

zuvor auch – als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an. Neben der viermonatigen Sperre muss der türkische

Nationalspieler eine Geldstrafe von 100.000 € leisten. „Wir bedauern natürlich diese für uns in keiner Weise

nachvollziehbare Entscheidung“, so Sportdirektor Völler. „Sie ist ein schwerer Schlag für Hakan, aber auch für uns.

Obwohl Bayer 04 Leverkusen nichts mit den Vorgängen im Jahr 2011 zu tun hat, werden auch wir schwer bestraft.

Nun fehlt uns in der entscheidenden Saisonphase ein ganz wichtiger Spieler.“

 

Gegenüber dem „Express“ äußerte sich Calhanoglu im Rahmen eines Interviews zu den Vorgängen: „Ich habe

zufällig über einen Freund mitbekommen, dass sich mein Vater in Darmstadt in einem Restaurant mit Vertretern

von Trabzonspor trifft.“ Daraufhin habe er Berater Demirtas angerufen, der sofort zu dem Treffen gefahren sei. „Mein

Vater kam nach Hause und sagte: Hakan, Du musst den Vertrag unterschreiben. In unserer Kultur hat der Vater

das Sagen. Es gehört sich nicht, ihm keinen Respekt entgegen zu bringen. Ich war 17 Jahre alt und war mir der

Tragweite nicht bewusst. Ich hatte doch nur Fußball im Kopf. Ich habe meinem Vater vertraut.“ Für Calhanoglu sei

es das Schlimmste, dass „mein Klub Bayer in Mitleidenschaft gezogen wird. Das macht mich traurig. Ich habe

Schuldgefühle, es tut mir unendlich leid“

 

Zu seinem Vater sagt der Offensivspieler: „Mein Vater weiß heute, dass er einen schlimmen Fehler gemacht hat.

Das macht ihn auch traurig. Er ist mein Vater und bleibt mein Vater. Aber er wird sich nie mehr in meine Karriere

einmischen.

 

Update 03.02.2017:

 

Gegenüber dem SID gab KSC-Präsident Wellenreuther zu verstehen, dass den KSC keine Mitschuld treffe. Ohne

um den Umstand des unterzeichneten Papiers zu wissen, hatten die Fächerstädter den Vertrag mit Calhanoglu im

Jahr 2012 um vier Jahre verlängert und mit dem Hamburger SV im selben Jahr einen Transfer vereinbart. Für die

Spielzeit 2012/13 wurde allerdings eine Leihe vereinbart, weswegen er erst im Sommer 2013 an die Elbe wechselte.

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