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Julius Hirsch Preis geht nach Hamburg

 

Die Jury, der unter anderem DFB-Präsident Grindel und Liga-Präsident Dr. Rauball angehören, haben unter 146 Einsendungen den Gewinner des Julius Hirsch Preises gewählt.

 

Der Fanladen St. Pauli hatte zum Zweitliga-Heimspiel des FC St. Pauli am 21. Spieltag der abgelaufenen Saison gegen RB Leipzig initiiert, dass auf den Trikots der St. Paulianer „Kein Fußball den Faschisten“ statt der üblichen Trikotwerbung angebracht war. Diese Aktion stand in Verbindung zum internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.

 

Der zweite Preis geht an den Berliner Verein „Fußballfans gegen Homophobie“ für das nachhaltige und sichtbare Engagement gegen Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit. Den dritten Preis erhält das Wildbad-Gluck-Gymnasium in Neumarkt (Bayern). Nach über einem Jahr Vorbereitung hatten sich mehr als 1.500 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Schwarzachtal-Mittelschule in einer Projektwoche mit der NS-Vergangenheit des Fußballs und aktuellen Diskriminierungsphänomenen beschäftigt.

 

Die Auszeichnungen werden den Preisträgern im Rahmen des WM-Qualifikationsspieles gegen Nordirland am 10.10. in Hannover übergeben.

 

DFB-Präsident Grindel äußerte sich gegenüber dem DFB zur Vergabe der Preise: „Der Fußball ist Spiegelbild der Gesellschafft, leider auch zum Teil ihrer negativen Erscheinungen wir Rechtsextremismus, Diskriminierung und Rassismus. Mit dem Julius Hirsch Preis würdigen wir die vorbildliche Arbeit von vielen Menschen im und um den Fußball, die klar Position gegen jede Form von Diskriminierung, auch gegen Homophobie oder Antisemitismus, beziehen.“

 

Julius Hirsch war ein deutscher Fußballspieler und Siebenfacher A-Nationalspieler. Geboren wurde er am 07.04.1892 in Achern und wurde 1943 als Jude in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Über den Todestag und die genauen Todesumstände ist nichts bekannt, weswegen er zum 08.05.1945 für tot erklärt wurde. Seine beiden Kinder wurden am 07.05.1945 durch die Rote Armee im Konzentrationslager Theresienstadt befreit. Ein Enkel von Hirsch gehört der Jury des Julius Hirsch Preises an. Posthum wurde Julius Hirsch durch viele verschiedene Aktionen gedacht. So wurde neben dem 2005 ins Leben gerufenen Julius Hirsch Preis 2006 ein „Stolperstein“ für Hirsch vor der Murgstraße 7 in Karlsruhe in den Gehweg eingelassen.

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