Erzielte das 1:0 - Kapitän Gimber Foto: Fussball Media

Deutsche U20 siegt überraschend deutlich gegen Polen

 

Ländervergleich“ - das Wort war Programm! Erst zum dritten Mal in der Fußballgeschichte fand in der westsächsischen Robert-Schumann-Stadt ein Länderspiel statt.

 

Dabei traf die U20-Auswahl des DFB von Trainer Streichsbier auf das polnische Kollektiv um Trainer Stolarczyk, das sich in der Qualifikation zur U19-EM-2016 durch defensive Stabilität (in 6 Qualifikationsspielen nur 3 Gegentore) einen Namen machte. Streichsbier sagte gegenüber dfb.de, dass er sich „positive Erkenntnisse für die Weltmeisterschaft“ im kommenden Jahr in Südkorea erhoffe.

 

Verhandlungen über ein potenzielles Spiel im Rahmen der internationalen Spielrunde, die bereits am vergangenen Donnerstag mit einem 1:0-Sieg der DFB-Junioren über Italien eingeleitet wurde, fanden bereits im April statt. Kallweit, Geschäftsführer Stadion Zwickau, sagte dem regionalen TV-Sender Television Zwickau: „Die erste Anfrage des DFB kam im April. Wir haben das sehr dankbar und erfreut entgegengenommen, sind mit dem DFB seitdem in Kontakt und haben durch das Pokalspiel, das wir (Anm. d. Red. FSV Zwickau) gegen den HSV bestritten haben, (…) sehr erfolgreich abgeschnitten, den DFB beeindruckt, (so) dass wir den Zuschlag für diese Ausschreibung erhalten haben, hier in unserem Stadion das Spiel (…) anzupfeifen.“

 

Angeführt von Hoffenheim-Kicker Ochs, der bei der U19-EM vier Tore (drei Tore gegen Portugal und ein Tor gegen

die Niederlande) erzielte, und Kapitän Gimber war die DFB-Auswahl auf Revanche für die 0:3-Niederlage im

frühen September, die man in Polen einstecken musste, aus. Nachdem sich die U20 am letzten

Samstagvormittag der Zweitligamannschaft des FC Erzgebirge Aue geschlagen geben musste, dabei aber die

zweite Garde aufgeboten wurde, waren Stammkräfte neben Ochs wie Mittelstädt oder Teuchert, der zudem

gegen Italien den 1:0-Siegtreffer markierte, wieder von Beginn an im Einsatz.

 

Direkt mit dem Anpfiff zeigte sich die ausgeprägte taktische Schule der Polen: Gegenpressing und frühes

Attackieren gehörte zum Fußballstandard. Zunächst fanden die Deutschen kein Mittel gegen eine kluge

polnische Mannschaft. Ein Bild glich dem anderen, denn die Hereingaben Mittelstädts fanden allesamt keinen

Abnehmer oder die polnischen Innenverteidiger Wieteska oder Dankowski waren zur Stelle. Dankowski

entdeckte gar seine Offensivbemühungen und schoss einen ungefährlich geglaubten Freistoß aus knapp 25

Metern nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei (30.).

 

Nur eine Minute später sah Mittelstädt Ochs im Rückraum, doch sein Schuss ging über das Tor (31.).

Distanzschüsse von Conde (34.) und Fechner (37.) verfehlten das Ziel. Für Dankowski war das Spiel bereits

nach 41 Minuten beendet. Nach einem Foul mit gestreckten Bein als letzter Mann zückte Schiedsrichter

Fähndrich die rote Karte. Eine korrekte aber dennoch harte Entscheidung des Unparteiischen. Der

anschließende Freistoß von Ochs prallte von der Latte auf den Kopf von Kapitän Gimber, der das 1:0

erzielte (42.).

 

Polen war ob des Treffers geschockt, offenbarte Defensivschwächen und wurde von Ochs bestraft. In der

45. Spielminute verwertete der Hoffenheimer eine Hereingabe des Berliners Mittelstädt von links, wobei

Schlussmann Weglarz nicht sonderlich gut aussah. Trotz einer ausgeglichenen ersten Halbzeit stand es

so – etwas überraschend – 2:0 für die deutsche Auswahl.

 

Weniger furios verliefen die ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit. Erst danach ging es wieder mit

mehr Konsequenz in der Offensive zur Sache. Vor Allem die Mannschaft des DFB, die auf wenig Gegenwehr

der dezimierten Polen hoffen konnte, machte sich ein um das andere Mal in Richtung des gegnerischen

Strafraumes auf. Mittelstädt krönte seine hervorragende Vorstellung durch einen Doppelpass mit dem

eingewechselten Putaro und der erfolgreichen Vollendung zum 3:0 (66.). Spätestens mit diesem Treffer war

die Vorentscheidung gefallen.

 

Zwei deutsche Einwechselspieler sorgten für Furore. Putaro (74.) scheiterte allerdings am Aluminium. Den

Schlusspunkt markierte Reese in der 88. Spielminute. Der Distanzschuss aus ca. 20 Metern ließ dem

polnischen Keeper keinerlei Abwehrchance.

 

Aufstellungen:

 

Deutschland:

1 Müller, 2 Neumann, 3 Schad (81. 13 Thalhammer), 4 Mühl (60. 20 Dietz), 5 Gimber (C),

6 Fechner (69. 16 Reese), 7 Kammerbauer (60. 21 Bunjaki), 8 Conde (81. 18 Lucoqui),

9 Teuchert (60. 19 Putaro), 10 Ochs, 11 Mittelstädt (69. 17 Bader)

 

Polen:

12 Weglarz, 2 Dankowski, 5 Bochniewicz, 7 Swiderski, 8 Rasak (62. 3 Chrusciel), 9 Zawada, 10 Janicki,

11 Widowiak, 15 Stolarski (C) (75. 13 Olczyk), 16 Wieteska, 19 Jagiello

 

Schiedsrichter: Fähndrich (SUI)

Assistenten: Burda (GER), Kutscher (GER)

Vierter Offizieller: Müller (GER)

 

Tore: 1:0 43. 5 Gimber, 2:0 45. 10 Ochs, 3:0 66. 11 Mittelstädt, 4:0 88. 16 Reese

 

Zuschauer: 3.477

 

(LL)

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