Die Zuschauer, die bei unbeständigem Novemberwetter den Weg an den Hardtwald gefunden hatten, bekamen etwas geboten. Es dauerte nur vierzehn Sekunden, ehe das runde Leder in den Maschen zappelte – das schnellste Tor der Vereinsgeschichte! Den Ballverlust nach dem Anstoß der „Sechzger“ nutzte Derstroff, um über links vorzustoßen und das Spielgerät unter die Latte zu nageln.
Danach kamen jedoch die Gäste in Fahrt. Der Routinier Olic markierte den ersten Treffer für seinen neuen Verein – der Ausgleich (12.). Kurze Zeit später vergab er allerdings die Möglichkeit auf die Führung, da er den Ball am Tor vorbeischoss.
Dann hieß es vermeintlich 2:1 für Sandhausen, doch Schiedsrichter Dr. Kampka entschied bei Wootens Treffer auf Abseits (40.). Zumindest eine umstrittene Entscheidung. Nur drei Zeigerumdrehungen später stand es dann 2:1, allerdings für die Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt. Nach einer Ecke stand Uduokhai goldrichtig und traf zur Pausenführung.
SVS-Trainer Kocak schien in der Pause die passenden Worte gefunden zu haben, denn die Sandhäuser machten
zusehends mehr Druck auf den Gegner. Wooten vergab allerdings die Chance auf das 2:2 in der 56. Spielminute. Nach
einem sehenswerten Seitfallzieher von Höler konnte der Löwen-Torhüter Zimmermann den Ball nur klatschen lassen und
Gordon staubte ab (64.).
Doch auch Knaller bekam noch zu tun. Eine Torchance von Neuhaus konnte er aber entschärfen. Nun durfte Wooten
doch noch einen Treffer bejubeln. Nach Vorlage von Vunguidica schob er in der 73. Minute zum 3:2 Endstand ein.
Kocak, der Trainer der Kurpfälzer, kommentierte das Spiel: „Erst wurde es richtig geil, dann weniger geil und am Ende
unheimlich geil!“ Ob es für den SVS „geil“ weitergeht, wird sich nach der Länderspielpause im badischen Derby beim
KSC (19.11.2016, 13:00 Uhr) zeigen.
Aufstellungen:
SV Sandhausen:
1 Knaller, 5 Gordon, 6 Linsmayer, 8 Wooten (90. +1 23 Karl), 9 Höler (84. 10 Sukuta Pasu), 14 Kister, 19 Paqarada,
24 Klingmann, 30 Pledl, 31 Kulovits (C), 37 Derstroff (61. 20 Vunguidica)
TSV 1860 München:
21 Zimmermann, 3 Wittek (83. 6 Boenisch), 10 Liendl, 13 Mölders (C), 17 Uduokhai, 19 Neuhaus (70. 8 Matmour),
20 Rodnei, 22 Stojkovic, 33 Aycicek (77. 9 Mugosa), 38 Lacazette, 40 Olic
Schiedsrichter: Dr. Kampka (Mainz)
Assistenten: Henschel, Paltchikov
Vierter Offizieller: Zorn
Tore: 1:0 1. 37 Derstroff, 1:1 12. 40 Olic, 1:2 43. 17 Uduokhai, 2:2 64. 5 Gordon, 3:2 73. 8 Wooten
Zuschauer: 5.435