Mit 4:0 mussten sich die Jenaerinnen im heimischen Stadion den Essenerinnen geschlagen geben. Während Essen auf dem vierten Tabellenplatz rangiert, steckt Jena im Tabellenkeller fest. Neben dem FF USV haben die TSG 1899 Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen und auch der MSV Duisburg jeweils sechs Punkte und hängen nun bereits fünf Zähler hinter den Sanderinnen auf Platz sieben.
Die Partie hätte für die Thüringerinnen kaum schlechter beginnen können. Bereits nach zwei Minuten setzte sich die 16-jährige Anyomi in ihrem dritten Bundesliga Spiel nach einem langen Ball aus der Essener Hälfte gegen Sedláčková durch und schoss den Ball aus rund 14 Metern in das USV-Tor. Ebenfalls nach einem langen Ball versuchte sich Hartmann mit einem Torschuss. Der Versuch wurde allerdings von Länger verhindert (12.). Melhado versuchte sich auf Gastgeberseite mit einem Torschuss. Ihr Versuch aus dem rechten Halbfeld ging
allerdings am Tor vorbei (27.). Danach flachte die Partie etwas ab und so ging es mit dem knappen Stand von 0:1
in die Halbzeit.
Erst nach dem Seitenwechsel gab es erneut Gefahr. Direkt in der 49. Spielminute erzielte Doorsoun-Khajeh den
Treffer zum 2:0, nachdem sie sich im Jenaer Strafraum um Melhado drehen konnte. Jena steckte aber nicht auf
und kam so ebenfalls zu Chancen. Die Kapitänin Arnold vergab allerdings in der 55. Spielminute eine gute
Gelegenheit aus kurzer Torentfernung. Auch ein Freistoß konnte gemeinschaftlich durch die Essenerinnen geklärt
werden. Arnold hatte zuerst von links einen Freistoß geschlagen und Hearn am langen Pfosten gefunden (59.).
In der 70. Minute schickte Anyomi Hartmann auf die Reise. Diese passte den Ball auf Andō und die japanische
Nationalspielerin versenkte den Ball etwas glücklich – Längert war noch mit den Fingerspitzen am Spielgerät – im
Tor. Mit einem Rückstand von 3:0 wurde es dann für den FF USV zusätzlich schwer. Nach einem Zweikampf mit
Ioannidou, bei dem van den Heiligenberg die letzte Feldspielerin war, entschied die Unparteiische Lohmeyer auf
eine Notbremse und stellte die Jenaerin mit rot vom Platz (75.). Scheiterte Ioannidou noch mit dem daraus
resultierenden Freistoß, so setzte Brüggemann den Schlusspunkt. Bei dem Freistoß aus rund 18 Metern nahm
sie genau maß und versenkte den Ball ohne Abwehrchance für Längert in den Maschen.
Jenas Interimstrainer Beck fand deutliche Worte ob der Niederlage: „Was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit
abgeliefert hat, war katastrophal. Wir waren fast in jedem Zweikampf zu spät, haben es nicht geschafft, Ruhe in
unser Spiel zu bringen und dann fallen die Tore wiedermal viel zu leicht. Das ist für die Bundesliga - glaube ich - zu
wenig!“ Sein Pendant Kraus dagegen fand lobende Worte ob des Sieges. Für ihn war das Ergebnis „Alles in allem
ein verdienter Sieg.“ Seine Mannschaft habe gut begonnen, die Tore zur richtigen Zeit gemacht und nach dem eher
durchwachsenen Verlauf der ersten Halbzeit im zweiten Durchgang auch wieder guten Fußball gespielt.
Aufstellungen:
FF USV Jena:
24 Längert, 3 Melhado, 6 Utes, 10 Hearn, 12 Sedláčková (65. 20 Weiß), 14 Da Silva (71. 8 Luís), 17 Seiler,
21 Herrmann, 22 van den Heiligenberg, 23 Tellenbröker, 31 Arnold (C)
SGS Essen:
1 Weiß, 8 Wilde (81. 7 Freutel), 11 Ioannidou, 13 Hartmann (87. 6 Martini), 14 Andō (71. 17 Gidion), 15 Anyomi,
16 Klasen, 18 Ostermeier, 21 Lehmann, 22 Brüggemann, 23 Doorsoun-Khajeh
Schiedsrichterin: Lohmeyer (Holtland)
Assistentinnen: Klimm, Poppen
Tore: 0:1 2. 15 Anyomi, 0:2 49. 23 Doorsoun-Khajeh, 0:3 70. 14 Andō, 0:4 87. 22 Brüggemann
Zuschauer: 421