Lange wurde darüber spekuliert - nun ist es fix. Der auslaufende Vertrag von Rudy wird nicht verlängert. Ablösefrei wechselt der Mann aus dem defensiven Mittelfeld nach München. Anders sieht es bei Süle aus. Der Spieler, der als einer der ersten in der achtzehn99 Akademie in das Internat einzog, als jüngster Spieler für die TSG in der Bundesliga spielte und auch als jüngster Spieler sein erstes Bundesligator für die TSG erzielte, geht auch zum FC Bayern.
Für den Innenverteidiger, dessen Vertrag noch eine Laufzeit über die Saison hinaus hatte, erhalten die Kraichgauer eine stattliche Summe. Über die Ablösesumme wurde allerdings Stillschweigen vereinbart, weswegen TSG-Sportdirektor Rosen keine Auskunft erteilen wollte. Doch dies sei der Weg, den die TSG gehen müsse.
Im Rahmen des Testspieles gegen die SG Sonnenhof Großaspach im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion äußerte sich Rosen im Interview:
Was bedeutet der Abgang von Rudy und Süle für den Verein?
Sportlich ist es natürlich ein herber Verlust, dass uns zwei solche Spieler verlassen – zwei herausragende Spieler der TSG in den letzten Jahren. Auf der anderen Seite gehen sie zu Bayern München. Da kann man auch darauf stolz sein, dass wir immer wieder solche Spieler herausbringen, die zu absoluten Spitzenclubs wechseln. Das ist auch ein Teil unseres Weges. Hinter Süle steht ein
außerordentlicher Transferertrag, so wie wir in den vergangenen Jahren auch mit Volland und Firmino immer wieder außerordentliche
Transferertäge erzielt haben. Das ist ein Teil unseres Weges, unserer Finanzierung des Gesamtetats und insofern ist das in Ordnung.
Kann man da eine Summe nennen?
Nein, kann man nicht.
Wie liefen die Vertragsverhandlungen?
Wie sie halt so liefen. Es ist ja nicht so, dass das Thema erst seit einer Woche läuft. Das ist schon seit einigen Wochen
Gesprächsthema. Jetzt ist es so, dass man sich verständigt hat, dass man sich geeinigt hat. Jetzt sollte es so sein, dass das Thema
in dieser Woche noch einmal aufploppt, das ist klar aber spätestens ab unserer Partie gegen Augsburg liegt der Fokus nur noch auf
unseren Aufgaben.
Was machen Sie denn mit dem vielen Geld?
(lacht) Ich fahre in Urlaub! Diese Einnahmen, die wir generieren sind Teil unserer Gesamtfinanzierung. Diese werden also nicht immer eins
zu eins weitergegeben in neue Spieler aber so wie wir es in der Vergangenheit auch gemacht haben, versuchen wir das Geld frühzeitig und
klug auch wieder zu investieren und dann einfach die nächsten Spieler zu entwickeln. Es nimmt uns auch Druck. Wir haben auch durchaus
nicht nur einen begehrten Spieler, sondern mehrere, die das Interesse anderer Clubs wecken und weckten und durch diesen
außerordentlichen Ertrag, den wir jetzt bereits gesichert haben, haben wir da auch eine Position der Stärke und ich kann Ihnen versichern,
dass wir weiterhin hart daran arbeiten, dass wir in der nächsten Saison eine spannende, ehrgeizige Mannschaft zusammenzustellen, mit
der wir etwas reißen können.
Haben Sie Angst, dass nun weitere Abgänge folgen könnten?
Nein, die habe ich nicht. Es wird in Zukunft wieder so sein, dass wir Spieler auf ein vergleichbares Niveau entwickeln, da bin ich überzeugt.
Die Spieler gehen zu Bayern München, also zu einem der drei, vier besten Clubs der Welt und zwei Spieler der TSG zu Bayern München
das ist etwas Besonderes! Wir sind selbstbewusst, wir finden die nächsten, wir haben die nächsten teilweise schon in unseren eigenen
Reihen. Es gibt sicherlich noch Spieler, die noch ein, zwei, drei Jahre brauchen um ein ähnliches Niveau zu kommen und mit diesen
Talenten, die wir haben, mit diesen begabten Spielern wollen wir uns aber auch Schritt für Schritt weiterentwickeln. Dazu gehört es, dass
man mal einen verliert und dann kommen die nächsten nach. So ist das ein ganz normaler Teil unseres Weges und des Geschäfts.
Wann wurde der Transfer endgültig fix gemacht?
Jetzt, an diesem Wochenende. Es ist ja immer so, da kam die eine oder andere Spekulation recht frühzeitig auf, wir gehen unseren Weg
weiter, dass wir sagen wir bestätigen erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Tinte trocken oder fast trocken ist, wenn es nur noch kleine
Formalitäten zu erledigen gibt.
Sind Sie froh, dass die Spekulationen über die beiden Personalien ein Ende hat?
Ganz ehrlich, ich habe das ganze recht gelassen gesehen. Ich wusste ja schon länger wohin der Weg geht und ich weiß wo ich arbeite
und was unser Weg bedeutet und was unsere Clubphilosophie ist. Insofern bin ich froh, dass es nach außen hin beendet ist, ich bin auch
froh für die Jungs, die das Thema jetzt auch aus den Köpfen haben. Die dürfen sich jetzt dann noch einmal äußern dazu und dann – wie
ich es auch schon gesagt habe – ab der Partie gegen Augsburg erwarten wir nur noch 100% Fokus auf unsere Aufgaben und ich habe
keinen Zweifel, dass das bei beiden Jungs, die auch Charakterlich einwandfrei sind, der Fall sein wird.