Sand gewinnt SAP-Cup vor den Titelverteidigerinnen aus Hoffenheim

In der neunten Auflage des SAP-Cup 2017 bekamen die zahlreichen Zuschauer einiges geboten. Das Teilnehmerfeld war bunt aufgestellt – mit den Frauen der Young Boys Bern gab es auch einen ausländischen Verein – und die Mannschaften versprachen auch ein hochklassiges Turnier. Dies konnte der Turnierverlauf auch halten. In den 20 Vorrundenspielen gab es 89 Treffer zu bestaunen, was einen Schnitt von 4,45 Toren/Spiel oder 0,3 Toren/Spielminute entspricht. Die meisten Tore einer Partie fielen in den Begegnungen 1. FFC Frankfurt II gegen TSG 1899 Hoffenheim (0:8) und TSG 1899 Hoffenheim gegen SC Freiburg (7:1) mit jeweils acht Treffern.

Einlagespiel amputierter Fußballer

Ein besonderes Highlight bot das Programm in der Pause zwischen der Vorrunde und dem Neunmeterschießen um den fünften Platz dar. Die von adViva unterstützten amputierten Fußballer spielten vor den Augen der anwesenden. Für den einen oder anderen Zuschauer mitunter das erste Spiel amputierter Fußballer, das sie verfolgten. Wie Hallensprecher Beer erklärte, fehlt den Feldspielern ein Bein, den Torhütern ein Arm. Zudem dürften die Sportler mit den Krücken nicht den Ball spielen oder gar ein Foul mit diesen begehen.

Volksbank Kraichgau übergibt Scheck für das Mutter-Kind-Zentrum in Sinsheim

Seit Ende letzten Jahres waren bei den Heimspielen der Hoffenheimer Frauen Kalender für das Jahr 2017 verkauft worden. Ein Teil des Verkaufspreises ging zugunsten des Mutter-Kind-Zentrums, welches im Gesundheitszentrum Sinsheim eingegliedert ist. Im Rahmen des Turniers wurde nun durch die Volksbank Kraichgau ein Scheck über sage und schreibe 2.500 € überreicht. Die Kalender sind aber noch nicht ausverkauft. Wer möchte kann also weiterhin Kalender mit den Motiven der TSG-Spielerinnen an Orten in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar kaufen. Bei den Heimspielen der Hoffenheimerinnen wird der Kalender zu einem Preis von 11,95 € angeboten.

Endspiel muss in die Verlängerung

Zunächst wurde der fünfte Platz im Neunmeterschießen vergeben. Den Eidgenössinnen der Young Boys Bern standen die Rheinländerinnen von Bayer 04 Leverkusen gegenüber. Die Mannschaft aus der Allianz Frauen-Bundesliga konnte sich gegen die Turnier-Neulinge durchsetzen und gewann mit 4:1. Nun kam es auch zu den beiden Halbfinalbegegnungen. Zunächst ging es im Bundesliga-Duell Sand gegen Essen um den Einzug in das Finale, das Sand für sich entscheiden konnte. Dann stand das Duell Hoffenheim gegen Hoffenheim an. Die Regio-Cup Siegerinnen von „Hoffe zwo“ konnten sich in der Gruppe mit drei Bundesliga-Teams als Gruppenerste durchsetzen und so gegen die erste Garde des Kraichgau-Clubs antreten. Es war eine enge Partie, die der Bundesligist knapp mit 1:0 für sich entscheiden konnte. So ging es zunächst für Essen und Hoffenheim II in das Neunmeterschießen um Platz 3. Starke Torhüterinnen und Fehlschüsse sorgten dafür, dass dieses Neunmeterschießen knapp zugunsten der Essenerinnen mit 2:0 endete.

Nun stand das Finale an. Die Südbadenerinnen aus Willstädt-Sand, die in der Vorrunde gegen die Mannschaft um Trainer Ehrmann bereits gewonnen hatten, wollten erneut als Siegerinnen vom Kunstrasen gehen. Die Hoffenheimerinnen waren indes um eine Revanche bemüht. Immerhin waren sie in der Vorjahres-Auflage des Turniers als Siegerinnen aus der Mannaberghalle gegangen. Die Führung der Sanderinnen konnte Hoffenheim ausgleichen. Beide Mannschaften versuchten bis zum Ende der 14-minütigen Spielzeit den Siegtreffer zu erzielen – doch er fiel nicht. So ging es in eine 5-minütige Verlängerung. Auch hier waren erneut beide Mannschaften bemüht den Treffer und damit womöglich den Turniersieg zu erzielen. Kurz vor Schluss war es dann die routinierte Sanderin van Bonn, die den 2:1 Führungstreffer für ihre Farben erzielte und damit die Mannschaft um Trainer Bell und die mitgereisten Fans zum Jubeln brachte. Trotz einiger Versuche mit der Brechstange gelang den Hoffenheimerinnen nicht der erneute Ausgleich. Nach Schlusspfiff zeigten sie allerdings Fairness und gratulierten den siegreichen Südbadenerinnen.

Doch eine Hoffenheimerin musste – sofern sie es denn überhaupt war – nicht sonderlich lange traurig sein. Nationalspielerin Demann wurde von den teilnehmenden Vereinen zur Spielerin des Turniers gewählt, obendrauf sicherte sie es auch mit fünf Treffern die Torjägerkanone als Spielerin mit den meisten Toren des Turniers.

Hier die Ergebnisse im Überblick:

Platz 1: SC Sand

Platz 2: TSG 1899 Hoffenheim

Platz 3: SGS Essen

Platz 4: TSG 1899 Hoffenheim II

Platz 5: Bayer 04 Leverkusen

Platz 6: Young Boys Bern

Beste Spielerin: Demann (TSG 1899 Hoffenheim)

Beste Torschützin: Demann (TSG 1899 Hoffenheim / 5 Tore)

Beste Torhüterin: Burla (BSC Young Boys Bern)

Fairste Mannschaft: TSG 1899 Hoffenheim II

Bei dem Turnier in der Rauenberger Mannaberghalle haben wir zahlreiche Bilder angefertigt. Wer möchte, der kann gerne Bilder - für nicht kommerzielle Zwecke - anfragen. Eine E-Mail an redaktion@fussballmedia.de genügt.